Same procedure as every year / Regierung verschärft Corona-Maßnahmen – Virologe Muller hält Reaktion für angebracht
Nun also doch: Nachdem die Covid-Taskforce schon länger vor einem Wiederaufschwung der Pandemie gewarnt hat, will die Regierung reagieren. Maßnahmen im Bildungssektor und in den Altenheimen werden verschärft. Am Montag sollen Tageblatt-Informationen zufolge der Covid-Check am Arbeitsplatz und die Teststrategie der Regierung auf den Prüfstand kommen. Der Virologe Claude Muller vom LIH (Luxembourg Institute of Health) hält die geplanten Maßnahmen für angebracht.
Vorsichtig optimistisch hat wohl jeder gehofft, das Jahr 2021 und insbesondere die Weihnachtszeit mit Freunden und Familie zu verbringen – um den Weihnachtsbaum versammelt, ein paar Weihnachtslieder anstimmend und eventuell sogar feucht-fröhlich auf das neue Jahr anstoßend. Dem könnte die Regierung jetzt allerdings einen Riegel vorschieben. Wie sie in einer Pressemitteilung am Freitag bekannt gegeben hat, werden am Montag neue Corona-Maßnahmen vorgestellt. Jetzt aber steht schon fest: Die Gültigkeitsdauer der PCR- und Schnelltests wird verkürzt, während sowohl im Bildungswesen als auch in den Alters- und Pflegeeinrichtungen schärfere Maßnahmen in Kraft treten werden. Am Montag werden nach einem weiteren Regierungsrat zusätzliche Ankündigungen folgen. Tageblatt-Informationen zufolge sollen die Teststrategie der Regierung und der Covid-Check am Arbeitsplatz evaluiert werden.
Bringen wir uns also in Stimmung für die Corona-Weihnachten 2.0: „Alle Jahre wieder kommt das Corona-Kind. Auf Luxemburg nieder, wo wir Menschen sind …“ Kurzer Rückblick: Im vergangenen Jahr erkannten weder Premierminister Xavier Bettel (DP) noch Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) die Dringlichkeit, neue Maßnahmen zu erlassen, bis die täglichen Neuinfektionen an der Tausender-Marke kratzten und schlussendlich doch ein Teil-Lockdown und Kontaktbeschränkungen für die Feiertage verhängt werden mussten, um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren. Nun also das gleiche Spiel: Anstelle die Pandemie vorzeitig einzudämmen, damit womöglich keine exponentielle Dynamik bei den Neuinfektionen erreicht wird, wurde wieder abgewartet, bis die Lage fast gänzlich unkontrollierbar wurde.
Dabei ist die epidemische Entwicklung keine Überraschung. Schon vor zwei Wochen warnten die Forscher der Covid-Taskforce in ihrem Bericht vor der instabilen Lage. „Die Entwicklung in dieser Woche zeigt einen signifikanten Anstieg in der Dynamik der Pandemie“, schrieben die Forscher vor 14 Tagen. „Gemeinsam mit anderen Indikatoren weisen die derzeit hohen Fallzahlen auf den Beginn eines epidemischen Wiederaufschwungs hin, bei dem die Gefahr besteht, dass das Contact Tracing die Infektionsketten nicht mehr brechen kann.“ Auf der Pressekonferenz vor einer Woche haben aber weder Lenert noch Bettel die Notwendigkeit schnellen Handelns eingesehen und hielten an den geltenden Maßnahmen fest. Der von der Regierung ausgewiesene Richtwert der Bettenbelegung auf den Intensivstationen habe keine weiteren Maßnahmen erfordert. Immerhin ist die Auslastung der Krankenhäuser – wohl Impfung sei dank – weit weniger prekär als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Ein Lichtblick, den die Regierung jetzt über den Winter zu retten versucht.
