Bruno Humbeeck / Psychopädagoge beobachtet gefährlichen Trend bei Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche werden durch den Lockdown, die Schulschließungen und die Distanzierungsmaßnahmen keine Folgeschäden erleiden. Weder intellektuell noch kognitiv oder psychisch. Dies ist die These des belgischen Psychopädagogen und Autors Bruno Humbeeck. Er geht sogar so weit und sagt im Tageblatt-Gespräch, dass Kinder und Jugendliche Nutzen aus der Situation ziehen könnten. Dennoch beobachtet er einen gefährlichen Trend bei jungen Menschen, der im Zusammenhang mit der Corona-Krise steht.
Der aktuelle Lockdown light ist für Kinder und Jugendliche schwieriger zu ertragen und zu leben als der erste Lockdown im März dieses Jahres. Das sagt Bruno Humbeeck, belgischer Psychopädagoge und Autor, im Tageblatt-Gespräch. Der erste Lockdown hat bei den Leuten einen Lähmungseffekt verursacht, der bei Kindern und Jugendlichen noch stärker ausgeprägt war, sagt er. Wer gelähmt ist, nimmt automatisch eine Schonhaltung ein, die verhindert, dass man viel leidet. „Der zweite (Teil-)Lockdown kam ein wenig wie eine Strafe daher und suggerierte, dass man zu gut gelebt und die Restriktionen zu früh aufgehoben habe.“
Die aktuelle Situation wird laut Humbeeck nach dem folgenden Muster erlebt: Nun ist es wieder so weit, es fängt wieder von vorne an. Zudem ist diese Situation verbunden mit einer kompletten Abwesenheit von Perspektiven. Das Näherrücken einer Impfung ändere diese Situation allerdings ein wenig. „Es erlaubt uns, ein wenig besser voranzukommen“, sagt er. Aber dennoch spürt der Pädagoge eine große Ängstlichkeit und Beklemmung bei den jungen Menschen.
Der zweite (Teil-)Lockdown kam ein wenig wie eine Strafe daher und suggerierte, dass man zu gut gelebt und die Restriktionen zu früh aufgehoben habePsychopädagoge
Werden wir später von einer verlorenen Generation sprechen? „Unsere Kinder und Jugendliche werden nicht dümmer durch das, was sie gerade durchleben“, so Humbeeck. Sie haben zwar ein wenig Defizite in ihrer Bildung, aber das wird man sehr schnell wieder ausgleichen können, sagt er. Die Intelligenz sei nicht bedroht, durch das, was wir gerade erleben, eher im Gegenteil. Bei den meisten sei die Kapazität, genügend darüber nachzudenken, was sie gerade erleben, ausreichend genug, damit sie davon profitieren können. So lehnt er auch den Ausdruck „génération sacrifiée“ entschieden ab. Für ihn zeugt eine solche Behauptung von einer sehr kurzsichtigen Denkweise. Dies treffe auch nicht auf die Generationen zu, die den Krieg miterlebt haben. Denn diese Generation bestand aus Erwachsenen, die genauso intelligent waren wie alle anderen, weil sie die Fähigkeit besaßen, nachzudenken und ihre Intelligenz zu kultivieren, egal unter welchen Bedingungen.
Unsere Kinder und Jugendliche werden nicht dümmer durch das, was sie gerade durchlebenPsychopädagoge
Der Psychopädagoge bezeichnet sich selbst als Optimist. Unter dieser Prämisse sagt er, dass bei Kindern und Jugendlichen keine intellektuellen, kognitiven oder psychologische Spätfolgen aus der Krise entstehen werden. Als positiven Folgeschaden aus der Corona-Pandemie sieht er, wie die jungen Menschen gelernt haben, aufmerksam gegenüber vulnerablen Personen zu sein. Auch das Argument, dass Kinder durch den ersten Lockdown schwere Lerndefizite haben, lässt Humbeeck nicht gelten. „Man muss sich klar sein, dass das Gehirn kein Muskel ist, der zugrunde geht, wenn er nicht trainiert wird. Ein Gehirn ist etwas anderes. Es baut nicht ab, weder an Qualität noch an Quantität.“
Riskieren die jungen Menschen denn in dieser aktuellen Krisensituation nicht doch, sich in dem Ganzen zu verlieren? „Es besteht ein Risiko, sich verloren zu fühlen, weil man nicht weiß, wo man hingeht“, sagt der Pädagoge. Das gelte auch für die Schule, insbesondere wenn diese ihre Türen zumacht. Humbeeck sieht die Schule als ein wichtiges Standbein bei Kindern und Jugendlichen. Die Situation im März sei in Belgien und Luxemburg ähnlich gewesen. „Plötzlich macht die Schule zu, sie verschwindet, ohne ihre Wiederkehr anzukündigen.“
Gut, dass die Schulen nicht schließen
Dass sich die Schulen im aktuellen Teil-Lockdown anpassen und offenbleiben, statt zu verschwinden, findet Humbeeck eine gute Entscheidung. Schulen an die aktuelle Krisensituation anzupassen, statt sie zu schließen, sei die richtige Wahl. Allerdings sollte man parallel dazu die Lehrkräfte in dieser Adaptationsphase begleiten. Das war auch der Grund, wieso der Pädagoge Ende November nach Luxemburg kam und an einer Konferenz zu dem Thema teilnahm. „Wenn man nämlich nur sanitäre Vorsicht gelten lässt und dies mit pädagogischer Vorsicht assoziiert, dann wird man nur Trostlosigkeit und Verzweiflung hervorrufen“, sagt er.
