Basketball / Pokalendspiele: Novum bei den Herren, Spitzenspiel bei den Damen
Eine Premiere bei den Herren, ein heiß erwartetes Topspiel bei den Damen: Die Pokalendspiele im luxemburgischen Basketball dürften erneut viele Zuschauer in die Arena der Coque ziehen.
Es ist ein Novum: Erstmals in der Geschichte der Coupe de Luxembourg treffen in einem Endspiel die Sparta Bartringen und die Résidence Walferdingen aufeinander, zwei Teams, die in der rezenten Vergangenheit keinesfalls zu den Stammgästen in der Arena der Coque zählten. Der letzte Pokalsieg der Sparta geht auf die Ära von US-Spieler Larrie Smith zurück, 2010 besiegte Bartringen im Finale Düdelingen. Ein letztes Mal lief das Team dann zwei Jahre später in einem Pokalendspiel auf, verlor dieses Mal jedoch gegen den T71.
Walferdingen holte mit seinem Herrenteam bisher lediglich einmal den begehrten Cup, dies war 1993, also vor nicht weniger als 31 Jahren. Die letzte Finalteilnahme in der Coupe de Luxembourg geht derweil auf das Jahr 2016 zurück. Der damalige Zweitligist musste sich in einer spannenden Partie ebenfalls Düdelingen geschlagen geben. Mit von der Partie war vor acht Jahren bereits Oliver Vujakovic, der einzige Spieler im Kader der diesjährigen Résidence-Mannschaft.
Die Erfahrung dürfte am Samstag auf jeden Fall zugunsten der Résidence sprechen. Denn neben Vujakovic und Kapitän Xavier-Robert François, der in seiner Profizeit bereits in Belgien in einem Pokalendspiel stand, hat das Walferdinger Team auch zwei Titelverteidiger in seinen Reihen. Im letzten Jahr gewann Routinier Raul Birenbaum nämlich mit Ettelbrück den ersten Titel seiner Karriere, auf der Bank saß damals ebenfalls Dragan Stipanovic, dies nicht als Head-, sondern als Assistant-Coach der Etzella. Nicht vergessen sollte man auch Dean Gindt, der vor seinem Wechsel zur Résidence viele Jahre für die Sparta auflief. Neben der Routine dürfte für Walferdingen ebenfalls die Physis sprechen, denn kaum ein anderes Team der Liga hat hinsichtlich der Größe unter den Brettern einen solchen Vorteil wie die Résidence.
Eine Premiere ist das Pokalfinale derweil für sämtliche Sparta-Spieler. Als die FLBB 2003 ein erstes Mal in die Arena der Coque zog, war die Mehrheit der Bartringer, auch Schlüsselspieler Max Logelin, noch nicht einmal geboren. Dass die junge Truppe in entscheidenden Momenten über sich hinauswachsen kann, hat sie schon mehrmals gezeigt, gilt als Team für die Zukunft. Nun hat die neue Sparta-Generation ihre erste große Titelchance. Probleme gab es in dieser Spielzeit jedoch mit den Profi-Spielern, nach vielen Wechseln läuft man nun mit Isaiah White und Isaiah Wilkins auf, die jedoch angeschlagen waren und in der letzten Woche fehlten. Aus luxemburgischer Sicht hat die Sparta jedoch mit Max Logelin und Yannick Verbeelen zwei Spieler im Kader, die zuletzt immer besser in Form kamen und das schnelle Spiel der Sparta entscheidend prägen.
Für Ken Diederich geht die Favoritenrolle jedoch an die Résidence: „Sie sind groß und innen physischer, was ein Vorteil sein kann. Zudem bringen sie die Erfahrung mit. Bei der Sparta kommt es auf die Amis an, wie fit sie sind. Ihr neuer Ami hat meiner Meinung nach wieder nicht so richtig gezündet.“ Für den Nationaltrainer treffen jedenfalls zwei Spielstile aufeinander: „Inside gegen Tempo“. Bleibt abzuwarten, welcher am Samstag besser zum Tragen kommt.
