Esch / Preis, Ort, Nachhaltigkeit und Zeitpunkt: „Summer in the City“ schlägt Wellen
Auf der place des Remparts wird am Samstag die Escher Version von „Summer in the City“ eröffnet. Hier soll nicht nur Strandatmosphäre herrschen, sondern auch gesurft werden. Das dreiwöchige Sommer-Event im Frühjahr ist allerdings gleich auf mehreren Ebenen problematisch.
Wiki-Beach ist Geschichte, trotzdem soll die Strandatmosphäre Esch erhalten bleiben. Und so wird ab Samstag und bis zum 18. Juni ein „Summer in the City“ auf der place des Remparts organisiert. Wobei organisiert wohl das falsche Wort ist, vielmehr wurde ein fertiges Konzept von einer Firma aus Belgien eingekauft. Die Firma, die im vergangenen Sommer das „Surf in Town“ in Bartringen organisiert hatte, mitsamt der Surfanlage, der Dekoration, der Chalets und des Sandes.
Was zur Folge hat, dass alles Material aus Belgien angeliefert wird. Das, obwohl die Stadt Esch auf dem „Leesberg“ jede Menge Sand hortet, das unter anderem für die Beach Open genutzt wird. Die Lastwagenladungen Sand aus Belgien jedenfalls sollen am Freitag in Esch ankommen. Allein die Miete der Surfanlage soll für die drei Wochen 120.000 Euro betragen. Eine Zahl, die die Gemeinde auf Tageblatt-Anfrage bis Redaktionsschluss nicht bestätigen wollte oder konnte. Auch Fragen nach dem Konzept und den Gesamtkosten blieben unbeantwortet.
Nicht darüber informiert, was sich in den nächsten drei Wochen vor ihrer Haustür abspielt, wurden zudem Anwohner und Geschäftsleute. Donnerstags und sonntags soll das Surf-Dorf von 12.00 bis 20.00 Uhr geöffnet sein, freitags und samstags bis 22.00 Uhr. Von montags bis mittwochs steht die Anlage zudem den Schulkindern zur Verfügung (12.00 bis 14.00 Uhr). Duschen, Umkleidekabinen und Toiletten gibt es vor Ort, genauso wie musikalische Animation und ein Catering, das immerhin eine Luxemburger Firma übernimmt. Allerdings keine lokale, wie unter anderem Saro Pica, Chef des angrenzenden Babbocaffè, bedauert. „Ich habe erst davon erfahren, als sie diese Woche mit dem Aufbau begannen“, sagt Pica. „Ob ich mit meiner Schanklizenz teilnehmen möchte, wurde ich nicht gefragt.“
Die Tische seiner Terrasse musste er zusammenrücken, zudem grenzt ein Holzzaun sie zum „Summer in the City“ ab. Was ihn richtig ärgert ist, dass die Verankerung seiner Marquise verschoben wurde, um genug Platz für die Holzzäune zu schaffen. „Die place des Remparts ist ein denkbar schlechter Platz für so etwas“, sagt Pica zudem.
Und Ende Mai, Anfang Juni wohl auch eine denkbar schlechte Zeit. Denn vom Sommer ist momentan noch recht wenig zu spüren. In Bartringen fand das „Surf in Town“ 2022 in den beiden letzten Juli-Wochen statt. Zudem läuft momentan in Esch noch die „Päischtkiermes“, an Attraktionen fehlt es demnach nicht. Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre eine Kombination mit den Beach Open (28.-30. Juli) wohl sinnvoller. Im Sommer, mit Escher Sand, mit Escher Vereinen und mit Escher Gastronomen.
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