Die Schule war im März also verschwunden, wie Humbeeck es nennt. Und nun wurde sie an die aktuelle Situation angepasst. Oder wie der Psychopädagoge sagt: „Wenn die Schule wiederkommt, dann unter einer leicht abgeänderten Form.“ Er glaubt, dass die Schule nun unter einer verbesserten Form wiederkommen sollte. „Wenn die Schule eine Lektion aus dem Lockdown gelernt hat, dann kann sie etwas zustande bringen, das sehr positiv ist und was es erlaubt, erzieherische Maßnahmen einzuführen, die ohne Zweifel geeigneter sind, alle Schüler weiterzubringen, jeden einzelnen von ihnen.“
Wenn man nämlich nur sanitäre Vorsicht gelten lässt und dies mit pädagogischer Vorsicht assoziiert, dann wird man nur Trostlosigkeit und Verzweiflung hervorrufenPsychopädagoge
Humbeeck nennt das klassische Beispiel eines Pausenhofes, wo die Kinder, in der ersten Phase, nachdem die Schulen wieder geöffnet hatten, wie kleine Schäfchen durch eingezeichnete Linien örtlich getrennt wurden. Er nennt dieses Vorgehen eine pädagogische Verzweiflung, welche die Trostlosigkeit, die durch die sanitäre Vorsicht produziert wurde, noch weiter verschlimmert. Das führt am Ende dazu, dass die Schüler nicht mehr gerne in die Schule kommen, sagt er. Besser seien modulierbare Pausenhöfe. Dies einzurichten sei nicht sehr kompliziert. Die Kinder sollten sich anhand von zugewiesenen Farben sichtbar voneinander unterscheiden. Die Vorschrift sollte so sein, dass die blauen unter sich und die gelben unter sich bleiben. Auf diese Weise könnten die Kinder den Pausenhof so nutzen, wie sie es gewohnt sind. Die Kinder könnten weiterhin miteinander spielen, zum Beispiel Fußball, selbst mit durchmischten Spielern. Sie dürften nur nicht mit dem Ball dribbeln, aber sie könnten sich diesen zuspielen und auf das Tor schießen.
Eine weitere Möglichkeit, die Schule an die Krise anzupassen, ist für Humbeeck die Hybridisierung des Unterrichts. „Das ist eine gute Sache und wurde in Luxemburg auch angewendet“, sagt er. Mit Hybridisierung meint er den Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht. Dies sei aber nicht zu verwechseln mit Präsenzunterricht und Abwesenheit, betont er. Hybridunterricht heißt auch nicht 50 Prozent Computer und 50 Prozent Präsenzunterricht. Das Buch kann den Distanzunterricht auch sehr gut erfüllen. Wenn man den Schülern sagt, sie sollen zu Hause ein Buch lesen und dann im Präsenzunterricht darüber diskutieren, dann macht man auch Hybridunterricht, so Humbeeck.
