Corona / „Potenzial für großen Ärger“ – Die Omicron-Variante und die Lage in Luxemburg
So schnell ging es noch nie: Erst am Mittwoch meldete Südafrika der Weltgesundheitsorganisation eine neue Variante des Coronavirus. Und schon am Freitag erklärte die WHO die Spielart zur „Variant of Concern“ – und gab ihr den Namen Omicron. Währenddessen verschärft sich die pandemische Lage in Luxemburg immer weiter.
Die ersten Agenturmeldungen liefen beim Tageblatt am Donnerstag um 21.50 Uhr ein: „Sorge vor neuer Corona-Variante: Israel beschränkt Afrikareisen“, tickerte die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Am Freitag überschlugen sich dann die Ereignisse: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen forderte die Mitgliedsstaaten per Twitter auf, Flugreisen aus dem südlichen Afrika zu stoppen. Österreich, die Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, die USA kündigten neben anderen im Laufe des Tages an, die Einreise aus dem südlichen Afrika tatsächlich zu erschweren. Luxemburgs Außenministerium veröffentlichte am Freitagabend neue Einreisebestimmungen für Reisende aus dem südlichen Afrika: Sie müssen sofort einen PCR-Test machen – und danach für mindestens sieben Tage in Quarantäne. Am Freitagabend stufte die Weltgesundheitsorganisation B.1.1.152 offiziell als „Variant of Concern“ ein – und gab ihr den Namen „Omicron“.
The @EU_Commission will propose, in close coordination with Member States, to activate the emergency brake to stop air travel from the southern African region due to the variant of concern B.1.1.529.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) November 26, 2021
Insgesamt wurde die Variante laut dpa bislang weniger als 100-mal genetisch nachgewiesen. Die meisten Fälle wurden in Südafrika entdeckt, wo entgegen erster Meldungen laut WHO auch die älteste mit „Omicron“ belastete Probe herstammt – vom 9. November. Nachweise vom 11. November gibt es auch aus dem Nachbarland Botswana. Beunruhigend: der Fall eines 36-Jährigen, der sich bis zum 11. November in Südafrika aufhielt und dann nach Hongkong reiste. Bei seiner Ankunft in China wurde er negativ getestet. Am 13. November wurde in der Quarantäne erneut getestet – positiv auf Omicron.
Bis Freitagabend wurde die Variante neben Botswana, Südafrika und Honkong nur in zwei weiteren Ländern nachgewiesen: Israel – und Belgien. Der belgische Gesundheitsminister überbrachte die Nachricht am Freitagmittag der Presse. Und der Fund im Luxemburger Nachbarland könnte das B.1.1.529-Rad weiter nach hinten drehen: Laut der deutschen Wochenzeitung Zeit stammt der Nachweis von einem Reisenden, der am 11. November von Ägypten aus nach Belgien gekommen ist. Am 22. November habe er erste Symptome gezeigt.
Darauf, dass Omicron infektiöser ist oder die Vakzine schlechter wirken, gibt es derzeit zwar Hinweise – aber keine Gewissheit. In Forschungskreisen sorgt vor allem die Vielzahl der Mutationen für Aufregung, die die Variante von den bisherigen Spielarten unterscheidet. „Momentan weiß niemand etwas Konkretes, das ist ein bisschen eine Glaubensfrage“, sagt der Luxemburger Forscher Alexander Skupin am Freitagabend im Gespräch mit dem Tageblatt zur neuen Variante. „Was uns Sorgen macht, ist die große Anzahl der Mutationen – das ist ein klares Zeichen dafür, dass sie nicht besser sein wird als die Delta-Variante.“ Die Frage sei nun, wie die Gen-Veränderungen sich auswirkten. „Es gibt Menschen, die sagen, dass es zu einem signifikanten Verlust der Vakzin-Effizienz kommen kann – aber das ist momentan noch Kaffeesatzleserei.“ Skupin, Biophysiker und Mitglied der Luxemburger Covid-19-Taskforce, hat sich noch keine Meinung über B.1.1.529 gebildet. Aber: „Es ist klar, dass sie eine Variant of Concern ist – und sie Potenzial hat, uns großen Ärger zu machen.“
Ansteckender als der Wildtyp
Der Forscher geht davon aus, dass B.1.1.529 ansteckender ist als der Wildtyp. Er ist sich jedoch nicht sicher, ob es zu einem so großen Anstieg bei der Übertragbarkeit kommen kann wie bei der Delta-Variante, die derzeit in Europa dominiert. „Es gibt da verschiedene Lager – und die einen sagen, dass die Evolution da so weit fortgeschritten ist, dass nicht mehr viel passieren kann.“ Das Risiko, dass die Impfmittel nicht mehr so gut wirken, bestehe aber, weil die Sequenz anders sei – und dadurch das Binden der Antikörper erschwert sein könnte. Es könne andererseits aber auch sein, dass die Mutationen an der Struktur nicht viel änderten. „Das ist derzeit noch schwer absehbar“, sagt Skupin.
