Militärspital / Regierung prüft den Bau eines Pandemiekrankenhauses, Kooperation mit CHEM nicht garantiert
Der Bau eines Militärkrankenhauses wird immer wahrscheinlicher. Am Donnerstag hat die Regierung beschlossen, eine Projektstudie durchzuführen. Das Lazarett könnte auch als Pandemiespital genutzt werden. Die geplante Zusammenarbeit mit dem Escher Südspidol gilt trotz einer bestehenden Absichtserklärung nicht mehr als gesichert.
Am Donnerstag hat der Regierungsrat beschlossen, eine Projektstudie für den Bau eines Militärkrankenhauses durchzuführen. Dieses Spital könne einerseits den Bedürfnissen der NATO-Partnerländer dienen. Damit das Militärkrankenhaus über den Haushalt der Verteidigung finanziert werden könne, sei es unerlässlich, dass das Spital sich in eine multinationale Dimension einschreibe und in Zusammenarbeit mit den NATO-Allierten betrieben werde.
Andererseits könne es die nationalen Krankenhäuser bei Unfällen mit zahlreichen Verletzten wie nach Naturkatastrophen, Terrorangriffen oder bei sanitären Krisen entlasten, teilte die Verteidigungsbehörde mit. Demnach könnte das Lazarett bei Bedarf auch als sogenanntes Pandemie-Krankenhaus genutzt werden. Der Ärzteverband AMMD hatte diese Idee Mitte April als mögliche Lösung für eine zweite Corona-Welle ins Spiel gebracht. Die Präsidenten der vier Krankenhausgruppen hatten sie anschließend aufgegriffen und vorangetrieben. Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) hatte sich aber gegen eine schnelle Lösung ausgesprochen und Anfang Juni angekündigt, dass ein Pandemiespital mittel- bis langfristig im Rahmen des geplanten Militärkrankenhauses entstehen könnte. Die Lösung könne eine „Win-win-Situation für das Land“ darstellen, sagte Lenert.
Lehr – und Forschungszentrum
Im Rahmen der Projektstudie wird nun geprüft, ob neben der Patientenbehandlung auch ein Lehr – und Forschungszentrum für Telemedizin und roboterbasierte Medizin an das Militärspital angegliedert werden könnte. Auf diese Weise könnten Ärzte Operationen aus der Ferne durchführen. Diese Technik könnte laut Verteidigungsministerium auch bei militärischen Missionen der NATO, EU und UNO zum Einsatz kommen.
Pläne für den Bau eines Militärkrankenhauses („Major Incident Hospital“) in Luxemburg wurden erstmals 2015 vom damaligen Verteidigungsminister Etienne Schneider (LSAP) angekündigt. Damals hatte Luxemburg sein Verteidigungsbudget gemäß der NATO-Vorgaben erhöht und wollte dieses Geld in ein Lazarett investieren. Im September 2018 nahm das Verteidigungsministerium exklusive Gespräche mit dem Escher CHEM auf, um eine Partnerschaft zur Umsetzung des Militär- und Katastrophenkrankenhauses im Rahmen der Errichtung des neuen „Südspidol“ auszuarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am 8. Juli 2019 unterzeichnet.
Die nun geplante Projektstudie könnte die Richtigkeit der zuvor vereinbarten Ideen und Konzepte aber wieder in Frage stellen, bestätigte das Verteidigungsministerium am Donnerstag auf Nachfrage. Auch Änderungen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem CHEM und des geplanten Standorts am Südspidol seien nicht ausgeschlossen.
Als nächster Schritt soll mittels öffentlicher Ausschreibung ein Dienstleister zur Durchführung der Projektstudie gesucht werden.
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Wann et fir d’Notzung vun der NATO bestemmt ass muss et ob den Findel an net ob Esch oder soss enzwo’usch !