„Lëtzebuerger Wuertatlas“ / Regionale Unterschiede: Wie nennst du diesen Vogel?
Alain Atten, Jahrgang 1938, verkörpert die Luxemburger Sprache wie kaum ein anderer. Sein „Lëtzebuerger Sproochatlas 1900“ ist ein riesiger Erfolg. Anfang 2025 folgt nun Band 2 „Wortatlas“. In einer elfteiligen Serie gibt das Tageblatt bereits einen exklusiven Einblick in das neue Werk des „Sproochmates“, das wie Band 1 in Zusammenarbeit mit dem „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) entstanden ist. Im siebten Teil geht es um die Feldlerche.
Der Norden liegt mit seinem Liwweréckche geradezu nachbarlich neben dem niederländischen leeuwerik; die östlichen Liwecker und die südlichen Léiwäckelcher schließen sich an, vermögen sich aber (ebenso wenig wie die nordischen Nachbarn) nicht selbst zu deuten, da der Name dunkel bleibt. Dagegen gibt der südliche Luuchtvull oder Luuchtert ein deutliches Bild des Singvogels. Der westliche Léivillchen oder Léimännchen verkörpert sogar die allenthalben erzählte Legende: Die Lerche verspricht vor dem Höhenflug, nie mehr zu fluchen, kann sich aber überm Fliegen nicht halten, es doch zu tun, und muss deshalb niedergehen. Ihr Sturzflugschrei wird deshalb als Fluch („Hackerdji!“) gedeutet. Die Grenzeifel setzt das niederdeutsche Liwereck-Gebiet fort. Die Wallonie spricht nur das französische Wort alouette.
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