Kritik / Regierung bestätigt laut „déi gréng“ Kürzung bei medizinischem Cannabisprogramm
Die Regierung hat laut einer Pressemitteilung der Grünen bestätigt, dass es bald eine Kürzung beim medizinischen Cannabisprogramm geben soll. „Déi gréng“ kritisieren das Vorgehen und lenken dabei den Blick auf die Betroffenen, für die die Entscheidung „ein Schock“ sei.
Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) hat am Mittwoch in einer Plenarsitzung bestätigt, dass es Anfang 2025 eine Kürzung beim medizinischen Cannabisprogramm geben werde. Danach gefragt hatte die „déi gréng“-Abgeordnete Djuna Bernard, erklärt ihre Partei nach der Sitzung in einer Pressemitteilung. Konkret gehe es dabei um folgendes: „Ab dem 1. Januar 2025 dürfen keine THC-dominanten Blüten mehr im Rahmen des medizinischen Cannabisprogramms verschrieben werden“, heißt es in dem Schreiben. Außerdem schreibt die Partei: „Dies ist nur der erste Schritt; langfristig sollen alle Blütenprodukte aus dem Programm verschwinden, sodass für Patient*innen nur noch die verschiedenen Öle übrig bleiben.“
Für die Betroffenen sei das vor allem eines: „ein Schock“. Die Begründung: „Die Wirkung von Ölen und Blüten ist nicht identisch – ein Umstieg ohne Qualitätsverlust ist nicht für jeden möglich“, erklären die Grünen. Bernard fügt hinzu: „Auf meine Frage, wie diese Patient*innen in Zukunft behandelt werden sollen, erhielt ich schlicht keine Antwort.“ Die Partei kritisiert zudem, dass die Grundlage der Entscheidung für die Kürzung „diskutierbar“ sei – es sei kein neuer Evaluationsbericht vorgelegt worden und die verschreibende Ärzteschaft sei nicht in die Diskussion einbezogen worden.
„Einer der angeführten Gründe sind Missbrauchsfälle bei der Verschreibung der THC-Blüten“, sagt Bernard. Sie macht dazu aber klar: „Der Evaluationsbericht 2022 erkannte zwar Verschreibungen außerhalb der Vorgaben und machte Lösungsvorschläge – doch anstatt dieses Problem gezielt anzugehen, zieht die Regierung nun schwerkranken Patient*innen das wirksame Medikament einfach weg.“ Bedauerlich sei zudem, „dass die DP, welche an der Koalition beteiligt war, die den medizinischen Cannabis möglich gemacht hat, jetzt zuschaut, wie das Programm zusammengestaucht wird“, so die Abgeordnete. Zum Schluss ihrer Mitteilung kritisieren die Grünen Luxemburgs Premier: „Die Regierung dreht die Räder des Fortschritts also weiter zurück. Das Versprechen des Premiers Luc Frieden, keine Errungenschaften rückgängig machen zu wollen, scheint demnach ein leeres gewesen zu sein.“
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