Prioritäten von „déi gréng“ / Prämien für E-Autos sollen weiterlaufen
Prämien beim Kauf eines Elektroautos sollen auch nach März 2022 weiterlaufen. Dies ist eine der Prioritäten, die die beiden Parteipräsidenten Djuna Bernard und Meris Sehovic am Mittwoch der Presse vorstellen. Einen weiteren Schwerpunkt setzen „déi gréng“ auf die Klimaneutralität des Pensionsfonds. Dieses Vorhaben wollen sie bis Ende der Legislaturperiode durchsetzen.
Am Mittwoch haben die Parteipräsidenten Djuna Bernard und Meris Sehovic zur politischen „Rentrée“ von „déi gréng” eingeladen. Für die verbleibenden zwei Jahre haben sich die Grünen viel vorgenommen und präsentieren ihre To-do-Liste mit den Prioritäten. Djuna Bernard nennt den ersten Herbsttag am Mittwoch einen guten Zeitpunkt, um zu den zwei Hauptthemen Klima und soziale Gerechtigkeit Stellung zu beziehen. Der Partei bleiben noch zwei Jahre, um den Klimaschutz und die soziale Gerechtigkeit nach vorne zu bringen. „Diese zwei Prioritäten wollen wir bis zum Schluss der Legislaturperiode in ambitionierte, gerechte und nachhaltige Politik umzusetzen“, so Bernard.
Es ist ernst, aber nicht zu spät, um noch die Kurve zu kriegenParteipräsident von „déi gréng“
Meris Sehovic erwähnt ein paar Beispiele aus der To-do-Liste. Er nennt den IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change) besorgniserregend auf vielen Ebenen. „Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen, müssen wir schnelle, ambitionierte und großflächige Klimaaktionen starten.“ Sehovic geht davon aus, dass all die jungen Menschen, die am Freitag am Klimastreik mitmachen werden, den Bericht gelesen haben. „Es ist ernst, aber nicht zu spät, um noch die Kurve zu kriegen.“ Es gebe genügend Gründe für Hoffnung und Optimismus. Es reiche demnach nicht, „einen gewissen Klimaschutz“ zu betreiben. Damit meint Sehovic eine Aussage des Präsidenten der größten Oppositionspartei und ergänzt: „Wir brauchen mutige Entscheidungsträger.“
Als Grüne seien sie oft belächelt oder missverstanden worden, sagt Sehovic, weil sie angeblich viele Ziele hätten, aber nicht wüssten, wie sie zu erreichen seien. Deshalb geht der Parteipräsident auf den Rahmen ein, den er als fundamental wichtig für den Klimaschutz bezeichnet. Dadurch sei sichergestellt, dass es in Sachen Klimaschutz nur noch nach vorne gehen könne. An diesem Rahmen habe man insbesondere während der vergangenen zweieinhalb Jahre intensiv gearbeitet. „Das ermöglicht uns, zu wissen, wo wir hingehen“, sagt Sehovic. „Nun wissen wir, in welchen Sektoren die Emissionsreduktionen sein müssen und anhand welcher Werkzeuge wir sie erreichen.“
Woraus der Rahmen zum Klimaschutz besteht
Zu dem Rahmen nennt Sehovic drei Punkte. Erstens die verbindlichen Klimaziele, die auf europäischer Ebene festgelegt wurden und welche Luxemburg nach oben revidieren möchte. Dazu gehören laut dem Grünen auch verbindliche Ziele für bestimmte Sektoren. Zweitens gebe es europäische Standards für Wirtschaft und Industrie. Als dritten Punkt nennt er den funktionalen Rahmen, um diese Ziele zu erreichen, zum Beispiel durch die Bepreisung von CO2.
Laut Sehovic sei der Ausbau der erneuerbaren Energien in Luxemburg seit 2012 verdreifacht worden. „Wir geben mehr als eine Milliarde pro Jahr für das Klima aus.“ 2018 bestanden zwei Prozent der Neuzulassungen aus Elektroautos, heute seien wir bei fast 20 Prozent. Er spricht von exponentiellen Entwicklungen. „Wir sind zudem weltweiter Leader beim Ausbau des öffentlichen Transports.“
„Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, sagt Sehovic. „Das sind die Politik, der Staat, die Gemeinden, die Wirtschaft.“ Er wirft folgende Fragen auf: Wo können wir noch mehr machen beim Klimaschutz? Wo können wir jetzt sofort mehr Tempo geben? Wo können wir „um Terrain“ konkreten Klimaschutz noch vereinfachen?