Dass „Omicron“ bereits für den neuerlichen Anstieg der Infektionszahlen in Luxemburg verantwortlich ist, ist unwahrscheinlich. In seinem „Sentinel“-Bericht vom Freitag hat das Luxemburger Nationallabor LNS in den neuesten Proben ausschließlich die Delta-Variante entdecken können. Die Proben stammen zwar aus der Kalenderwoche 45, die neueste ist also vom 14. November – es wurden aber mehr als ein Drittel aller Corona-Tests untersucht, die in der fraglichen Woche von Luxemburger Einwohnern gemacht wurden.
Und auch die Delta-Variante sorgt derzeit für ein immer dynamischeres Infektionsgeschehen. In ihrem neuesten Bericht hat die Covid-19-Taskforce am Freitagnachmittag ihre Prognose erneut nach oben korrigiert. Statt 280 steigt der Sieben-Tage-Schnitt bis Januar auf 360 – Stand Freitag lag er bei 307. Im pessimistischsten Szenario steht für Luxemburg im Januar sogar ein Peak von mehr als 700 Neuinfektionen im Sieben-Tage-Schnitt an.
Signifikante exponentielle Dynamik
„Der Trend zu einer signifikanten exponentiellen Dynamik der Pandemie hat sich in der vergangene Woche weiter gefestigt“, schreiben die Forscher. Taskforce-Mitglied Skupin sagt: „Wir haben im vergangenen Monat gesehen, dass sich die Projektionen kontinuierlich verschlechtert haben.“ Die Taskforce gehe derzeit von einer Verdopplungszeit von neun Tagen aus. „Da sind wir wieder in einem Bereich, in dem man von einer starken Zunahme ausgehen muss.“ Der Reproduktionsfaktor habe sich „kontinuierlich“ von der 1 wegbewegt und pendele sich bei über 1,1 ein. Wenn die Dynamik sich in den kommenden Wochen so weiterentwickele, könne man ein Level mit „extremen Fallzahlen“ erreichen – was auch wieder Engpässe im Gesundheitssystem bedeuten könne.
Skupin und seine Kollegen blicken mit Sorge auf die Situation in Deutschland. „Ich sehe das als Vorspiel dafür, was uns blühen kann“, sagt er. „Wir haben im Moment einen leichten Vorlauf.“ Aber in Deutschland wie in Luxemburg sei das Problem, dass bei vielen Geimpften die Impfung jetzt vier bis sechs Monate her sei – der Zeitpunkt, an dem sie an Effizienz verliert. In Deutschland sei das „Kind schon etwas in den Brunnen gefallen“, die Zahlen seien so explodiert, dass man nicht mehr reagieren, sondern nur noch agieren könne. „Wenn wir hier nicht aufpassen, könnte das zu einer ähnlichen Situation führen.“
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Ob Ärger jetzt das richtige Wort ist, ich weiß nicht. Es klatscht aber wenn sich der letzte Impfmuffel angesichts des Ärgers jetzt nicht noch schnell piksen lässt!
Et go’uf dach emol, oder gett och nach haut eng Firma „Omicron“ dei‘ élektromechanesch Baudeeler hier gestallt huet.
