Das fünfte Luxemburger Impfzentrum soll in Bad Mondorf entstehen. Das bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums gegenüber dem Tageblatt am Montagnachmittag. Mutmaßungen über den Standort Bad Mondorf nach einer entsprechenden RTL-Meldung am Montagmorgen waren schon im Vorfeld kontrovers diskutiert worden. „Ganz viele Menschen aus dem Kanton haben uns gesagt, die Strecke bis nach Mondorf sei weit“, sagt die aus Echternach stammende DP-Abgeordnete und Präsidentin der DP Ost, Carole Hartmann. 

Vor diesem Hintergrund ist auch eine parlamentarische Anfrage entstanden, die sie gemeinsam mit ihrem Parteikollegen und Chamber-Fraktionspräsidenten Gilles Baum am vergangenen Samstag stellte. In der „Question parlementaire“ werfen die DP-Politiker unter anderem die Frage nach den Kriterien für die Standortauswahl von Impfzentren auf.

„Es geht uns um Transparenz und Aufklärung“

„Es geht uns nicht darum, Mondorf als gewählten Standort für ein erstes Impfzentrum im Osten des Landes grundlegend infrage zu stellen – sondern um Transparenz und Aufklärung“, sagt Carole Hartmann. Es sei wichtig, zu erfahren, ob noch andere Kommunen in der Region nach Möglichkeiten für den Aufbau eines Impfzentrums gefragt wurden und ob diese Gemeinden eigene Vorschläge geliefert hätten. 

Hartmann vermutet aber, dass die Wahl eines Standorts nicht leicht ist: „Für eine Gemeinde ist es gar nicht so einfach, die nötigen Infrastrukturen für ein Impfzentrum zur Verfügung zu stellen.“ Die entsprechenden Räumlichkeiten – wenn sie denn überhaupt existierten – könnten nämlich während der Impfphase nicht mehr für andere Zwecke genutzt werden. „Dies stellt ein Hindernis für viele Gemeinden dar“, sagt Hartmann. In diesem Sinne würde Mondorf eine Vorreiterrolle einnehmen.

 „Für die Menschen aus der Gegend ist das Impfzentrum in Mondorf natürlich eine gute Sache.“ Dies gelte jedoch so nicht für Personen, die zum Beispiel in Berdorf oder Befort lebten.

Laut RTL.lu wurde als Standort für das Mondorfer Impfzentrum das „Scouts-Home“, das sich auf dem Gelände des früheren Campingplatzes befindet, ausgewählt. Das Ost-Impfzentrum ist das fünfte in Luxemburg, das in Planung ist. Die vier anderen Impfzentren befinden sich in Luxemburg-Limpertsberg (Victor-Hugo-Halle), am Findel (Hangar der „Air Rescue“), in Ettelbrück (Omnisport-Halle des „Centre Hospitalier Neuro-Psychiatrique“) und in Belval („Maison des matériaux“).

Hartmann zufolge würde die Impfstrategie der Regierung darin bestehen, Impfungen in Zukunft „flächendeckend“ anzubieten. Dafür müssten jedoch erst die passenden Einrichtungen gefunden werden. „Dies ist nicht leicht“, sagt Carole Hartmann. Dennoch schlagen die DP-Politiker aus dem Osten in ihrer parlamentarischen Anfrage vor, dass ein zweites Zentrum „in der Ost-Region und insbesondere im Kanton Echternach oder im Kanton Grevenmacher“ aufgebaut wird.

Auf Anfrage des Tageblatt sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums, dass sich Bewohner aus dem Osten auch im Impfzentrum am Findel impfen lassen könnten. In allen anderen Fällen sollten die Menschen das in ihrer Region liegende Impfzentrum aufsuchen. Die Terminvereinbarung verlaufe so wie beim „Large Scale Testing“. 

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Christine Lauer

Christine Lauer hat in Freiburg Neuere deutsche Literatur, Kultur, Medien studiert. Nach verschiedenen Praktika bei der Tageszeitung Luxemburger Wort, dem Online-Magazin Reporter und dem Philosophie-Verlag Karl Alber ist sie nun als Tageblatt-Redakteurin tätig. Neben ihrer journalistischen Arbeit schreibt sie literarische Texte – im Augenblick vor allem Lyrik.

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