Bilanz und Ausblick / Reform der Luxemburger Polizei nicht abgeschlossen – weitere Rekrutierung nötig
Die Reform der Polizei steht und fällt mit der Anwerbung neuer Mitarbeiter. Im Juli 2023 seien es 781 mehr gewesen als im Januar 2020, sagte Henri Kox. Auf dieser Personaldecke dürfe man sich aber nicht ausruhen, so der Minister. Es müsse weiter rekrutiert und in Strukturen investiert werden.
An allen Ecken wimmelt es vor uniformierten Polizisten und Polizistinnen. Gut zwei Wochen vor den Parlamentswahlen haben Polizei und der Minister für Innere Sicherheit in die Polizeischule in Findel eingeladen. Bilanz und Ausblick standen auf dem Programm.
Die Rekrutierung sei die Hauptherausforderung bei der 2018 angedachten Reform der Polizei gewesen, so Minister Henri Kox („déi gréng“). Einfach sei das alles nicht gewesen. So habe zum Beispiel der gesetzliche Rahmen angepasst werden müssen, indem die Verfahren der Auswahlprüfung für den Zugang zur Polizeilaufbahn an den allgemeinen Rahmen des öffentlichen Dienstes angepasst wurden.
Einige Jahre später, im September 2023, blickte Kox nun am Mittwoch offensichtlich sehr zufrieden auf die aktuelle Personaldecke. Nach Abzug von Pensionierungen, Todesfällen oder sonstigen Abgängen beschäftige die Polizei heute insgesamt 781 Leute netto mehr als im Januar 2020. Es handele sich dabei um 501 Polizeibeamte und 280 zivile Mitarbeiter.
Digitalisierung ist Trumpf
Zudem habe die Regierung die nötige Infrastruktur ansatzweise angepasst und begonnen, die Ausbildung zu modernisieren. Abgeschlossen sei dieser Prozess nun aber keineswegs, gaben Kox sowie Alain Engelhardt von der Polizeidirektion zu verstehen. Von nichts komme nichts. Und man wolle weiter am Ball bleiben. Es gehe darum, die Polizei so aufzustellen und auszustatten, dass sie ihre zunehmend vielfältigen Aufgaben im Dienste der Gesellschaft erfüllen kann.
Ein Kernstück der Bemühungen sind die 2021 bezogenen neuen Räumlichkeiten der Polizeischule in der rue de Neudorf in Findel. Auf dem weitläufigen Areal mit imposanter Sporthalle könnten in Zukunft weitere, heutzutage noch anderswo untergebrachte Bereiche der Polizeiausbildung angeboten werden, heißt es. Beispielsweise auch der Schießstand.
Digitalisierung sei ein wichtiges Stichwort bei der Modernisierung der Ausbildung der neuen Polizisten und Polizistinnen. Die Schule, ein Jahr Theorie im Vollzeitunterricht und ein Jahr praktische Erfahrungen „um Terrain“, in Begleitung älterer und erfahrener Kollegen, sollen Kandidatinnen und Kandidaten bestmöglich auf ihre zukünftige Arbeit vorbereiten.
Der Minister für innere Sicherheit und der Vertreter der Polizeidirektion wiesen auf die erheblichen Anstrengungen hin, die in den vergangenen Jahren unternommen wurden. Beide gaben aber auch zu verstehen, dass weitere Bemühungen nötig sind, um diese Entwicklung langfristig fortzusetzen und abzusichern, damit die positiven Auswirkungen der Reform(en) deutlich sichtbar werden.
Vierte Welle
Alain Engelhardt sprach in diesem Zusammenhang von einer „Vision 2030“. Dabei gehe es nicht nur um Personalaufstockung, sondern um Infrastruktur, Material und Arbeitsfluss. Die Aufgaben der Luxemburger Polizei werden sicherlich nicht weniger werden – Stichwörter sind beispielsweise internationale Kriminalität oder Finanzkriminalität. Deshalb brauche man Planungssicherheit, so Engelhardt.
Auch im Jahr 2024 soll deshalb massiv bei der Luxemburger Polizei rekrutiert werden. Bei der mittlerweile vierten Welle (es dürfte nicht die letzte sein) sollen um die 160 Personen rekrutiert werden. Die Prüfungen in den Laufbahnen B1 und C1 beginnen im Prinzip im Oktober. Wer sich über die Polizeischule und ihre Ausbildungswege informieren möchte, kann dies am „Infotag“ am 30. September in Findel tun. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Einschreibung bis zum 27. September gebeten.
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