Pädagogischer Mut gekoppelt an sanitäre Vorsicht
Im Distanzunterricht sollte man die Kinder begleiten und sicherstellen, dass der Lehrer auch anwesend ist. In kleinen Lerngruppen zu arbeiten sei viel effizienter als in großen Gruppen, sagt der Pädagoge. Sämtliche Lehrer und Pädagogen werden dies bestätigen. „Wir haben in dieser Krisensituation die Möglichkeit, dies zu tun und sollten es auch auf eine intelligente Weise durchführen.“ Damit meint er kurze Unterrichtseinheiten in digitaler Form, die maximal zehn bis 20 Minuten dauern. Länger sollten diese Einheiten nicht sein, sonst bestehe die Gefahr, dass die Schüler auflegen. In einem nächsten Schritt können in der Klasse im Präsenzunterricht die Schüler einander dazu abfragen, das Thema besprechen und dem Lehrer dazu Fragen stellen. „Das ist, was ich Qualitätsunterricht nenne, der einfach nur den Aspekt wechselt. Das ist keine pädagogische Verzweiflung, wenn man es richtig anwendet.“ Zudem sollte man auch auf das Vokabular in Bezug auf die sanitären Maßnahmen achten. Für Humbeeck ist die Bezeichnung „gestes barrières“ im Kontext einer Schule völlig fehl am Platz. Es ist ein Ausdruck, den Virologen benutzen, wenn sie dem Virus eine Schranke vorsetzen wollen. Schüler sollten dies eher als „gestes protecteurs“ verstehen, also als Gesten, die sie beschützen und durch die sie sich selbst schützen können. Damit könnten sie besser umgehen.
Kleinere Gruppen und geänderte Unterrichtsformen könnten Lehrer auch dazu anspornen, die klassische Anordnung der Bänke zu überdenken, sagt Humbeeck. Die klassische Anordnung nach dem Prinzip Autobussitze stammt aus dem 17. Jahrhundert, wo nicht unterrichtet, sondern gepredigt wurde, sagt der Pädagoge. „Das war damals sehr effizient, um Wissen auszuteilen, indem man kleine Christen konvertierte“, moniert er. Wenn es aber ums Unterrichten geht, sind Bänke in U-Form oder kleine Inseln von vier Bänken viel besser, da die Schüler hier besser miteinander interagieren und sich austauschen können, sagt er. „Dort, wo man pädagogischen Mut mit der sanitären Vorsicht verbindet, kann man wirklich etwas Interessantes auf die Beine stellen“, sagt er. Die Lehrer sollten laut Humbeeck bei diesen Umstellungen begleitet werden, bis sie wissen, in welche Richtung sie gehen sollen und wie sie dies bewerkstelligen können. Der Pädagoge bezeichnet dies als eine natürliche Weiterentwicklung der Schulen.
Als die Schulen im März schließen mussten, musste schnell auf Distanzunterricht umgestellt werden. „Das war komplett improvisiert und jeder machte, was er konnte und versuchte sich zurechtzufinden“, sagt Humbeeck. Ihm seien Fälle bekannt, wo Lehrer dreistündige Unterrichtssequenzen mit ihren alten Handys in miserabler Qualität aufnahmen. „Da wird kein Schüler dranbleiben“, sagt er. Technisch musste man die Lehrer erst mal ausstatten. Informatiker müssen den Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden, um die Unterrichtseinheiten richtig filmen und diese Aufnahmen anschließend streamen zu können.
Humbeeck lobt die Luxemburger Strategie in der Covid-Krise als sehr lehrerfreundlich. „Man hat den Lehrern zugehört“, sagt er. Das habe dazu geführt, dass eine „pédagogie douce“ angewandt werden konnte, also eine Pädagogik, die einlädt, begleitet und anregt. Im Gegensatz dazu steht eine Pädagogik, die Befehle erteilt und die Akteure zwingt, geradezustehen, egal, was passiert. Anfangs gab es in Luxemburg und Belgien Verblüffung und Fassungslosigkeit. Daraufhin wurde eingelenkt, indem die Schulpflicht aufgehoben wurde. Anschließend wurde die Schulpflicht wieder eingeführt, allerdings nicht als Pflicht, in die Schule zu gehen, sondern als Pflicht für den Lehrer, Unterricht geben zu müssen beziehungsweise als Recht für den Schüler, diesen zu bekommen.
Eltern sind keine Lehrer
Können die Eltern eigentlich die Rolle des Lehrers übernehmen? Humbeeck macht eine klare Trennung zwischen Distanzunterricht und Homeschooling. Er bezeichnet Letzteres als sehr kompliziert. „In jedem Fall sollte man das nicht improvisieren, weil Schule und Zuhause nicht das Gleiche sind“, sagt er. Eltern haben die Tendenz, sich aufzuregen und haben nicht die Qualität, die Lehrer haben, nämlich jene, den Unterricht in verschiedene Sequenzen einteilen zu können. Es geht dabei um die Aufmerksamkeit, die man verlangt, ohne Einbußen bei der Konzentration zu haben. „Das sind Techniken eines Lehrers, die man lernt und die man nicht improvisiert. Man kann also nicht hoffen, dass Eltern gute Lehrer sind“, sagt er. In der Pandemie habe man Limits an all diesen Punkten gesehen.