Prämien für E-Autos und klimaneutraler Pensionsfonds
Um diese Fragen zu beantworten, nennt Sehovic einige Prioritäten, die nun für die zweite Hälfte des Mandats anstehen. Als größte Herausforderung nennt er die Mobilität. Dort müsse man nun den nächsten Schritt tun, um schnell in Richtung Dekarbonisierung zu gehen. „Wir brauchen mehr Raum für das Fahrrad, mehr Raum für die Menschen. Wir müssen den Durchgangsverkehr aus den Ortschaften herauskriegen, wir brauchen sichere Fahrradinfrastruktur und sichere Fußgängerwege.“ Bei der Dekarbonisierung des Individualverkehrs habe man neben dem CO2-Preis ein ganzes Hilfsregime auf die Beine gestellt, damit emissionsfreie Mobilität nicht nur für jene etwas sein wird, die es sich leisten können. Konkret nennt Sehovic die Prämien für Elektroautos. Damit seien diese preislich in etwa gleichzustellen mit gleichwertigen Benzinern oder Dieselfahrzeugen. Laut aktuellem Stand gelten diese Prämien allerdings nur bis zum März 2022. „Für uns ist es klar und zudem eine Priorität für die nächsten Wochen und Monate, dass diese Prämien über den März hinaus verlängert werden“, sagt der Grünen-Politiker.
Zudem wollen „déi gréng“ die Finanzen dekarbonisieren. Das sei eine Priorität. Die Partei hat sich zum Ziel gesetzt, dies in den nächsten zwei Jahren zu erreichen. In diesem Zuge fordern die Grünen, dass der „Fonds de compensation“, also der Rentenfonds, klimaneutral werden muss. Eine weitere Priorität für die Grünen sind die erneuerbaren Energien. Da sei bereits viel unternommen worden. Als nächsten Schritt nennt der Parteipräsident die Favorisierung der Eigenproduktion. Viele Kooperativen von Bürgern hätten bereits viel geleistet. Nun müsse man überlegen, wie man die Prozeduren vereinfachen könne, und das Ganze mit steuerlichen Vorteilen weiter ankurbeln.
Die großen Baustellen der sozialen Ungerechtigkeit
Djuna Bernard setzt den Fokus auf die soziale Gerechtigkeit. „Zwischen Klimaschutz beziehungsweise Klimagerechtigkeit und der sozialen Gerechtigkeit liegt kein ‚Oder’“, sagt sie. Das gehe Hand in Hand. Zu den großen Baustellen der sozialen Ungerechtigkeit gehören laut Bernard Armut und soziale Ausgrenzung. Die Lage habe sich durch die Pandemie weiter verschärft. Dies betreffe insbesondere alleinerziehende Familien, die oftmals unter dem Armutsrisiko leben. Einer der Faktoren seien zu hohe Wohnungs- und Mietpreise. Es gebe nicht genug bezahlbaren Wohnraum. „Dies führt immer wieder zu sozialen Spannungen, bis in unsere Mittelschichten hinein“, so die Parteipräsidentin. Deshalb müsse man hier den nächsten Schritt machen. „Jeder muss einen Zugang zu einer würdigen Wohnung bekommen. In diesem Punkt wurde jahrzehntelang geschlafen und zugeschaut“, sagt sie.
Es ist uns wichtig, dass die Regierung ihre Steuerpolitik in den nächsten zwei Jahren so ausrichtet, dass ungenutzte Bauplätze, Baulücken und leere Wohnungen mobilisiert werden könnenParteipräsidentin von „déi gréng“
In den letzten Jahren habe sich einiges getan. Der Staat habe sich die Mittel geben, um dem entgegenzuwirken. Bernard nennt den Fonds für öffentlichen und bezahlbaren Wohnraum. 2020 habe Wohnungsbauministerium 100 Millionen Euro investiert, 2023 sollen es über 200 Millionen sein. Weiter nennt Bernard den „Pacte Logement 2.0“, der bis 2032 eine Partnerschaft mit den Gemeinden für verschiedene Bauprojekte erleichtern soll. Der Pakt sieht vor, 30 Prozent der Wohnfläche für die Schaffung von öffentlichem und bezahlbarem Wohnraum zu mobilisieren.
