Champions League / Racing will mehr: Damen-Team holt ersten Luxemburger Sieg auf europäischer Bühne
Die Damen-Mannschaft von Racing Luxemburg hat am Mittwoch ein kleines Stück Luxemburger Fußball-Geschichte geschrieben und als erstes Damen-Team aus dem Großherzogtum ein Spiel im Europapokal gewonnen. In der Champions-League-Qualifikation besiegte die Mannschaft von Trainer Alexandre Luthardt Favorit Sarajevo 1:0 – die Freude bei seinen Spielerinnen ist „enorm“. Mit dem Sieg will sich der Coach allerdings nicht zufriedengeben. Er will mehr.
„Die Freude ist enorm“, sagt Racing-Coach Alexandre Luthardt stolz nach dem besonderen Sieg seines Teams. Dieses hat gerade ein Stück Luxemburger Fußballgeschichte geschrieben: Racing Luxemburg hat am Mittwoch als erstes Damen-Team ein Europapokal-Spiel gewonnen. In der Qualifikation zur Champions League trat die Elf von Trainer Luthardt zwar als Außenseiter an – umso größer war die Begeisterung, als man den bosnischen Meister SKF 2000 Sarajevo gestern eliminierte. „Das ist ein großartiges Ergebnis für die Spielerinnen und den Verein“, freut sich Luthardt: „Die Presse hat im Voraus darüber berichtet, dass wir Außenseiter sind und dass es wie David gegen Goliath wird. Uns ist es gelungen, etwas Historisches zu erreichen.“
Glückwünsche für den Achtungserfolg ließen nicht lange auf sich warten: „Wir haben Nachrichten von überall erhalten“, erzählt Luthardt: „Es gab Nachrichten vom Verband und von den anderen luxemburgischen Klubs. Einige unserer Spielerinnen kommen aus dem Ausland, die Nachrichten kamen wirklich von überall.“
Hochverdienter Sieg
Die Meistermannschaft aus dem Großherzogtum hat vor allem in der ersten Halbzeit dominiert, auch wenn das Tor nach 45 Minuten noch fehlte: „Eigentlich hätten wir zu diesem Zeitpunkt bereits 2:0 führen müssen. Wir haben aber nicht aufgegeben und weiter gekämpft“, analysiert der Coach. Sarajevo erhöhte zwar in Halbzeit zwei den Druck, es waren aber die Spielerinnen aus Luxemburg, die sich belohnen konnten. Nach 66 Minuten erlöste Précilla Rinaldi den Racing und brachte den Luxemburger Meister auf Erfolgskurs. Und dies nicht unverdient – über die gesamte Spielzeit schossen die Spielerinnen aus der Hauptstadt siebenmal aufs Tor, der Gegner hingegen nur viermal. „Wir waren über 90 Minuten nie wirklich in Gefahr. Der Sieg ist hochverdient“, fasst der Franzose die Begegnung zusammen.
Seine Mannschaft sei zwar in der Außenseiterrolle gewesen, für Luthardt kommt der Sieg aber nicht unbedingt überraschend: „Sarajevo steht in der Weltrangliste auf Platz 36, wir auf Platz 72. Wir waren aber wirklich sehr gut vorbereitet, wir haben die Stärken und Schwächen des Gegners im Voraus analysiert und unser Spiel darauf aufgebaut. Deshalb kam der Sieg auch nicht unbedingt überraschend“, erklärt der 45-Jährige: „Wir sind nicht hierhin gereist, um eine Woche Urlaub zu machen, wir wollten unbedingt gewinnen.“
Für den Erfolg auf der europäischen Bühne hat der Verein aus der Hauptstadt im Sommer viel unternommen und fünf Spielerinnen aus dem Ausland geholt. „Der Klub hat in der Rekrutierung wirklich viele Fortschritte gemacht. Die Transfers wurden auf die Champions League ausgelegt. Von unseren fünf Neulingen haben drei gespielt und sie haben die Erwartungen erfüllt“, so Luthardt, der besonders die Einstellung seiner Mannschaft lobt: „Wir haben nun einen breiten und vor allem qualitativ hochwertigen Kader. Die Truppe versteht sich sehr gut, das sieht man auch auf dem Spielfeld.“
Zweite Runde als Ziel
Die Vorbereitungen auf die Champions-League-Qualifikation hat der Verein bereits Anfang Juli aufgenommen. Die sechs Wochen Trainingszeit haben sich nun ausgezahlt. Für Luthardt ist der Sieg gegen Sarajevo aber nur ein erster Schritt – er will mehr.
„Wir wollen das Ticket für die zweite Runde lösen“, sagt der Coach. Die erste Qualifikationsrunde wird in Turnierform ausgetragen, die Meistermannschaft aus Luxemburg hat nun die erste Hürde genommen, um die nächste Runde zu erreichen, müssten die Spielerinnen aus der Hauptstadt aber am Samstag (17.00 Uhr) noch das Gruppenfinale gegen Benfica Lissabon (das Qiryat Gat im Halbfinale 4:0 besiegte) gewinnen.
Der ehemalige Mittelfeldspieler ist selbstbewusst und vertraut auf das Können seiner Spielerinnen: „Wir werden nicht antreten, nur um im Nachhinein sagen zu können, dass wir ein Finale bestritten haben. Wir sind hier, um zu gewinnen und uns für die zweite Runde zu qualifizieren.“
Viel Zeit, den Sieg gegen Sarajevo zu feiern, bleibt nicht. Am Donnerstag und Freitag geht es bei den Spielerinnen, neben leichtem Training, vor allem darum, sich so gut wie möglich zu erholen. „Nach dem heutigen Kampf müssen sie wieder Kräfte sammeln, um am Samstag wieder bei 100 Prozent zu sein.“
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