Tunesien / Polizist tötet vier Menschen vor einer Synagoge auf Djerba
Vor der ältesten Synagoge Afrikas auf der tunesischen Insel Djerba hat ein Polizist am Dienstagabend zwei Pilger und zwei Sicherheitskräfte getötet. Neun weitere Menschen wurden bei der Attacke vor der Ghriba-Synagoge verletzt, wie das tunesische Innenministerium mitteilte. Auch der angreifende Polizist wurde demnach getötet.
Dem Ministerium zufolge tötete der Polizist zunächst einen Kollegen und nahm dem Toten dessen Munition ab. Dann begab er sich zur Ghriba-Synagoge, wo sich hunderte Pilger aufhielten. Die Ermittlungen dauerten noch an. Das Motiv „für diese feige Tat“ sei noch unklar, erklärte das Innenministerium. Von einer terroristischen Tat wollte es zunächst nicht sprechen. Bei einem islamistischen Terroranschlag vor der Synagoge im Jahr 2002 waren 21 Menschen getötet worden, unter ihnen 14 Deutsche.
Bei den getöteten Pilgern handelte es sich nach Angaben des Außenministeriums in Tunis um einen Tunesier und einen Franzosen. An der diesjährigen Wallfahrt zur Ghriba-Synagoge nahmen nach Angaben der Organisatoren mehr als 5000 Menschen teil, überwiegend aus dem Ausland.
Die Pilgerfahrt nach Ghriba zählt zur jüdischen Tradition in Tunesien. Seit der Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes von Frankreich im Jahr 1956 ist die Zahl der Juden von rund 100.000 auf geschätzt 1500 gesunken. Die meisten von ihnen leben heute auf Djerba.
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