Wetter in Luxemburg / „Potenziell gefährlich“: Am Samstag Regen und Hagel möglich, aber wohl keine Unwetter zu befürchten
Auch, wenn es zum Wochenende wieder etwas mehr regnet: Eine Wetterlage wie vorletzte Woche muss in Luxemburg derzeit offenbar nicht befürchtet werden. In einigen Teilen Deutschlands könnte es allerdings wieder bedrohlich werden.
Nach den heftigen Überschwemmungen, die nicht nur in Luxemburg schwere Zerstörungen angerichtet haben, blicken viele Menschen mit Sorge auf die Wetterlage: Besonders da, wo man bereits getroffen ist, hofft man, dass die Phase der sintflutartigen Regenfälle zumindest mittelfristig vorbei ist. Leider kann aber keine echte Entwarnung gegeben werden.
Meteoalarm, ein Verbund europäischer Wetterwarndienste, hat für ganz Luxemburg für den Samstag die Alarmkarte gelb eingefärbt: Es bestehe „lokales Risiko mäßiger bis starker Gewitter mit Regenmengen von 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie starker Windböen und Hagel“. Das entspricht zwar nicht den Regenmengen, die zur Katastrophe vor rund einer Woche geführt haben, trotzdem stellt Meteoalarm klar: „Das Wetter ist potenziell gefährlich.“
Die vorhergesagten Wetterphänomene seien „nicht wirklich ungewöhnlich, aber eine erhöhte Aufmerksamkeit ist bei Tätigkeiten, die meteorologischen Risiken ausgesetzt sind, angebracht“. Meteoalarm appelliert jedenfalls, die Wetterlage im Blick zu behalten.
Kontraste können es krachen lassen
Die Wetterlage zeichnet sich durch einen Umschwung in der Atmosphäre aus, erklärt Philippe Ernzer vom privaten Wetterdienst Meteoboulaide: „Momentan stehen wir noch größtenteils unter Hochdruck – was sich in den nächsten Stunden und Tagen allmählich ändern wird.“ Grund dafür sei ein Tiefdruckgebiet westlich der französischen Küste, das feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa und damit nach Luxemburg lenkt. Der Kontrast hat Potenzial, für Probleme zu sorgen: „Wo warme und feuchte Luftmassen aufeinanderprallen, können sich Schauer und Gewitter bilden, die wiederum etwas stärker ausfallen können.“
Das Tiefdruckgebiet, das sich am Freitag über Frankreich befindet, beschert Luxemburg einen recht ruhigen Tag. Ernzer rechnet aber damit, dass es in der Nacht auf Samstag langsam ins Großherzogtum kommt – „im abgeschwächten Stadium, wodurch nur noch sporadische Blitzentladungen zu erwarten“ seien. Dies bedeute jedoch nicht, dass keine Segmente mit gelegentlich stärkerem Regen vorhanden sein können.
In Deutschland könnten Steine fliegen
Zudem deuteten Wettermodelle darauf hin, dass sich das System im Laufe des Samstagmorgens neu auftankt, „sodass in der Großregion und auch in Luxemburg selbst einige Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen werden können“. Diese hätten sogar das Potenzial für schwere Gewitter, Windböen bis 70 km/h Geschwindigkeit und leichteren Hagel. „Die Intensität sollte sich aber weitgehend in Grenzen halten“, glaubt Ernzer – der für andere Regionen später durchaus noch größeren Unbill für möglich hält: In Baden-Württemberg und Bayern entlang der Alpen bestehe die Gefahr von Superzellen, die auch kleinere Steine aufnehmen könnten, dazu Sturmfluten und Starkregen. „Auch ein Tornado wäre in diesem Umfeld nicht ausgeschlossen“, befürchtet Ernzer. Er spricht hier aber, wohlgemerkt, nicht von Luxemburg.
„Szenen wie letzte Woche sind überhaupt nicht zu erwarten – auch weil wir es mit einer anderen Großwetterlage zu tun haben“, ergänzt er.
Der Wetterdienst Kachelmannwetter.com rechnet für Luxemburg-Stadt mit 2,7 Liter Niederschlag im Laufe des Samstags, einer Windgeschwindigkeit von 8 km/h (in Böen bis 24 km/h) aus südwestlicher Richtung und Temperaturen von 18 bis 24 Grad. Der Sonntag wird ein Quäntchen windiger, aber wohl auch trockener.
Der luxemburgische Wetterdienst Meteolux ist seit einigen Stunden offline und nicht erreichbar (Stand Freitag 17 Uhr). Das Wasserwirtschaftsamt meldet unter inondations.lu derzeit keine Auffälligkeiten: Die Fließgewässer führen wieder Mittelwasser, an den Pegeln werden höchstens noch leichte Hochwasser gemessen.
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