Eltern haben allerdings eine Pflicht: Sie müssen dafür sorgen, dass ihr Kind den Unterricht, egal in welcher Form, empfangen beziehungsweise erhalten kann. Befindet sich das Kind in Quarantäne, dann müssen sie sich dazu verpflichten, das Kind in die nötige Situation zu versetzen, damit es den Unterricht verfolgen kann. Das kann die Bereitstellung und den Zugang zum Internet oder das Zusammensuchen oder Empfangen von Unterrichtsmaterial sein. „Das ist die Rolle der Eltern und nicht das Unterrichten an sich“, betont der Pädagoge. Allerdings könne er nachvollziehen, dass manche Eltern in dieser Pandemie Angst haben, ihre Kinder in die Schule zu schicken, insbesondere, wenn in ihrem Haushalt vulnerable Personen leben.
Diese Aggressionen sind nach dem ersten Lockdown auf ein Niveau gestiegen, wie ich es noch nie gesehen habePsychopädagoge
Problematisch, insbesondere im ersten Lockdown, war die Gewalt innerhalb der Familien. Teilweise führt Humbeeck dies darauf zurück, dass Eltern keine Möglichkeit hatten, über ihre Erbitterung während des Lockdowns zu reden. Humbeeck betont, dass dies kein elterlicher Burnout ist, wie man es oft hört. Er erklärt, dass die Familienmitglieder nicht nebeneinander, sondern quasi einer auf dem anderen lebten. „Man muss die Eltern begleiten, damit sie über ihre Erbitterung reden“, sagt der Pädagoge. Hier sollte man Lösungen finden, die es jedem Familienmitglied ermöglichen, innerhalb der Familie ein Territorium zu haben, das ihm gehört. Dazu gehört, dass man bei den Jugendlichen prinzipiell den Kopfhörer generalisieren sollte und auf keinen Fall versuchen, ihre Musik auszuhalten. Auch sollte man den jungen Menschen erlauben, mehr auf sozialen Netzwerken unterwegs zu sein sowie ihren Konsum an Videospielen zu tolerieren. „Das kann dazu beitragen, die Ventile in einer Familie zu öffnen und die Spannung zu minimieren“, sagt Humbeeck.
Mobbing zwischen Schülern auf Höchststand
Eine andere Form der Gewalt ist jene zwischen den Schülern. Das können Aggressionen untereinander sein wie Mobbing oder Cybermobbing. „Diese Aggressionen sind nach dem ersten Lockdown auf ein Niveau gestiegen, wie ich es noch nie gesehen habe“, so Humbeeck. „Man hat das Gefühl, dass diese Aggressivität, die während des ersten Lockdowns durch die Schulschließungen unterbrochen wurde, sich nun ausschüttet mit sehr problematischen Situationen in dieser Hinsicht.“ Deshalb ist es für den Pädagogen sehr wichtig, Schulen zu haben, die so ausgestattet sind, dass man solchen Situationen entgegenwirken kann. Man sollte angepasste Antworten darauf bieten können. „Denn Covid-19 wird wahrscheinlich kein einziges Kind oder Jugendlichen töten; was das Mobbing oder die Belästigung angeht, da bin ich sehr viel pessimistischer, weil jedes Jahr Schüler verzweifelt und ausweglos nach Hause kommen mit dieser Schwierigkeit.“
Denn Covid-19 wird wahrscheinlich kein einziges Kind oder Jugendlichen töten; was das Mobbing oder die Belästigung angeht, da bin ich sehr viel pessimistischerPsychopädagoge
Die Schule wurde von Mitte März bis zum Juni ausgesetzt. Das ist die Periode im Jahr, wo sich das Mobbing laut Humbeeck meist in der Hochphase befindet. Danach haben die Schulen wieder aufgemacht. Unterrichtet wurde teilweise über Distanzkurse und digitale Mittel. Situationen, in denen Aggressivität aufkam, haben sich sehr viel schneller aufgebaut, als dies sonst der Fall gewesen wäre. Dies gilt ebenfalls für die „Rentrée“ im September. Zudem haben diese Mobbing-Situationen sehr viel schneller an Intensität zugenommen, sagt Humbeeck.