Als weiteren Faktor nennt die Parteipräsidentin die Spekulation. „Hier erwarten wir, dass die Regierung bis 2023 einen nächsten Schritt gehen muss.“ Es müsse definitiv Schluss sein mit der Spekulation, die immer mehr auf Kosten der Allgemeinheit und des sozialen Zusammenhalts gehe. „Es ist uns wichtig, dass die Regierung ihre Steuerpolitik in den nächsten zwei Jahren so ausrichtet, dass ungenutzte Bauplätze, Baulücken und leere Wohnungen mobilisiert werden können.“ Die Reform der Grundsteuer sei ein geeignetes Werkzeug, um mehr Wohnraum zu schaffen.
Als großes Instrument für Verbesserungen haben alle immer wieder auf die Steuerreform verwiesen, so Bernard. „Diese kommt nicht mehr. Mitten in einer großen Krise eine Steuerreform anzugehen, ist kein guter Moment.“ Die Grünen halten dennoch langfristig an dieser Reform fest und wollen sich auch nach 2023 für eine Individualisierung des Steuersystems einsetzen. Dennoch müssten in dieser Legislaturperiode andere Lösungen kommen.
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Dieses einseitige Gedudels über Klimaschutz , die Mobilität als CO2 Verursacher ausgemacht und an den Pranger gestellt dient nur der Wählerschaft der Grünen , der Radfahrer. Bei den Grünen scheint noch nicht angekommen, dass der Klimaschutz, Umweltschutz aus mehreren Faktoren besteht. Richtig fossile Energien verursachen CO2 Ausstoß , aber längst hat die indirekte, direkte digitale Technologie den CO2 Ausstoß der fossilen Energie übertrumpft.( im Netzt befinden sich detaillierte Zahlen , Berichte zu diesem Thema.Digitaler Fußabdruck…) Die digitale Technologie wird promoviert, gefördert und munter vom Grünvolk benutzt. Ein Widerspruch grüner Politik. Zu anderen Faktoren des CO2 Ausstoßes gehören die übertriebene Produktion unserer Konsumgüter, Nahrungsmitteleinfuhr aus entfernten Drittländer ,…..Ich habe bisher noch keine konkreten Ansätze der grünen Politik gefunden , ausser die Autofahrer ,Heizungsbenutzer an den Pranger zu stellen, die auch hier im Land zum Klimaschutz , Umweltschutz beitragen. Bäume sind CO2 Schlucker und pro neues Bauprojekt müsste der Bauherr verpflichtet werden pro Quadratmeter etliche Bäume angepflanzt werden. Im Ausland haben viele Architekten angefangen die Häuserdächer , Terrassen ,…zu bepflanzen. Pflanzen dien auch dazu diese Häuser zu isolieren. Aufforstung in Luxemburg ein Fremdwort, die Städte verkommen zu Betonwüsten, dies unter der Fuchtel grünen Einflüssen, Bäume werden zur Mangelware . Umweltschutz wäre auch nach dänischen Muster die Agrarflächen mit fünf Prozent an Blumenwiesen anzupflanzen, dem Artenschutz wegen. Ebenfalls scheint das Grünvolk nur an die mobilen Menschen zu denken, die Kranken, der Mobilität eingeschränkten ausgeschlossen. Ämter, Banken,Post dezentralisiert, Geschäfte auf die grüne Wiese verlegt , dies Dank unserer Politik und wenn kann man angenehm die digitale CO2 Schleuder benutzen dem Online Banking, Handel frönen.Klimaschutz ja, aber nicht unter dieser einseitiger Stigmatisierung fossiler Energie, einerUnglaubhaften grüner Politik den Bürger zu verdummen.
…und so hat Cattenom noch etliche Jahre Vollbetrieb vor sich!
Waat fir ee Lobby dreiwt se?
Wat fir e Lobby dreift se?