Neue Maßnahmen
Die Regierung hat am Freitag mitgeteilt, dass PCR-Tests zukünftig nur noch 48 Stunden und Schnelltests nur noch 24 Stunden gültig sein werden. Diese Änderung soll bereits kommende Woche in Kraft treten. Zudem hat die Regierung die Teststrategie im Bildungswesen angepasst. In der Grundschule sollen zukünftig drei Schnelltests pro Woche durchgeführt werden. Bei zwei Corona-Infektionen innerhalb einer Klasse werden tägliche Schnelltests nötig, bei drei Infektionen wird die gesamte Klasse unter Quarantäne gesetzt. Das gilt sowohl für den Grundschul- als auch für den Sekundarbereich. Des Weiteren hat die Regierung entschieden, dass die maximale Höchstanzahl an Tagen, an denen im öffentlichen Dienst im Homeoffice gearbeitet werden kann, von drei auf vier Tage hochgeschraubt werden soll.
Der Regierungsrat hat zudem beschlossen, zusätzlich zu den 3G-Bestimmungen in den Senioreneinrichtungen das obligatorische Tragen einer Maske und die Verwendung eines Schnelltests für jeden Besucher einzuführen. Diese Änderungen sollen erst mit dem Inkrafttreten des neuen Covid-Gesetzes am 18. Dezember gelten. Die Copas („Confédération des organismes prestataires d’aides et de soins“) empfiehlt den Alten- und Pflegeeinrichtungen, die neuen Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen. Für sie ist auch die Einführung strengerer Bestimmungen für Nichtgeimpfte erforderlich, „da die Sensibilisierung für die Impfung nicht den gewünschten Effekt hat“, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung.
Die „Fédération des hôpitaux luxembourgeois“ hat bereits angekündigt, strengere Maßnahmen zu ergreifen und nicht bis Mitte Dezember warten zu wollen. „Wir werden in den nächsten zwei bis drei Tagen neue Maßnahmen vorbereiten, um das Risiko in den Krankenhäusern zu reduzieren“, sagt der Präsident des Krankenhausverbandes, Philippe Turk, gegenüber RTL. Aufgrund der angespannten Lage in den Nachbarländern wurden die Luxemburger Krankenhäuser bereits gefragt, ob eine Aufnahme von Corona-Patienten hierzulande prinzipiell möglich sei.
Mehr Mut gefordert
Jean Reuter, Intensivmediziner im CHL, hat in den sozialen Medien bereits „mutige Maßnahmen“ gefordert und als Vorlage die französische Regierung genannt, die am Donnerstag neue Maßnahmen angekündigt hatte. Boosterimpfungen sollen bereits fünf Monate nach der letzten Injektion für alle Erwachsenen zugänglich werden. Der „pass sanitaire“, also die französische Version des Covid-Checks, verliert sieben Monate nach der letzten Injektion seine Gültigkeit, während PCR-Tests nur noch 24 Stunden lang gültig sind. Zudem soll das Maskentragen in allen Innenräumen wieder Pflicht werden. Auch im Bildungssektor geht die französische Regierung künftig strenger vor. Bei einer Corona-Infektion innerhalb einer Klasse müssen sämtliche Schüler aus dieser Klasse sofort in Quarantäne.
Et kéint ee sech z.B un de franséiche Mesuren inspiréieren… pic.twitter.com/w4iVUBfT6V
— Jean Reuter 💊 (@JeanReuter5) November 26, 2021
Es gäbe sowohl für die Altenheime als auch für die Schulen zwei Szenarien, sagt Claude Muller im Gespräch mit dem Tageblatt: „Wie kann man verhindern, dass das Virus den Weg in die Einrichtung findet und wie kann man die Verbreitung des Virus innerhalb der Einrichtungen verhindern?“ Aufgrund der hohen Inzidenzen begrüßt der Virologe aber die angekündigten Maßnahmen der Regierung.
„Meiner Ansicht nach ist es auf lange Sicht unmöglich, die ungeimpften Bewohner und ungeimpftes Personal langfristig vor dem Virus zu schützen“, sagt der Experte. „Deshalb sollte die Verantwortung nicht mehr alleine bei der Hausverwaltung, sondern beim Bewohner und dessen Familie liegen.“ Er könne sich in dem Sinne eine schriftliche Vereinbarung vorstellen, in der die Verantwortung auf die Familie mit übertragen werden würde. „Das ist in Anbetracht der großen Verantwortung nur angebracht“, sagt Muller. Außerdem plädiert er für eine Auskunftspflicht in Altenheimen, was den Impfstatus anbelangt. „Das ist eine viel weniger einschneidende Maßnahme als eine Impfpflicht für Pflegepersonal, wie sie ja bereits vielfach auch in unserem Land diskutiert wird. Das wäre das absolute Minimum – gerade in sensiblen Risikobereichen.“ Dann könnten die Kontakte zwischen Geimpften und Ungeimpften besser verwaltet und Dienstpläne entsprechend erstellt werden.