Jugend gegen Erfahrung
Heiß erwartet wurde derweil das Finale der Coupe des Dames zwischen Titelverteidiger Hostert und seinem ärgsten Konkurrenten Düdelingen. An beiden Teams war in der LBBL in den letzten Jahren kein Vorbeikommen. Immer wieder lieferten sie sich spektakuläre und hart umkämpfte Duelle. Eine Rivalität, die spätestens seit dem Halbfinale 2023 einen weiteren Schub bekommen hat. Unvergessen sind die ominösen zwei Punkte, die dem T71 aufgeschrieben wurden, ohne dass sie erzielt wurden. Eine Affäre, die sich über Wochen hinzog und erst kurz vor dem Endspiel vor dem luxemburgischen Sportgericht CLAS endete, der zugunsten des Gréngewald entschied. Im Finale, das sogar lange Zeit auf der Kippe stand, setzte sich Hostert schließlich gegen die Sparta durch und durfte damit erstmals in der Vereinsgeschichte den Pokalsieg feiern.
Dieses Jahr treffen die beiden Topteams der Liga nun im Finale aufeinander. Die Rollen sind dabei klar verteilt, denn auf nationalem Level ist der Gréngewald in dieser Saison noch immer ungeschlagen. Ganz nah kam der T71 jedoch Ende Februar heran, als man das Team von Trainer François Manti bis zum Schluss forderte und nur knapp mit 91:93 verlor. In den letzten Wochen zeigte die Formkurve beim Team aus der „Forge du Sud“ auf jeden Fall kontinuierlich nach oben.
Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia sieht die Chancen des T71, in diesem Jahr den Pokal zu gewinnen, jedenfalls besser, als sich in der Meisterschaft durchzusetzen. „Über eine Serie hinweg ist Hostert für mich nicht zu schlagen. Sie haben einfach die drei besten Ausländerinnen in ihren Reihen, die es in der Liga gibt. Im Pokal ist das anders, denn in einem Spiel kann viel passieren. Wenn bei Düdelingen alles passt, alle Spielerinnen auf ihrem höchsten Niveau spielen und der Gréngewald nicht seinen besten Tag erwischt, dann kann man ein Spiel gegen sie gewinnen.“
Vor allem auf Sam Logic dürfte es am Samstag somit ankommen, dieser Meinung ist auch Dziurdzia: „Sie ist die stärkste Spielerin der Liga, ist in fast jedem Spiel bei einem ‚Triple-double‘. Sie entscheidet über das Tempo, die Spielweise und wie gut die anderen sind. Sie kann auch alleine punkten. Wenn man sie in ihrem Spiel begrenzen kann, dann wird es einfacher.“ Eine schwierige Mission demnach für Düdelingen, doch wie heißt es so schön: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, und ob es eine Überraschung geben wird, wird man am Samstag in der Coque sehen.
Im Überblick
Am Samstag:
Finale Coupe Bascol:
14.00: BCEE – Black Lions
Finale Coupe des Dames:
17.00: Gréngewald Hostert – T71 Düdelingen
Coupe de Luxembourg:
20.15: Résidence Walferdingen – Sparta Bartringen
3.100 Tickets verkauft
Wie der Verband FLBB am Freitag mitteilte, sind im Vorverkauf bereits 3.100 Tickets für den Pokalabend in der Arena der Coque weggegangen. Dennoch gibt es auch für Kurzentschlossene noch reichlich Karten in der Abendkasse. Im letzten Jahr passierten 4.500 Zuschauer die Kassen, womit man seit langer Zeit wieder einmal an alte Rekordzeiten herankam. Die meisten Zuschauer strömten bisher im Jahr 2008 in die Arena, damals kam man beim Finale zwischen den Musel Pikes und Ettelbrück auf eine Kulisse von 5.650 Zuschauern.
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