/ Pro-Sud: Gemeinden zahlen drei statt bislang zwei Euro pro Einwohner
Am Montag (11.11.) tagte der Vorstand des Gemeindesyndikats Pro-Sud im Escher Rathaus. Zur Debatte stand der Haushalt von 2020. Die Frage nach dem nächsten Präsidenten wurde vorerst nicht beantwortet.
Roberto Traversini („déi gréng“), der im Februar 2018 zum Präsidenten des Gemeindesyndikats Pro-Sud gewählt wurde, ließ sich entschuldigen. Der Escher Bürgermeister und Pro-Sud-Vizepräsident Georges Mischo (CSV) leitete aus diesem Grund die Sitzung. Wer die Stadt Differdingen zukünftig im Vorstand des Gemeindesyndikats vertreten wird, ist zurzeit noch nicht bekannt. Der Differdinger Gemeinderat muss erst noch über diese Personalie abstimmen. Nach dieser Wahl werden dann die elf Vorstandsmitglieder des Gemeindesyndikats im Dezember zusammenkommen, um in einer geheimen Abstimmung den neuen Präsidenten zu wählen.
Traversini war Mitte September als Bürgermeister und als Mitglied des Gemeinderates zurückgetreten. Gut eine Woche später legte er auch sein Mandat als Abgeordneter nieder. Genötigt zu diesem Schritt sah sich Traversini, als bekannt wurde, dass er Bauarbeiten auf seinem Grundstück in einem Natura-2000-Gebiet ohne die nötigen Baugenehmigungen durchführen ließ. Einige dieser Arbeiten wurden vom örtlichen CIGL („Centre d’initiative et de gestion local“) durchgeführt. Sie wurden jedoch nicht ordnungsgemäß verrechnet. Zudem wurden die Grundrisse von einem Gemeindedienst gezeichnet.
Einstimmig angenommen
Auf der Tagesordnung der Sitzung stand nur der Haushalt 2020, der von allen Anwesenden einstimmig angenommen wurde. 194.500 Euro können kommendes Jahr für neue Projekte ausgegeben werden. Zudem wird das Gemeindesyndikat einen Bonus von rund 10.000 Euro verbuchen können.
Auf den Ausgleichsfonds der vergangenen Jahre kann das Gemeindesyndikat nicht mehr zurückgreifen, da dieser aufgebraucht wurde. Um die anfallenden Kosten zu decken, wird der Beitrag von zwei Euro pro Einwohner auf drei Euro angehoben. „Vor der Krise lag der Pro-Kopf-Beitrag bereits bei 2,5 Euro. Um finanziell abgesichert zu sein, muss dieser Beitrag jetzt auf drei Euro pro Einwohner angehoben werden“, erklärte der Escher Bürgermeister.
Die Einwohnerzahlen sind allerdings nicht mehr aktuell. Sie stammen aus dem Jahr 2011. Damals lebten in den elf Mitgliedsgemeinden rund 148.800 Einwohner. Inzwischen sind es mehr als 171.000 Menschen. So geht dem Gemeindesyndikat ein großer Batzen Geld verloren. Damit sich das ändert, müssen die Statuten des Syndikats überarbeitet werden. Erst dann kann die Einwohnerzahl angepasst werden.
Umzug
Bis kommenden Februar wird das Gemeindesyndikat seine Räumlichkeiten auf Belval verlassen und in den Escher Ellergrund umziehen. Rund 15.000 Euro sind an Mobiliar und Umzugskosten vorgesehen.
Pro-Sud wurde gegründet, um die Entwicklung der Südregion in Luxemburg zu fördern und zu begleiten. Elf Gemeinden sind Mitglied beim Syndikat: Bettemburg, Differdingen, Düdelingen, Esch/Alzette, Käerjeng, Kayl, Monnerich, Petingen, Rümelingen, Sanem und Schifflingen.
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