Sport / Raphaël Stacchiotti wird Sportkoordinator der Gemeinde Bissen
Es ist seit längerem bekannt, dass Luxemburgs Vorzeigeschwimmer Raphaël Stacchiotti seine Badehose bald an den Nagel hängen wird. Um seine Zukunft braucht er sich nicht zu sorgen, der 28-Jährige wird bald Sportkoordinator in seiner Heimatgemeinde Bissen. Nun stehen aber noch recht stressige Monate an.
Für viele ist es bereits eine Herausforderung, Familie und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen. Bei Raphaël Stacchiotti kommt da noch die Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio hinzu. Es soll der perfekte Abschluss einer langen und erfolgreichen Karriere werden, die mit Olympia 2008 in Peking so richtig begann.
Dass er seine berufliche Zukunft nicht erst planen kann, wenn die Karriere im Leistungssport vorbei ist, war dem frischgebackenen Vater von Zwillingen immer klar. „Es ist enorm wichtig, sich frühzeitig Gedanken um die Zukunft zu machen. Eine Karriere als Hochleistungssportler ist auf einmal schnell zu Ende.“
Nun hat er eine neue Herauforderung gefunden, er wird Sportkoordinator in seiner Heimatgemeinde Bissen. „Mit diesem Job kann ich mich zu 100 Prozent indentifizieren, der ist mir wie auf den Leib geschneidert“, so Stacchiotti, der momentan noch Mitglied der Sportsektion der Armee ist. Wann genau er seine neue Arbeit beginnen wird, weiß er noch nicht ganz sicher. „Frühestens am 15. Januar“, so der Lagenspezialist.
Etwas zurückgeben
In seiner neuen Funktion wird er zum Bindeglied zwischen den einzelnen Akteuren. „Das geht von der ’Maison relais’ über die Sportvereine, die Lasep bis hin zum Seniorensport.“ Und Bissen hat sportlich so einiges zu bieten: Zum Tennis-, Tischtennis, Fußball-, Kegel-, Pétanque- und Damenturnverein hat sich kürzlich noch ein Volleyballklub dazugesellt. Außerdem verfügt Bissen über einen großen Sportkomplex mit Beachvolleyball-Plätzen und einer Kletterwand. Und wie sieht es mit einem Schwimmbad aus? „Ein eigenes haben wir zwar nicht, aber die Gemeinde Bissen ist am Nordpool in Colmar-Berg beteiligt, sodass wir schon Zugang zum Wasser haben“, erklärt der dreifache Olympionike.
Sportkoordinatoren gibt es als Pilotprojekt bereits in einigen Gemeinden und nun auch in Bissen. „Ich freue mich unwahrscheinlich auf die neue Herausforderung und bin glücklich, meiner Heimatgemeinde etwas zurückgeben zu können und meine Leidenschaft für den Sport sowohl mit den Kindern wie auch mit den älteren Bürgern teilen zu können“, sagt Stacchiotti.
„Glücksfall“ Corona
Der neue Job wird eine noch minutiösere Tagesplanung erfordern. Hinzu kommt, dass Stacchiotti erst im September Vater von Zwillingen wurde. „Natürlich ist es schon anstrengend, Leistung im Becken abzurufen, wenn man nachts zwei- oder dreimal aufstehen muss, aber das tut der Motivation keinen Abbruch. Ich weiß, dass es anstrengende Monate werden, aber das ist es wert.“ Stacchiotti hat mit seinem Trainer einen genauen Plan für die kommenden Monate bis zu den Spielen in Tokio vom 23. Juli bis zum 8. August – sofern sie denn stattfinden können – aufgestellt. „In dem Plan gibt es nicht mehr viel Freiraum und ich darf mir eigentlich keine Fehler erlauben, da der Zeitplan für Rückschläge einfach zu eng ist.“
Wenngleich die Motivation immer noch da ist, so haben sich die Prioritäten im Leben des 28-Jährigen doch etwas verschoben. „So komisch es klingen mag, aber Corona hat mir dabei geholfen. Ohne Pandemie wäre ich durch meinen Sport viel unterwegs gewesen, nun hatte ich viel Zeit zu Hause mit meiner Familie, was für mich persönlich ein Glücksfall ist“, so Stacchiotti, der sich dadurch bereits intensiver mit der Zeit nach seiner sportlichen Laufbahn auseinandersetzen konnte. Doch wer Stacchiotti kennt, der weiß, dass er trotz neuer Prioritäten für Tokio noch einmal alles geben wird. Die tätowierten olympischen Ringe auf der linken Flanke seines Oberkörpers kommen nicht von ungefähr.
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Kann mir bitte jemand erklären , wieso eine Landgemeinde wie Bissen, einen Sportkoordinator braucht?
bonne chance! souwuel berufflech wéi fir olympia! a felicitatiounen nodréiglech 🙂