Die verschärften Maßnahmen in den Schulen hält der Virologe ebenfalls für wichtig, da sich dort – bedingt durch die Präsenz der bisher ungeimpften Kinder unter zwölf Jahren – viele ungeimpfte Personen aufhalten würden. Wichtig sei aber auch die Einbeziehung der Eltern. „Ungeimpfte Eltern, die auch ihre jugendlichen Kinder nicht impfen lassen wollen, bilden eine Brücke zwischen den Infektionen am Arbeitsplatz und der Schule“, sagt Muller. „Da müsste unbedingt nachgebessert werden.“ Ansonsten seien die angekündigten Maßnahmen durchaus berechtigt.
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Wenn Herr Müller das sagt, wird’s wohl stimmen.
D’ Leit mam Astrazeneca sinn ugeschmiert! Et war gewosst, dass zwëschent der 1. an der 2. Impfung missten 12 Woche sinn. Dunn hu se ugefaang nëmmen 10 Woche ze waarden. Zum Schluss, bei deene „Fräiwëllegen“, hate se nach just 8 Wochen dertëschent. En plus hat d‘ Santé dovu keng Anung! An dat ass elo de Grond wéisou de Schutz bei esou ville Leit schonn op quasi Null erof ass. Hätten se nämlech 12 Woche gewaart, dann hätten der vill als zweet en M-RNA Vaccin kritt. Do muss elo direkt, am beschte vu mar un (!), de Booster erlaabt ginn. Soss ginn déi Fräiwëlleg eng zweete Kéier ugeschmiert!
@Charel HILD
„En plus hat d‘ Santé dovu keng Anung! “
Keen huet eng Anung, Nossi, et ass alles nei.
Jaja, die Kandare die dem Volk auferlegt wurde wird nun noch ein bisschen angezogen.
Schade, dass unsere Gewerkschaften so regierungsnah sind, denn jetzt wäre der richtige Zeitpunkt zu reagieren und dem allen ein Ende zu setzen. Diese könnten gerade jetzt etwas bewegen und diesem ganzen System ein herben Schlag verpassen wenn nicht sogar ein Ende setzen.
Wir beobachten aktuell die letzten Zuckungen der Coronapolitik (siehe Österreich). Impfzwang..
Ich bin gespannt wann unsere Regierung den nächsten Tritt in die Menschenwürde des Volkes wagt.
@ de Plogeescht
Wann Daer dat sot waert dat wuel stëmmen…wéi einfach kann d’Liewen dach si wann een alles fir boer Mënz hëlt wat ee virgeknat kritt…Haaptsaach den Här Muller huet Recht…
Wou as e Beweis dass iergend eng vun de Restriktiounen bis elo eppes bruecht huet. Eng Impfung wou net wierkt weider de Leit ob zwéngen obwuel et efficace Traitementer géint dëse Virus gëtt. Méi domm geet et net. Eis Hobby Spezialisten sollen apaken an international unerkannt Spezialisten hir Aarbecht maache loossen. ‚t Politik soll sech mol mat hiren falschen Decisiounen eraushale. Da wiere mer e grousse Schratt weider
Same procedure as every year …
gudden Titel, passt och nach genau an d’Joereszäit
ët ass awer dach traureg, wéi ët mam ‚Virus‘ viirugeet, den Ee seet hot an den Aaneren har
a mër sën déi Gelackmeiert
Waat en Tralala ..
et ass kengem mei ze glewen waat Impfung unbelangt .
Eicht Impfung brengt keen richtegen Schutz..
2weet Impfung och nett..
Booster Impfung as dann och just bis 6 oder 9 Meint gudd ..
wann dann den 1en an 2en Impfstoff neicht brengt an Booster och nett !