Wie geht es nun weiter? „Ich weiß es nicht“, sagt Humbeeck und zitiert aus dem Buch „The Stand“ (Das letzte Gefecht) von Stephen King. „Ich weiß es nicht, ob wir aus dem Erlebten etwas gelernt haben. Wenn wir daraus alles Positive herausziehen, wie die neuen pädagogischen Maßnahmen, die teilweise angewendet wurden, und gleichzeitig das Negative verwerfen, dann haben wir durchaus etwas daraus gelernt“, sagt er. „Wenn man das alles weiter anwendet, dann ist die Schule nicht nur ein Ort, an dem unterrichtet wird, sondern eine Institution, die fähig ist, etwas zu lernen, und das wäre sehr positiv.“
Zur Person
Bruno Humbeeck ist Psychopädagoge und besitzt einen Doktortitel in Erziehungswissenschaften. Er hat einen Lehrstuhl an der Universität von Mons (B) und ist Verantwortlicher für das belgische „Centre de ressource éducative pour l’action sociale“ (Creas). Humbeeck arbeitet an Recherche-Projekten über das Verhältnis zwischen Schule, Familie und Gesellschaft und gilt als Experte für psychische Widerstandskraft (Resilienz). Der belgische Psychopädagoge ist ein gern gefragter Redner bei Konferenzen zu seinem Fachgebiet im französischsprachigen Raum. Er ist zudem Autor zahlreicher Bücher zu Themen wie Selbstvertrauen, Misshandlung, Drogensucht oder die Betreuung von Menschen, die sich in einer psychosozialen Zäsur befinden.
- Was Jugendliche im Internet treiben: Bericht zeigt Nutzungsverhalten auf digitalen Geräten - 8. Februar 2023.
- Kritik am FDC: Die „schmutzigen“ Investments des „Pensiounsfong“ - 7. Februar 2023.
- Ein Plan für mehr Naturschutz in Luxemburg - 3. Februar 2023.
Waren die Kinder der Kriegsgeneration eine verlorene Generation? Nein , sie haben trotz dem Leid , den Entbehrungen den Wohlstand dieses Landes geschaffen. Den Wohlstand an dem die heutige Generation zugrunde geht , dem minimalen Verzicht an Spass- und Freizeit den diese Pandemie -Krise mitbringt. Es ist absurd über angebliche Schäden unseres Nachwuchses einen Palaver zuführen , in Berg~Karabach,Syrien,den Flüchtlingslagern,Mali,…… die Kinder trotz Covid noch weitaus größeren Gefahren, Entbehrungen,Leid und psychischen Druck ausgesetzt sind.
„Unsere Kinder und Jugendliche werden nicht dümmer durch das, was sie gerade durchleben“ Da stimmt wohl jeder zu. Das gilt übrigens auch für die Älteren die nie eine Krisensituation(Weltkrieg etc.) durchlebt haben. Die Selbstverständlichkeit mit der wir unseren täglichen Luxus in Empfang nehmen ist nun einmal kurz unterbrochen worden und schon stehen wir heulend auf der Straße,weil wir uns in unserer Freiheit beschnitten fühlen. Die Kriegsgeneration ist da lockerer wie mir scheint. Die häusliche Gewalt steigt,tausende Hirnis gehen motzend auf die Straße und widerlegen mit ihren dummen Kommentarschildern die Behauptungen der Wissenschaftler usw.Dass auch die Kinder zu Schaden kommen ist eine logische Folge,obwohl die noch empfänglicher sind für gute Ratschläge.
Auf Grund von welchen Erfahrungen kann dieser Psychpädagoge eine solche These resp.Behauptung aufstellen / machen? Ausserdem kann man früher nicht mit heute vergleichen, in den letzten 20 Jahren hat sich Vieles verändert, sowohl in Sachen Erziehung als auch in der Mentalität der Menschen im allgemeinen.
Der Nutzen aus der Situation für Jugendliche (in den Ferien) : 11 Stunden zocken, 12 Stunden schlafen, 1 Stunde um alles Wichtige was übrig bleibt in Rekordzeit zu erledigen 🙂
Ja, Herr Humbeeck, die Frustrationsschwelle der heutigen Kinder und Jugendlichen ist so tief angesiedelt, dass sie es viel schwerer haben mit Krisen-, Ausnahmesituation umzugehen und klarzukommen als ihre Gleichaltrigen vor fünfzig Jahren. Denen wurde nicht permanent Zucker hinten eingeblasen. Die gingen beispielsweise zu Fuss zur Schule bei Regen.Schnee oder Sonnenschein. Klar, die hatten es ja auch einfacher, kein i Phone, kein Tablet, viel weniger Ablenkung . Die Menschen sind nie an etwas schuld, immer nur die Umstände.