/ Reisekonzern Thomas Cook ist pleite – Hunderttausende Urlauber betroffen
Der Reiseanbieter Thomas Cook hat Insolvenz beantragt. Letzte Bemühungen um Finanzierungen blieben erfolglos. Großbritannien startet eine beispiellose Rückholaktion für 150.000 Urlauber.
Der britische Reisekonzern Thomas Cook hat kein Geld mehr und deshalb den Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die britische Regierung ließ die größte Rückholaktion in Friedenszeiten anlaufen. „Wir werden jeden nach Hause bringen“, kündigte Verkehrsminister Grant Shapps auf Twitter an.
Zuvor waren die Bemühungen um eine Rettung des angeschlagenen Konzerns gescheitert. Die britische Regierung lehnte eine Finanzierungsbitte über 150 Millionen Pfund (knapp 170 Millionen Euro) ab. Das ist natürlich eine Menge Steuergeld und stellt, wie die Menschen anerkennen werden, eine moralische Gefahr für den Fall dar, dass Unternehmen künftig mit solchen wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert werden“, sagte Johnson noch vor der Betriebseinstellung.
Bemühungen gescheitert
Die Transportgewerkschaft TSSA machte die Regierung dafür verantwortlich, dass die weltweit 21.000 Mitarbeiter, davon 9.000 in Großbritannien, ihre Jobs verlieren. „Dass sie (die Regierung) unsere Mitglieder lieber hängen lassen als Thomas Cook zu retten, ist beschämend und falsch“, sagte Gewerkschaftschef Manuel Cortes einer Mitteilung zufolge.
Das Unternehmen stellte einen Insolvenzantrag, wie der zweitgrößte Reisekonzern Europas am Montagmorgen auf seiner Webseite mitteilte. Der Flugbetrieb in Großbritannien wurde nach Angaben der britischen Luftfahrtbehörde CAA mit sofortiger Wirkung eingestellt. Peter Fankhauser, der Chef von Thomas Cook, bezeichnete das Scheitern der Bemühungen zur Rettung des Touristikkonzerns als „verheerend“ bezeichnet. Noch bis Sonntagabend war mit Investoren über eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 200 Millionen Pfund (226 Millionen Euro) verhandelt worden. Der chinesische Mehrheitseigner Fosun zeigte sich „enttäuscht“.
Touristen werden zurückgeholt
Die Luftfahrtbehörde CAA teilte mit, sie habe eine Flugzeugflotte bereit gestellt, um Urlauber nach Großbritannien zurückzuholen. Die britische Regierung betonte, im Zuge der „Aktion Matterhorn“ würden die Maschinen Touristen ungeachtet ihrer Nationalität ausgeflogen, falls sie eine Reise mit Ziel Großbritannien gebucht hätten. Bereits in der Nacht starteten bereits erste Flugzeuge zu verschiedenen Zielen. Für Urlauber im Ausland wurde die Webseite thomascook.caa.co.uk geschaltet.
Thomas Cook verhandelte zuletzt mit Investoren über weiteres Kapital in Höhe von rund 200 Millionen Pfund für seine Sanierungspläne. Diese kämen zu einem bereits ausgehandelten 900 Millionen Euro schweren Rettungspaket hinzu. Thomas Cook verhandelte zum einen mit dem chinesischen Mischkonzern Fosun, der den Tui-Konkurrenten übernehmen wollte, aber auch mit Banken und Anleihegläubigern.
Schuldenberg in Milliardenhöhe
Thomas Cook war in den vergangenen Jahren immer wieder in Schieflage geraten. Bereits im Jahr 2012 retteten mehrere Banken den Konzern mit frischem Geld nach immensen Abschreibungen auf das britische Geschäft und IT-Systeme. Auch dadurch sitzt Thomas Cook auf einem Schuldenberg in Milliardenhöhe und ächzt unter der hohen Zinslast. Der jüngste Preiskampf im Reise- und Fluggeschäft kam erschwerend hinzu, ebenso anhaltende Unsicherheit rund um den Brexit, die die Urlaubsfreude der britischen Kundschaft dämpft.
Um dringend benötigtes Geld zu bekommen, hatte der Konzern im Februar sogar seine Fluggesellschaften samt Condor zum Verkauf gestellt. Im Juli blies er das Vorhaben wieder ab und präsentierte stattdessen einen umfangreichen Rettungsplan mit Investoren – der nun scheiterte.
Das Sommerhalbjahr bis Ende September werde deutlich schwächer als 2018, hatte Konzernchef Fankhauser Mitte Juli erklärt – und die Vorlage der Quartalszahlen abgeblasen. Dass es noch immer keine Klarheit über den Brexit gibt, dürfte die Lage noch verschärft haben.
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Das erste Opfer des Brexits.
Weitere werden folgen.
Es ist nicht das erste Opfer. Honda hatte schon seine Fabriken in England geschlossen. Auch bei uns werden Leute bluten denn beim Brexit gewinnt keiner.
da ich meinen urlaub nur in europa verbringe, kann ich immer mit der so verschmähten luxair verreisen. auch wenn´s ein bisschen teurer ist.
Die Luxair hat noch nie einen Cent mit dem Luftverkehr verdient, jedes mal Millionen Defizite.
Die werden die nächsten Kandidaten sein.
Pleite war Thomas C.seit Jahren und nun werden Schulden sozialisiert,der Steuerzahler hat ,wie so oft ,verloren .