Luxemburg-Stadt / Pop-up-Stores: Die kurzlebigen Geschäftsadressen sind sehr beliebt
Vor drei Jahren startete die Stadt das Projekt der „Pop-up-Stores“. Meldeten sich anfangs rund 30 Kandidaten für die wenigen verfügbaren Geschäftslokale, sind es mittlerweile um die 70 kleine Unternehmen, die sich für ein solches Lokal bewerben.
Beginn dieses Monats öffnete in der ehemaligen „Charlys Gare“ das Pop-up-Café „Bonne Nouvelle“ seine Türen. Das Besondere am Lokal ist neben der Lage am Stadtpark auch das selbstgebraute Bier. Im Rahmen des „Pop-up-Stores“-Projekts erhalten dort drei junge Unternehmer die Gelegenheit, Erfahrungen in der Restaurationsbranche zu sammeln. Über sechs Monate läuft ihr Mietvertrag mit der Gemeinde. Es könnte durchaus sein, dass danach jemand anders dort einziehen wird, denkbar sei allerdings auch, dass sich längerfristig ein Café beim Stadtpark etabliert, sagt der Erste Schöffe der Stadt, Serge Wilmes.
Als kleines Café direkt am Park gelegen, fällt das Unternehmen zwar etwas aus dem Rahmen der üblichen „Pop-up“-Geschäfte, doch die Grundidee bleibt bei allen die gleiche. Ein Pop-up-Store ist in der Regel ein Geschäft, das kurzfristig öffnet und oft genauso kurzfristig wieder verschwindet. Oft werden für einen Pop-up-Store Übergangszeiten von ohnehin leerstehenden Geschäftsräumen genutzt, um dann dort Geschäftsideen zu testen. Für die Gründer ist dies von Vorteil, da sie ihre Konzepte ausprobieren können, ohne ein zu großes Risiko einzugehen.
Und das explizite Ziel des „Pop-up-Stores“-Projekts der Gemeinde ist genau dies: Jungen Unternehmern soll dabei geholfen werden, sich in der Geschäftswelt zu etablieren, was bei den Mietpreisen im Stadtzentrum sehr schwierig ist. Zu diesem Zweck vermietet die Gemeinde ungefähr 40 Quadratmeter große Lokale zu Preisen, die sich an der Situation der jeweiligen jungen Geschäftsleute orientieren. Bei der Vorstellung des Projekts 2019 wurden von Gemeindeseite Mieten von 650, 1.250 und 2.250 Euro genannt. Dem Willen der Stadtverwaltung zufolge soll das Angebot in den Lokalen regelmäßig wechseln.
Jungen Unternehmen helfen, eine Idee umzusetzen
Momentan existieren elf solcher Pop-up-Stores in der Hauptstadt; insgesamt sind es bis bereits 40 an zwölf verschiedenen Adressen in der Oberstadt und im „Garer“ Viertel gewesen. Als das Projekt 2019 vorgestellt wurde, wollte die Gemeinde damit nicht nur jungen Unternehmen helfen, sondern auch jungen Künstlern. Seit Mai dieses Jahres gibt es nun auch die erste Pop-up-Galerie. „Young Luxemburgish Artists“ ist eine Gruppe von zwölf jungen luxemburgischen Künstlern. Sie verstehen sich nicht als Künstlerkollektiv, sondern vertreten unterschiedliche Stile und drücken sich durch verschiedene Medien aus. Nach gemeinsamem Ausstellungen an anderen Orten „besetzt“ die Gruppe noch bis zum 31. Juli eines der Pop-up-Lokale in der hauptstädtischen rue Philippe II Nr. 40.
Die Nachfrage nach einem Pop-up-Lokal sei sehr groß, sagt Serge Wilmes. Gab es bei der ersten Ausschreibung dafür 2019 rund 30 Kandidaturen, gebe es deren mittlerweile bereits um die 70. Das könne aber durchaus eine Folge der Pandemie sein. Viele Leute könnten sich vielleicht während der Zeit dazu entschieden haben, etwas Eigenes zu auszuprobieren. In der Regel werden die Ladenlokale für Perioden zwischen einem und sechs Monaten vermietet.
Die wenigsten Geschäftslokale befinden sich im Besitz der Stadt; dazu gehören das Gebäude der „Charlys Gare“ sowie ein Gebäude an der Ecke rue des Capucins – rue Beaumont, in dem sich zwei weitere Pop-up-Stores befinden – das Julie Conrad Design Studio und der Schmuckladen Romantico Romantico.
Die meisten der kurzlebigen Geschäftsadressen werden von der Stadt angemietet und dann weitervermittelt. Im Rahmen des Projekts sind Besitzer von derzeit freistehenden Lokalen dazu aufgerufen worden, solche Lokale zur Verfügung zu stellen. Der Vorteil für sie ist, dass auch kurzfristig leerstehende Räumlichkeiten genutzt werden können. Die kurzen Perioden, für die die Lokale in der Regel bereitgestellt werden, erlauben es beiden Seiten, flexibel zu sein. Einerseits wissen die Besitzer, dass sie mit der Gemeinde einen sichereren Partner haben, andererseits aber erhalten sie für die kurze „Pop-up-Periode“ eine Miete, die weit unter der des Marktpreises liegt, sagt Wilmes.
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Der Steuerzahler zahlt 80-95% der Miete.
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