Si wessen et selwer net, den Turmes huet se gescheckt well ke mei op den era fällt🤣
@ Wieder Mann / “ längst hat die indirekte, direkte digitale Technologie den CO2 Ausstoß der fossilen Energie übertrumpft.“
Seit wann stößt digitale Technologie CO2 aus? Nur wenn sie gespeist wird mit fossiler Brennstoff. Vermutlich ihre Bezeichnung „direkt“. CO2 Produktion bei der Herstellung von Elektronik – vermutlich ihre Bezeichnung „indirekt“ – lässt sich auch reduzieren/vermeiden. Auch dazu gibt es Vieles zu lesen. Auch im Internet. Grauvolk muss nur wollen…
@lucilinburhuc: Zu einem anderen Kommentar habe ich rezente Artikel zum CO2 Ausstoß digitaler Technik im Netz angegeben. Grauvolk sind jene die dem einseitigen Gedudels der grünen Politik bedingungslos glauben , das Internet zum alltäglichen Gott, Abhängigkeit erhoben haben . Wer fossile Energie verbieten möchte, um glaubhaft zu wirken, muss auch die ebenso anderen massiven schädlichen CO2 ausstoßenden Faktoren auf die Verbotsliste setzen. Um ihren Horizont zu erweitern , indirekt ist jener CO2 Ausstoß der bei der Produktion , dem Abbau der dafür verwendeten Rohstoffe freigesetzt wird , direkt sind der verursachte CO2 Ausstoß bei Benutzung der digitalen Geräte. ( Ein Klick im Netz zur Einsicht einer Mail,verursacht 0,2 Gramm CO2 Ausstoß, täglich wird über 3,45 Milliarden Mal gegoogelt, eine halbe Stunde an Streaming verursacht soviel CO2 Ausstoß wie eine kurze Autofahrt, man braucht 23 Bäume um eine Sekunde googeln wiedergutzumachen…..Alle hier gemachten Angaben können Sie im Netz einsehen,prüfen)
„Um ihren Horizont zu erweitern , indirekt ist jener CO2 Ausstoß der bei der Produktion,…“
Damit haben Sie meinen Horizont nicht erweitert sondern lediglich meine Erläuterung wiederholt. Und sie nachweislich nicht richtig gelesen: im Hinblick auf die Möglichkeit dass auch ohne CO2 Emissionen produziert werden kann.
Werden auch noch mehr E-Autos gekauft wenn keine Prämien zu erwachten sind? Oder Fahrräder?
Ich zitiere von der Seite naturemwelt.lu : „…wenn man weiß, dass Luxemburg im europäischen Vergleich immer noch Schlusslicht bei den Erneuerbaren Energien (6,4% im Jahr 2017) ist.“
Die Grünen sollten sich schämen! Statt klare Zahlen zu nennen wird hier wieder schön um den Brei herumgeredet; man redet ganz gekonnt vom „Ausbau der erneuerbaren Energien seit 2012“, der angeblich verdreifacht worden sein soll ohne jedoch die anderen Zahlen zu nennen oder gar den Vergleich mit anderen europäischen Ländern zu ziehen. Ist denen überhaupt klar, was ein Anteil von rund 7% erneuerbaren Energien für eine Zukunft mit Elektroautos bedeutet? Es bedeutet, dass nur etwa jedes 14. Elektroauto umweltfreundlich unterwegs wäre. Nach mittlerweile 8 Jahren Regierungsarbeit von den Grünen ist das schon fast eine Frechheit.
1) „das Internet zum alltäglichen Gott“…………….
2) „Alle hier gemachten Angaben können Sie im Netz einsehen,prüfen)“
Sehr aufschlussreich!
Grün,grün,grün sind alle meine Kleider
Grün,grün, grün ist alles was ich habe
Grün,grün, grün ist alles was ich liebe
darum licb ich meinen Schatz der ein Jägersmann ist.
@ Lucilinburhuc:Auf ein Handy entfallen pro Lebenszyklus ein durchschnittlicher Wert von 47 kg CO2 Ausstoß , dabei 57 Prozent bei der Produktion, 34 Prozent der Nutzung, 8 Prozent des Transportes, 1 Prozent beim Recycling. Nach neuesten Studien des Frauenhoferinstitutes für die Produktion von mobilen Endgeräten ( nur die verkauften Geräte in Deutschland)bei Tablets eine Äquivalenz von 163 kg CO2, bei Smartphones 58 kg CO2.Auf Deutschland berechnet macht das für Smartphones eine Jahresäquivalenz von 1,44 Millionen Tonnen CO2.
„Wo können wir noch mehr machen beim Klimaschutz? Wo können wir jetzt sofort mehr Tempo geben? “
Aber Hallo, nur mit Tempo 30 steht in Aussicht, ansonsten bittet der Verkehrsminister zur Kasse!
Gilt für Jeden, keine Ausnahme
@Grober J-P. Da geb ich ihnen vollkommen Recht. Mir wäre es lieber ich könnte mich auf die Aussagen unserer Politiker verlassen und Faktenchecks wären überflüssig.