Dann geiv ech mol bei daat viel Geld zereck froen, waat bezuehlt gin as , wann daat Produkt neicht brengt waat et Versprecht.
awer neen , et gett dann einfach nobestallt , vir Wahnsinns Preisser , vir en Cocktail wou neicht brengt.
em waat geht et dann iwerhapt ?
em Gesondheet oder em Geld ?
esou oder esou ..
virum Gesetz sinn mir all gleich, ob Geimpft oder nett GEIMPFT !
daat versteisst dach alles geint Menschenrechte waat zurzeit ofleeft an Welt.
Traureg esou eppes !
@S.N.
„Ich bin gespannt wann unsere Regierung den nächsten Tritt in die Menschenwürde des Volkes wagt.“
Das kommt so sicher wie früher das Amen in der Kirche.
Wir fangen Sie als erstes ein um Sie zwangszuimpfen. 🙂
Traurig diese Kommentare. Wir sollten die ganze Wissenschaft danken dass sie ein Impfstoff binnen so kurzer Zeit gefunden haben. Aber nein, die Berufsnörgler der Nation fühlen sich berufen alles runter zu machen und das unter dem Deckmäntelchen vom „kritischen Geist“. Nur komisch dass die Wissenschaft in Zweifel gezogen wird und tendenzielle Informationen mit Verschwörungshintergrund für bare Münze weitergereicht werden. Impfskeptiker 2 Tage lang auf der Intensivstation und dann sehen wir weiter. Als Zuschauer. Solidarität durch Schocktherapie.
@ Orélie
Just ee Gedanke bei Ärem Kommentar: Dégoûtant!
Hun elo an 3 Wochen den 3. Geimpften Prof wou krank as. Super ne.
Loose mech bestëmmt net mat esou engem onwfficassen Traitement sprëtze
,@Karel
„em waat geht et dann iwerhapt ?
em Gesondheet oder em Geld ?“
Wat fie ee Geld? Déi liwwere zum Selbstkostenpräis.
@Orélie ich ein großer Freund von Sarkasmus. Doch leider bekommen die verschiedenen Maßnahmen einen Charakter von Zynismus.
Das macht mir definitiv mehr Sorgen
Spieglein, Spieglein an der Wand ,
Warum keine Wahrheit im Land ?
Kommentar vom t- Leser gefragt ,
aber meistens zum Teufel gejagt !
Dies in vielen Fällen sehr ärgerlich ,
da der Regierung nicht erfreulich !
Wer über nutzloses Picken lacht ,
von t-Redaktion für immer veracht !
Nachts auf WE Tze kommentieren,
besser als über Covid lamentieren !
100%tësch Solidaritéit bei den Escher fir-an géint d‘Impfen !!!
0 , Null Besicher op dem Krëchtmoart fitun der Gemeng « Mir bleiwen wat mir sinn » , haut den Advents Sonndëg um véiërël fir 12 Auer Mëtteg !!! Ausser deen 2 Corona Oppasser am gielen Gilet.
Firwaat also als eenzëcht Land an der esou genannter Pandemy Zeit , Kommerzanten sëch eng Covid genannten Gripp fir neischt a widder neischt opraafen loossen ?
@Lulu Aua, déi Sprochverhonzung. Schued, dat se do nach näischt bei Big Pharma font hun.
@Ujheen
@ Orélie
„Dégoûtant!“
Kee Problem, mir doe jo fir d’éischt Händchen, Mask an Aeschutz un. 😋
Ujheen/ Mäi Kommentar ass zynesch an nët eescht ze huelen. Ech sinn der Meenung, dass déi meeschten Experten nämlech selwer nët ( méi ) wëssen, wéi si déi Pandemie an de Grëff kréien. Ët gouf a gët geimpft “ auf Teufel komm raus “ an elo si mer erëm do, wou alles ugefang huet. ( Retour à la case départ ) Do stëmmt dach eppes nët. D’Leit sinn a ginn ëmmer méi veronséichert. hunn Angscht a wësse net méi wat a wiem si gleewe sollen. Ech si bestëmmt kee Verschwörungstheoretiker ech fänken awer lues a lues un, ze zweifelen, dass d’Impfung eleng d’Léisung ass. Dat muss Dir den Här Müller, den Expert, froen. Ech op alle Fall gehéieren nët zu deenen, déi alles gleewen wat aneren hinne virknaen. Ech sinn duerchaus capabel mir meng eegene Meenung ze bilden a mech ze informéieren.