Ass deenen hiren Numm net geschuetzt ?
@Herbert Waller
Ech mengen,Dir hut neischt verstan.
All déi Impfungen bis elo sin wirkungslos géint déi nai Variant.
Ech gin nächst Woch fir 3. „gepiekst“ an stelle mir froen,wat elo riochteg ass?Sin also keen Impfmuffel.
Wenn man sich die Entwicklung des Virus ansieht stellt man fest,dass alle Varianten bisher aus überbevölkerten und hygienisch diskutablen Gebieten herkommen.Indien,Brasilien, Afrika mit guten 20% abgeschlossenen Impfungen.Das war doch vorauszusehen. Desgleichen haben wir in unseren Breiten damit begonnen erst die alten Menschen zu impfen.Das war sicher ein edler Gedanke und auch notwendig,aber gleichzeitig hätte man die Spreader,sprich die Kinder und Arbeitstätigen sofort impfen müssen. Viren mutieren am besten wenn sie sich schnell und ungehemmt vermehren können.Ein immuner Wirt ist uninteressant und das ist einer der Gründe für die Impfung. Auch haben wir erfahren müssen,dass wenn man von einer Variante hörte sie praktisch schon vor Ort war.Die Maßnahmen von Frau Leyen(von der) kommen also schon wieder zu spät. Viel Glück und Mut, der nächste Impfstoff kommt bestimmt. Allein,dann müssen wir uns auch impfen lassen und zwar alle.
@Nomi Ech sinn dofir, dass d’Griichen elo hiert Alphabet direkt änneren an dee Buschtaf schnellstent sträiche loosse, well si soss e grousst Copyright-Problem mat empfindleche Strofe kréie kënnen…
Es ist wieder mal unverantwortlich seitens der Regierung älteren Menschen erst nach 6 Monaten die Booster-Impfung zu geben. Besonders wenn sie mit Astrazenica geimpft wurden. Aber wir kenne sie ja. Erst wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen, wenn andere Länder bereits agiert haben.. erst dann wird mit ein paar Wochen Verspätung reagiert. Eigentlich typisch für einen Kopierer.
@Nomi: léiwer keng Commentaire méi schreiwen!
@Nomi
„Et go’uf dach emol, oder gett och nach haut eng Firma „Omicron“ dei‘ élektromechanesch Baudeeler hier gestallt huet.
Ass deenen hiren Numm net geschuetzt ?“
Buschtawe kann een net schützen.
Och keng Griichesch.
@Therese Dann ist ja gut. Ich lag nach der ersten und zweiten jeweils eine Woche im Bett, aber alles geht vorbei und ich habe meinen Teil also beigetragen. Wer sich aus Egoismus und Bequemlichkeit davor drückt der verdient keinen milden Krankheitsverlauf! Impfen jetzt!
@Therese,
„All déi Impfungen bis elo sin wirkungslos géint déi nai Variant.“ Ganz locker bleiwen.All déi Impfungen bis elo sinn bis zu 95% wierksam géint all di al Varianten. Op se guer net wierksam sinn bei Omicron ass och net bekannt.Awer en Organismus dee schon matt Covid a Kontakt wor ass „viirbereed“. Also kann een dovun ausgoen dass dir net direkt op der Intensivstatioun landt. Dat ass jo och de Message vum Pflegepersonal mat hirer Aktioun “ Impfen hëlleft“.
Mutatiounen sinn nëmme méiglech wann eben net oder wéineg geimpft gëtt,sou datt de Virus sech ka richteg gutt entwéckelen.An deem Sënn…..Impfen hëlleft.
@Therese
„Ech gin nächst Woch fir 3. „gepiekst“ an stelle mir froen,wat elo riochteg ass?“
Ma duerno sidd Der géint 16523 aner Variante geschützt.
Déi Doktesch wou déi nei Variant fonnt huet sot se wier manner schlëmm an bal keng Symptomer. Deen Reportage fënnt een just net an de Massenmedien
Passt dach
https://www.lesoir.be/409133/article/2021-11-28/variant-omicron-une-clause-du-contrat-entre-lunion-europeenne-et-pfizer-devoilee