Nordstad / Referendum für 2027 geplant
Vor fast sechs Jahren, genauer gesagt im Juli 2018, berichtete das Tageblatt exklusiv über anstehende Sondierungsgespräche zwecks Fusion der Gemeinden Ettelbrück, Erpeldingen an der Sauer und Schieren. Viele Jahre sind in Zwischenzeit vergangen, Jahre, in denen in Sachen Nordstad-Fusion nicht viel passiert ist.
Zur Erinnerung: Auf dem Papier bildeten mit Bettendorf, Diekirch, Colmar-Berg, Erpeldingen/Sauer, Ettelbrück und Schieren sechs Gemeinden seit vielen Jahren die Nordstad, als die drei letztgenannten Gemeinden im Sommer 2018 erste Fusionsgedanken hegten. Es hieß, man wolle eben noch enger zusammenarbeiten, als das bis dahin der Fall war.
Diekirch, das anfangs nicht von seinen Nachbargemeinden für eine Teilnahme an den Sondierungsgesprächen gefragt wurde, meldete Monate später mit einer dementsprechenden Abstimmung im Gemeinderat ebenfalls sein Interesse an. Auch Bettendorf wollte mit dabei sein. Allein Colmar-Berg, die einzige der sechs erwähnten Gemeinden, die nicht im Bezirk Norden, sondern im Zentrum liegt, winkte ab.
Geplant war, dass die Nordstad-Fusion bis 2023 realisiert werden sollte. Dann hieß es plötzlich, dass lediglich ein Referendum im genannten Jahr abgehalten werden sollte. Doch es passierte nichts. Bis heute ist die Nordstad noch immer ein Luftschloss.
Neue Dynamik
Wie wir nun in Erfahrung bringen konnten, trafen sich die Schöffenräte der fünf oben erwähnten Gemeinden am Dienstag, um zum Thema Fusion zu beraten. Auf unsere Anfrage hin gab uns der Präsident des Syndikats Nordstad und Bürgermeister der Gemeinde Erpeldingen/Sauer, Claude Gleis, am Mittwoch zu verstehen, dass man den Fusionsprozess, der seit über einem Jahr ins Stocken geraten war, wieder aufgenommen habe. „Bedingt durch die Wechsel in den einzelnen Schöffenräten ist eine neue Dynamik in diesem Dossier entstanden. Wir wollen die Fusion, darüber sind sich alle Beteiligte einig. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir nun liefern müssen, was sicherlich nicht einfach wird.“
Im Laufe des Treffens vom Dienstag wurde zudem eine Zeitleiste festgehalten, die unter anderem ein Referendum für die Bürger der fünf Gemeinden im Jahre 2027 vorsieht. „Bis dahin muss der Fusionsprozess wenigstens auf dem Papier abgeschlossen sein, damit die Bürger ihre Entscheidung treffen können. Das ist sportlich“, so Claude Gleis, „doch wir müssen es unbedingt schaffen. Andernfalls können wir die Fusionsgedanken wohl definitiv begraben.“
In den nächsten Tagen sollen auch die Ratsmitglieder der betroffenen Gemeinden über den weiteren Verlauf des Fusionsprozesses genau ins Bild gesetzt werden.
In der ursprünglichen Version des Textes berichteten wir, dass die Schöffenräte der fünf Gemeinden Bettendorf, Diekirch, Erpeldingen/Sauer, Ettelbrück und Schieren Anfang der Woche den seit mehr als einem Jahr ins Stocken geratenen Fusionsprozess in Sachen Nordstad wieder angekurbelt haben. Bei den Daten für Referendum und Umsetzung ist in unserem Artikel leider etwas durcheinandergeraten. Das Referendum soll bereits im Jahr 2027 stattfinden und nicht, wie wir berichteten, im Jahr 2029. Die Fusion selbst wollen die fünf betroffenen Gemeinden vor den nächsten Gemeindewahlen im Jahr 2029 unter Dach und Fach haben. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
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