Luxemburg / Polizisten wurden im Coronajahr 2020 seltener Opfer von Gewalt
Bei ihren Einsätzen werden Polizisten immer wieder Opfer von Gewalt – im Coronajahr 2020 jedoch weniger als im Jahr davor, wie aktuelle Zahlen belegen. Unverändert bleibt die Tatsache, dass Rauschmittel die Gewaltbereitschaft von potenziellen Tätern erhöhen.
Ob es sich um Betrunkene handelt, die bei einer Schlägerei auch die Fäuste gegen Polizisten erheben, oder Randalierer, die sich bei ihrer Verhaftung aggressiv verhalten – Gewalt gegen Ordnungshüter hat viele Gesichter. Spätestens nach dem Angriff auf den Polizisten am 31. Juli in Ettelbrück, der für den Täter tödlich endete, hat die Problematik eine neue Dimension gewonnen. Dabei ist die Anzahl der Vorfälle, bei denen Personen gegenüber der Polizei gewalttätig wurden, von 2019 auf 2020 fast um ein Drittel gesunken. So gab es 2019 insgesamt 76 solcher Zwischenfälle – 43 Beamte wurden dabei so verletzt, dass sie infolge der Ausschreitungen zumindest kurzfristig dienstunfähig waren. 2020 sackte die Zahl dann auf 49 Zwischenfälle mit insgesamt 20 verletzten Polizisten ab. Das geht aus der Antwort des Ministers für innere Sicherheit Henri Kox („déi gréng“) auf eine parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten Léon Gloden und Laurent Mosar hervor.
„Warum die Anzahl der Angriffe auf Polizeibeamte bei Einsätzen sank, lässt sich nicht pauschal beantworten“, schreibt das Ministerium für innere Sicherheit auf Anfrage des Tageblatt. „Es kann viele Faktoren geben – darunter die Pandemie – ausschließlich an ihr diese Tendenz festzumachen, wäre aber Spekulation.“ Polizisten, die bei ihrer Arbeit Opfer von Gewalt werden, werden auf verschiedenen Ebenen unterstützt. Bei arbeitsrechtlichen Belangen ist die „Direction des ressources humaines“ eine mögliche Anlaufstelle, psychologische Unterstützung erhalten Polizisten von dem „Service psychologique“. Sollte ein Beamter gerichtlich gegen den Täter vorgehen wollen, steht ihm der „Service juridique“ zur Seite.
Situationen erkennen und entschärfen
Damit es gar nicht erst zu einem Gewaltausbruch kommt, nehmen die Beamten an einem Deeskalationstraining mitsamt Rollenspielen teil. Das Training, das sowohl individuell als auch in Gruppen stattfindet, stellt einen wesentlichen Aspekt der Basisausbildung dar. Das anvisierte Ziel: das richtige Einschätzen und das Entschärfen von Situationen. Die Polizisten sollen lernen, sich taktisch gut zu verhalten und auf ihre eigene Sicherheit zu achten. „Das fängt damit an, wenn es darum geht, einen Nachbarschaftsstreit oder einen Familienstreit zwischen zwei oder mehreren Parteien zu schlichten“, sagt das Ministerium. Berücksichtigt wird bei der Ausbildung der Kommunikationsaufbau in Konfliktsituationen wie auch die Vorbereitung auf die Konfrontation mit häuslicher Gewalt und betrunkenen Bürgern. „Aufseiten der Polizei wird aktuell keine Statistik darüber geführt, in was für einem Zustand die Angreifer waren“, teilt das Ministerium mit. „Davon abgesehen ist es aber eindeutig, dass im Allgemeinen der Einfluss von Alkohol oder anderen Substanzen eine Rolle spielt, was die generelle Gewaltbereitschaft und potenzielle Eskalation angeht.“
Die „Inspection générale de la police“ (IGP) ist Ende Dezember 2020 mit einer Untersuchung zur Gewaltanwendung beauftragt worden, die dem Ministerium für innere Sicherheit im kommenden September vorliegen soll. „Die Absicht dieser Analyse ist es, zu erforschen, ob junge Polizisten nach ihrer Ausbildung adäquat auf Situationen vorbereitet werden, die möglicherweise den Einsatz von Gewalt erfordern“, heißt es vonseiten des Ministeriums.
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lol, klar die Menschen waren ja auch eingesperrt xD
Wenn alle Wirtschaften zu sind und keine Zeltfeste stattfinden die immer zu Massenschlägereien führen, dann ist eben Ruhe im Karton.
Dat ass Alles Ok, mee elo mengt de Kox et wär séi Verdénscht 🙁
@Arm, hahah jo gäll 🙂