AXA League 2023/24 / Red Boys: Bescheidener Favorit
Die Red Boys sind in der neuen Handball-Saison einer der Favoriten, wenn nicht sogar der Topfavorit, auf den Meistertitel. Trainer Nikola Malesevic will sich vor dem ersten Spieltag nicht verstecken, bleibt aber auch bescheiden.
Seit knapp neun Monaten steht Nikola Malesevic nun bei den Red Boys in der Verantwortung. Im Januar hatte er das Traineramt in Differdingen übernommen – und die Mannschaft seitdem zu zwei Titeln geführt. Im April gewannen die Red Boys zum zweiten Mal in Folge den Pokal und erst am vergangenen Samstag verteidigten sie auch ihren Titel im Supercup. Blickt er auf seine Anfangszeit zurück, zieht der 48-Jährige eine positive Bilanz. „Der Klub und auch ich persönlich sind zufrieden“, sagt er. „In der Liga wurden wir Vierter – ich denke, wir hätten noch mehr verdient gehabt. Nach dem Pokalsieg gab es aber ein paar Verletzungen und wir haben etwas lockergelassen.“
Nachdem Malesevic inmitten der vergangenen Spielzeit in Differdingen eingesprungen war, hat er nun erstmals eine komplette Vorbereitung mit der Mannschaft durchgemacht. Zehn Abgänge mussten die Red Boys im Sommer zwar verzeichnen, darunter viele Jugendspieler, die nur zu sporadischen Einsätzen gekommen waren, aber auch Stammkräfte wie Ognjen Jokic verließen den Klub. Um die Abgänge zu kompensieren, gibt es mit den beiden Franzosen Brice Aillaud und Baptiste Audiffred sowie dem Kroaten Domagoj Potnar drei Verstärkungen. Ebenfalls neu im Team sind Nachwuchskeeper Kell Meyers vom HC Berchem und Cham Togno aus der zweiten Mannschaft.
„Mit den neuen Spielern haben wir Anfang August die Vorbereitung aufgenommen. In unseren Testspielen hatte ich die Möglichkeit, jeden gegen starke Gegner spielen zu sehen. Die neuen Rückraumspieler für rechts (Audiffred) und links (Aillaud) und der Kreisläufer (Potnar) müssen sich noch vollständig an ihre völlig neue Umgebung gewöhnen“, so Malesevic. Alles ist noch nicht perfekt – auch im Supercup am Samstag gab es noch Luft nach oben. „Wir müssen noch ein paar kleine Anpassungen vornehmen, bis es so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Aber der Fortschritt ist sichtbar und gefällt mir sehr gut.“ Die Vorbereitung würde eine vielversprechende Saison andeuten.
Auf dem Papier sind die Red Boys sicherlich einer der Favoriten, wenn nicht sogar der Topfavorit, auf den diesjährigen Meistertitel. Sich damit befassen will Malesevic vor der neuen Spielzeit nicht, er bleibt bescheiden. „Es ist schwer, Prognosen mit einer Namensliste zu machen – auch Käerjeng ist stark einzuschätzen. Die Meisterschaft ist komplex, es gibt viele Zutaten, die den Ausgang beeinflussen können“, sagt er. „Ich will mich aber auch nicht verstecken. Klar wollen wir Titel gewinnen. Auf dem Papier sind wir ein Favorit, aber alleine Namen auf Papier machen noch kein Team aus. Mein Ziel ist es, jeden Spieler jeden Tag ein bisschen besser zu machen, sodass wir eine Mannschaft mit einem guten Spiel und kollektiver Stärke sind.“
Im Überblick
Meister: 1955, 1958, 1990, 1991, 1997, 1998, 1999, 2016
Pokalsieger: 1976, 1989, 2022, 2023
Spielerkader
Tor: Chris Auger (1983), Kell Meyers (2005), Matej Mudrinjak (1994), Feldspieler: Brice Aillaud (1995), Elledy Semedo (1988), Miroslav Rac (1987), Cham Togno (2003), Haris Hodzic (2002), Guillaume Ballet (1992), Domagoj Potnar (1996), Filipe Peixoto (2000), Fabio Picco (2003), Roman Becvar (1989), Filip Bonic (1993), Baptiste Audiffred (1999), Daniel Scheid (1992)
Neuzugänge: Meyers (HC Berchem), Aillaud, Audiffred (beide Besançon/F), Togno (eigene Jugend), Potnar (Bjelovar/CRO)
Abgänge: Aldin Zekan (HBD), Alen Zekan (HC Standard), Destiny Sylvester (HB Mersch), Faris Hodzic (HB Käerjeng), Nikola Grubic (Ziel unbekannt), Sean Marques, Sam Scherer (beide Studien), Damir Rezic, Ognjen Jokic, Eric Manderscheid (alle Karriereende)
Trainer: Nikola Malesevic (2. Saison)
Das Programm:
9.9./11.11.: Red Boys – Petingen
23.9./2.12.: HBD – Red Boys
28.9./10.12.: Red Boys – Berchem
4.10./18.11.: Käerjeng – Red Boys
7.10./20.1.: Diekirch – Red Boys
15.10./27.1.: Mersch – Red Boys
21.10./3.2.: Red Boys – Esch
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