TNS-Ilres-Umfrage / Regional und saisonal – aber zu einem fairen Preis
Qualität hat ihren Preis. Einer TNS-Ilres-Umfrage zufolge scheinen viele Konsumenten in Luxemburg aber bereit, mehr zu zahlen, wenn Qualität und Verfügbarkeit stimmen und die Ware regional produziert wurde. Landwirtschaftsminister Romain Schneider muss nun dafür sorgen, dass solche Produkte vermehrt auf den Markt kommen – bezahlbar für jeden. Qualität darf schließlich kein Luxus sein.
Hat die Pandemie das Kaufverhalten der Menschen in Luxemburg beeinflusst? Ja! Oder, zumindest ansatzweise. Das versucht auf jeden Fall eine von TNS Ilres im Januar und Februar durchgeführte Meinungsumfrage zu zeigen. Befragt wurde eine repräsentative Gruppe von rund 1.000 Leuten.
Bei der Fragestellung ging es allerdings nur um landwirtschaftliche Produkte aus der Region. Es ging nicht um Kosmetik, Klopapier oder Kleider zum Beispiel, sondern um Konsumgüter, die auf dem Teller landen. Um Produkte aus Luxemburg. Redaktionelle Bemerkung: Nur Luxemburg, („Nation Branding“) was leider heutzutage etwas merkwürdig, nationalistisch und altbacken klingt.
Wie dem auch sei. Diese Waren seien, jedenfalls laut Ilres-Umfrage, von mehr als annehmbarer Qualität. Die Bewertung reicht von gut (23%) über sehr gut (52%) bis hin zu exzellent (18%). Die große Auswahl, die Verfügbarkeit, die Lebensmittelsicherheit sowie der Geschmack sind weitere Argumente, warum sich, laut Umfrage, immer mehr Konsumenten für ein regionales Produkt entscheiden würden.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Etwas bemängelt wird das Preis-Leistungs-Verhältnis und der Preis im Allgemeinen. Allerdings geht aus der Umfrage auch hervor, dass der Kostenpunkt für rund zwei Drittel der Befragten eher kein wirklich ausschlaggebender Faktor sei. Man kann es also so verstehen, dass die Mehrheit der befragten Menschen bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, wenn Qualität, Auswahl und Beschaffungsmöglichkeiten stimmen. Eine Rolle spiele dabei aber auch die Überzeugung, solidarisch zu handeln und einheimische Produzenten zu unterstützen.
Während der Pandemie hätten vier von zehn Konsumenten ihr Kaufverhalten zugunsten regionaler Produkte geändert. Bei drei von zehn sei sogar der Wille vorhanden, dies auch in Zukunft beizubehalten.
Und wo werden diese Waren eingekauft? An erster Stelle liegen, weit abgeschlagen, die Supermärkte. Es folgen die kleinen Geschäfte in der direkten Nachbarschaft oder direkt beim Produzenten vor Ort sowie auf den Wochenmärkten. Das Internet spielt in dieser Umfrage eine untergeordnete Rolle.
Und welchen Einfluss hat die Umweltverträglichkeit – also die kurzen Transportwege und die CO2-Bilanz zum Beispiel? Sie sei ein Kaufkriterium, sagen 40% der Befragten – heute. Bei einer Umfrage vor rund drei Jahren waren es noch 55%.
Umfragen sind, was sie sind. Wichtig sind die Tendenzen, die sie aufzeigen. Unterm Strich darf man deshalb wohl schlussfolgern, dass bewusster eingekauft wird und immer mehr Waren mit Luxemburger Herkunft im Einkaufskorb landen, selbst wenn der Preis höher ist.
Anstrengungen nötig
Bekräftigt wird diese Tendenz durch den deutlich ausgedrückten Wunsch der Befragten (84%), mehr über regionale Produkte informiert zu werden. Zum Beispiel: Wo kann man sie kaufen? Wer sind die Produzenten? Wie steht es um die Qualität? Welche Labels gibt es?
Die Auslegungen von Tommy Klein von TNS Ilres im Rahmen der Pressekonferenz am Donnerstag dürften dem anwesenden Landwirtschaftsminister Romain Schneider gefallen haben. Er und seine europäischen Kollegen haben auf dem letzten Agrarministerrat in Luxemburg nämlich unter anderem erreicht, dass die kleinen Betriebe in der Agrikultur nicht vergessen werden, also mit finanziellen Zuschüssen rechnen dürfen. Das ergibt aber nur Sinn, wenn der Konsument mitzieht, was er in der Tat, laut Ilres Studie, zu tun scheint.
Schneider sieht sich auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel. Noch seien einige Anstrengungen nötig, sagt er.
Eine bessere Informationspolitik ist sicher das eine, eine nachvollziehbare Zertifizierung ganz klar das andere. Entscheidend für den Erfolg regionaler landwirtschaftlicher Produkte ist aber die politische Unterstützung. Überzeugte Landwirte müssen ins Boot geholt werden, damit sie die Anstrengungen unternehmen, die nötig sind, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung. Und das zu einem erschwinglichen Preis. Qualität darf kein Luxus sein. Sonst bedeuten alle Anstrengungen keinen Fortschritt.
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Mir bleibt weder weder die Wahl regional, saisonal, fair einzukaufen . Dank der steigenden Lebenshaltungskosten, der CO2 Steuer ,….landen bei mir nur die billigsten Angebote in meinem Einkaufswagen. Es schert sich keiner was in meinem Portemonnaie an Restgeld am Ende des Monates übrig bleibt , was soll ich mich um die Zukunft anderer scheren. Jeder ist sich selbst der Nächste.
@Ras le bol
Es geht doch auch um Ihre Gesundheit,