/ Punkt sechs im Visier: Litauen - Luxemburg am Freitagabend in Vilnius
Drei Monate sind seit dem verheißungsvollen Start in die EM-Qualifikation vergangen. Nach den drei Punkten im Heimspiel im März gegen Litauen (2:1) will die Luxemburger Nationalmannschaft heute im Rückspiel den nächsten Coup gegen das Team aus dem Baltikum landen. Außerdem will die Mannschaft um Luc Holtz auf dem Kunstrasen von Vilnius den ersten Auswärtserfolg in einer EM-Qualifikation seit 2007 holen.
Es ist das Thema im Vorfeld dieses Termins. Der Kunstrasen des LFF-Stadions in Vilnius bereitet den Luxemburgern Kopfzerbrechen. An den Tagen vor der Abreise nach Litauen trainierte das FLF-Team auf dem Kunstrasenplatz in Stegen. Am Donnerstag machten die „Roten Löwen“ erstmals Bekanntschaft mit dem heutigen Austragungsort. Nationaltrainer Luc Holtz hat sein Team bereits vor den Tücken des ungewohnten Untergrunds gewarnt: „Die Anspiele müssen präziser sein und die hohen Bälle springen anders auf. Wichtiger als der Platz ist jedoch die Einstellung der Spieler, und die hat in den vergangenen Tagen gestimmt.“
An der luxemburgischen Spielphilosophie soll nicht gerüttelt werden. „Fußball wird über den Boden gespielt. Wir werden mit Sicherheit nicht versuchen, mit hohen Bällen unsere kleinen Spieler in Szene zu setzten“, sagte Holtz am Donnerstag. Die Vorbereitung auf den Doppeltermin gegen Litauen und die Ukraine (am Montag) verlief ruckelig. Zunächst musste der Auswahlcoach die Ausfälle von Aurélien Joachim (Fuß) und Chris Philipps (Ischiasnerv) verkraften. Danach teilte Maxime Chanot dem Nationaltrainer mit, dass der Kunstrasen Gift für sein Schambein ist. Holtz traf die Entscheidung, kein Risiko einzugehen und den erfahrenen Profi aus New York nicht zu nominieren.
Naives Abwehrverhalten
Das Vorbereitungsspiel gegen Madagaskar endete mit einem 3:3 und mit viel Licht und Schatten. Auf der Habenseite standen die kämpferische Einstellung und die Kapazität, sich Chancen herauszuspielen. Negativ fiel das teilweise naive Abwehrverhalten auf, das zu den drei Gegentreffern führte. Gegen die Nummer 132 der Weltrangliste will sich Holtz nicht auf den Lorbeeren des Hinspiels ausruhen. „Litauen wird seine Revanche nehmen wollen. Ich erwarte mir einen körperlich starken Gegner. Wir werden versuchen, ihre Schwäche auszunutzen und ganz klar auf Sieg spielen. Wie im Hinspiel müssen wir couragiert agieren.“
Luxemburg könnte in einem 4-2-3-1-System auflaufen. Vahid Selimovic, der gegen Madagaskar sein Debüt feierte, wird diesmal an der Seite von Lars Gerson auflaufen. „Er funktioniert gut innerhalb der Gruppe“, sagt Holtz über seinen 22-jährigen Neuzugang. Im offensiven Mittelfeld kann der Nationaltrainer wieder auf Olivier Thill zurückgreifen, der nach einer langen Saison in Russland und dem Klassenerhalt mit dem FK Ufa das Fußballjahr positiv abschließen will. „Ich bin in Form und hoffe, dass wir gegen Litauen einen Sieg holen können“, sagte der 22-Jährige, der zusammen mit Bruder Vincent und Gerson Rodrigues das Offensivspiel der FLF-Auswahl antreiben soll.
Gegner Litauen ist nach der Niederlage aus dem Hinspiel auf Revanche aus, muss aber auch auf einige erfahrene Spieler verzichten. Nationaltrainer Valdas Urbonas betonte am Donnerstag: „Wir wollen die drei Punkte und ich bin davon überzeugt, dass wir sie holen werden. Obwohl wir zuletzt viele Niederlagen kassieren mussten, ist die Mannschaft mental auf der Höhe.“ Die Balten hoffen gegen Luxemburg auf einen guten Tag ihrer beiden Stürmer Fedor Cernych (Dinamo Moskau/RUS) und Arvydas Novikovas (Jagiellona Bialystok/POL) und wollen nach zwölf Spielen in Folge ohne Erfolg wieder einmal jubeln.
Im Duell der zwei Underdogs der Gruppe B der EM-Qualifikation geht es demnach um viel. Für Luxemburg könnte bei einem Sieg am Ende des Tages sogar die Tabellenführung warten.
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