Unfallbilanz für das Jahr 2021 / Polizei meldet zwei tödliche Verkehrsunfälle auf Luxemburgs Straßen in der Nacht auf Sonntag
Am Wochenende sind bei Verkehrsunfällen in Luxemburg zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Motorradfahrer und ein Autofahrer seien noch an der jeweiligen Unfallstelle verstorben, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte. Indessen wurden während des gleichen Zeitraums mindestens dreizehn Führerscheine entzogen.
Zwei Autofahrer haben am Wochenende auf Luxemburgs Straßen ihr Leben gelassen. Das hat die Polizei am Sonntagmorgen mitgeteilt. Ein erster Anruf war am Samstagabend gegen 20.15 Uhr bei den Rettungsdiensten eingegangen, nachdem ein Motorradfahrer entlang der route de Lentzweiler bei Eselborn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Der 63-jährige Mann aus Wiltz war in einer Kurve von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Mann sei noch an der Unfallstelle an den schweren Verletzungen gestorben, wie es in dem Polizeibulletin heißt. Der Mess- und Erkennungsdienst wurde mit den Ermittlungen beauftragt und die betroffene Straße wurde zeitweilig für den Verkehr gesperrt.
Unglücklicherweise sollte die anschließende Nacht noch ein weiteres Todesopfer auf den Straßen fordern. Ein 45-jähriger Mann war gegen 2.50 Uhr auf dem CR166 zwischen Schifflingen und Kayl in einen Unfall verwickelt, den er nicht überleben sollte. Der Mann war mit der Beifahrerseite seines Wagens gegen einen Baum geprallt, woraufhin das Auto in Flammen aufging. „Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Fahrers und alleinigen Insassen feststellen“, so die Pressestelle der Polizei. Auch hier war der Mess- und Erkennungsdienst der Polizei vor Ort, um die Details des Unfalls zu klären.
Betrunken am Steuer
Wie es zu den tödlichen Unfällen am Wochenende kommen konnte, ist aktuell noch nicht geklärt. Statistiken zeigen: Überhöhte Geschwindigkeiten und Alkohol am Steuer gehören immer noch zu den Hauptursachen für schwere Unfälle (siehe Kasten). Im Rahmen der Unfallvorbeugung versucht die Polizei demnach, mit präventiven, aber auch repressiven Aktionen auf die Verkehrsteilnehmer einzuwirken. So wurden in der Nacht auf Samstag allein in Luxemburg-Stadt innerhalb weniger Stunden mehrere systematische Alkoholkontrollen vorgenommen.
198 Fahrer mussten von 23.00 bis 4 Uhr an der route d’Arlon, avenue Marie-Thérèse und der avenue John F. Kennedy einen Atemlufttest absolvieren. In 14 Fällen war das Resultat positiv. In zwölf Fällen wurde Anzeige erstattet. Zwei weitere Fahrer erhielten eine gebührenpflichtige Verwarnung. Fünf Führerscheine wurden vor Ort eingezogen.
Fast zur gleichen Zeit wurden auch in Esch Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden 374 Autofahrer näher unter die Lupe genommen. In 16 Fällen fiel der Atemlufttest positiv aus. Sechs gebührenpflichtige Verwarnungen wurden ausgestellt. Gegen zehn Fahrer wurde Anzeige erstattet. Führerscheine wurden in der route de Belval und der rue des Acacias allerdings keine einbehalten.
Zuvor war Polizisten bereits kurz vor Mitternacht in Steinsel ein Fahrer aufgefallen, der seinen Wagen nicht unter Kontrolle hatte. Der fällige Atemlufttest war positiv. Seinen Führerschein ist der Fahrer zumindest vorläufig eine Zeit lang los. Gleiches gilt auch für drei Fahrer, die in derselben Nacht jeweils in Redingen, Cents und Esch negativ aufgefallen waren.
In der Nacht zum Sonntag waren die Beamten im Land erneut gefordert. In der Hauptsache handelte es sich dabei um Autofahrer, die entweder in Schlangenlinien unterwegs waren oder den falschen Weg durch eine Einbahnstraße fuhren. Das war etwa gegen 5 Uhr in Diekirch der Fall. Die Fahrerin musste ihren Führerschein abgeben, da sie offensichtlich zu viel getrunken hatte. Auf der A1 und in Erpeldingen hatten Verkehrsteilnehmer ihr Fahrzeug nicht unter Kontrolle und in Bettendorf war ein junger Mann zu schnell mit einem Scooter unterwegs.
In sämtlichen Fällen war Alkohol im Spiel. In Bettendorf stellte sich außerdem heraus, dass der Betroffene ein Fahrverbot missachtet hatte und demnach keinen gültigen Führerschein vorzeigen konnte. Der Scooter war auch nicht ordentlich angemeldet. Fahrerflucht hatte hingegen eine Frau begangen, die mit ihrem Wagen am hauptstädtischen boulevard de la Pétrusse gegen zwei abgestellte Fahrzeuge gefahren war. Die Frau hatte sich laut Polizeimitteilung einfach vom Unfallort entfernt, nachdem sie ihren eigenen Wagen abgestellt hatte. Die Betroffene konnte etwas später ausfindig gemacht werden und musste ihren Führerschein noch in derselben Nacht abgeben.
Verkehrsstatistik für das Jahr 2021
Transportminister François Bausch („déi gréng“) präsentierte am 8. Juni die jüngsten Statistiken zu den Verkehrsunfällen in Luxemburg im Jahr 2021. Demnach ist die Anzahl an Verkehrsunfällen gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen (insgesamt 916), wohingegen die Zahl der Verkehrstoten mit 24 leicht zurückging (minus acht Prozent). Die Zahl der Unfälle mit schweren Verletzungen ist im Vergleich zum Vorjahr sogar drastisch in die Höhe geschnellt, um ganze 24 Prozent von 195 auf 242.
Trotz eines merklichen Rückgangs ist die überhöhte Geschwindigkeit immer noch Unfallursache Nummer eins auf Luxemburgs Straßen. An zweiter Stelle stehe Alkohol am Steuer, so Bausch. Die Anzahl der durch alkoholisierte Fahrer verursachten Unfälle habe hingegen wieder zugenommen.
Die meisten Unfallverursacher waren zwischen 18 und 44 Jahre alt. 2020 wurden die meisten Unfälle noch von 35- bis 44-Jährigen verursacht. Ein Drittel der tödlichen Opfer (33 Prozent) waren Fußgänger oder Radfahrer –also sogenannte „verletzliche Verkehrsteilnehmer“. Allerdings ist die Zahl der Verkehrsopfer allgemein seit 2013 um fast 50 Prozent gesunken.
(Den Verlauf der Pandemie sollte man jedoch im Anbetracht dieser Statistiken im Hinterkopf behalten.)
LINK Die Verkehrsbilanz des Transportministeriums für das Jahr 2021 finden Sie hier.
- Zugverkehr wieder aufgenommen – Verspätungen und Ausfälle möglich - 23. Januar 2025.
- Diesel und Heizöl werden am Donnerstag billiger – Benzinpreise bleiben unverändert - 22. Januar 2025.
- Polizei ermittelt wegen versuchter Sprengung eines Geldautomaten - 22. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos