Luxemburg-Stadt / Pulvermühl kriegt neuen Spielplatz, eine 30er-Zone – und hat Hochwasser-Sorgen
Kürzlich stellte die Stadtverwaltung den Einwohnern von Pulvermühl die Pläne zur Aufwertung ihres Viertels vor. Unter anderem erhält das kleinste der Stadtviertel einen neuen Spielplatz. Bezüglich eines Bauprojekts auf der örtlichen Industriebrache bleiben indes noch unbeantwortete Fragen, insbesondere was die Hochwassergefahr betrifft.
Seit Jahren fordern die Bewohner der „Polfermillen“ Veränderungen, um ihr Viertel attraktiver zu gestalten. Das ist auch der erklärte Wille des Schöffenrats: Im April 2018 startete die Gemeindeverwaltung eine Initiative, um gemeinsam mit den Bewohnern die Neugestaltung ihres Viertels zu planen. Die Ergebnisse dieser Bürgerbeteiligung wurden kürzlich vorgestellt.
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Der zentrale Platz in der rue du Fort Dumoulin, an dem sich auch ein „Monument aux morts“ sowie ein Parkplatz befinden, soll funktionaler werden, um den öffentlichen Raum freundlicher zu gestalten. Um den Platz größer erscheinen zu lassen, werden von den dort befindlichen Bäumen vier verschwinden. Hinter dem Platz wird ein zeitgemäßer Spielplatz eingerichtet. Ehe dieser allerdings Realität werden kann, bedarf es erst noch einiger Sicherheitsvorkehrungen: Die Felsen, die sich hinter dem geplanten Spielplatz befinden, müssen stabilisiert werden.
Wichtiger für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer dürften allerdings die Veränderungen am Boulevard Patton sein: Die Parkplätze entlang der Straße sollen neugestaltet werden. Vor allem wegen der dortigen Bushaltestelle gab es viele Bedenken seitens der örtlichen Interessenvertreter. Die Haltestelle soll nun modernsten Sicherheitsanforderungen entsprechend umgestaltet werden. Die Tankstelle wird auch deutlicher von den angrenzenden Parkplätzen getrennt. Schließlich wird in der rue de Pulvermuhl eine 30er-Zone eingerichtet.
Hochwassersorgen
Laut offiziellen Zahlen der Gemeindeverwaltung auf deren Website leben im Stadtteil Pulvermühl knapp 400 Einwohner (Stand 31.12.2018). Doch die Einwohnerzahl in diesem knapp 25 Hektar großen Quartier soll mächtig steigen. Auf der Industriebrache der früheren Reinigungsfirma „Secalt“ ist ein Wohnprojekt mit 230 bis 260 Wohneinheiten und 2.000 Quadratmetern Bürofläche geplant. Die Sanierungsarbeiten am Standort sind schon seit 2020 abgeschlossen, seitdem hat sich dort allerdings nichts mehr getan. Laut Angaben auf der Website des Promoters „Immobel“ sollen die Bauarbeiten im dritten Quartal dieses Jahres beginnen und Mitte 2025 abgeschlossen sein.
Bezüglich dieses Projekts warten die Interessenvertreter noch auf Antworten auf einige Fragen, die sie sich insbesondere nach den verheerenden Regenfällen vom vorigen Sommer stellten. Der ganze Standort stand damals unter Wasser. Die diesbezügliche Aussage von Bürgermeisterin Lydie Polfer in der Gemeinderatssitzung vom 31. Januar kann die Präsidentin des örtlichen Interessenvereins, Malou Muschang, nicht verstehen. Auf eine Frage des Vertreters von „déi Lénk“, Guy Foetz, ob die Gemeindeverwaltung vorhabe, einige Standorte, an denen Wohnprojekte geplant seien, noch einmal auf Überschwemmungsgefahren hin zu untersuchen, meinte Polfer, der Standort Pulvermühl sei nur „ganz, ganz leicht“ betroffen gewesen. Aufnahmen würden allerdings deutlich zeigen, dass das Gegenteil der Fall gewesen sei, sagt Muschang.
In einem Brief an die Bürgermeisterin forderte der Interessenverein genauere Informationen darüber, welche Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen geplant seien und ob bereits Baugenehmigungen erteilt worden seien. Sorgen bereitet den Interessenvertretern vor allem auch das Grundwasser: Das geplante unterirdische Parkhaus werde das Grundwasser verdrängen, befürchtet Muschang – nur wohin? Die Bewohner des Viertels befürchten zudem, dass sich die Veränderung des Alzetteufers und die weitere Versiegelung der Böden infolge des neuen Wohnprojekts im Falle von erneutem Starkregen negativ auf das bereits existierende Wohngebiet auswirke. Hinzu komme die Tatsache, dass Pulvermühl direkt unterhalb von Cents/Fetschenhof liege, wo auch viel Land versiegelt wurde und noch werde und von wo aus viel Wasser hinablaufe.
Wie uns der Erste Schöffe, Serge Wilmes, auf Nachfrage hin erklärte, sind noch keine Baugenehmigungen ausgestellt worden, da sich die Stadt erst vergewissern wolle, ob alle erforderlichen Auflagen der Umweltverwaltung auch erfüllt worden seien. Die Gespräche, um diese Sachverhalte zu klären, würden demnächst geführt.
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