Springreiten / Réiser Päerdsdeeg: Eine Erfolgsgeschichte feiert Jubiläum
Nachdem im letzten Jahr auf dem Herchesfeld in Roeser lediglich die nationalen Meisterschaften im Springreiten ausgetragen wurden, in die auch eine Meisterschaft der Großregion integriert war, feiern die „Réiser Päerdsdeeg“ in diesem Juni (16.-18. und 22.-25) ihr großes Comeback. Zum 30. Jubiläum freuen sich alle besonders auf Victor Bettendorf.
Die Vorfreude auf das große Comeback der „Réiser Päerdsdeeg“ ist bei den Organisatoren um François Thiry riesig, dies war bei der Pressekonferenz am Donnerstag nicht zu übersehen. Nicht nur, dass auf dem Herchesfeld in Roeser das 30. Jubiläum des Traditions-Events gefeiert wird, mit Victor Bettendorf darf man zum CSI 3*-Turnier in zwei Wochen zudem einen der derzeit erfolgreichsten luxemburgischen Sportler begrüßen. Mit seinem Wallach Mr. Tac bringt der 32-Jährige derzeit von Woche zu Woche Höchstleistungen, hat in diesem Jahr nicht nur sein erstes Fünf-Sterne-Turnier gewonnen, sondern in der Weltrangliste einen Sprung bis auf derzeit Rang 27 gemacht. „Aktuell gewinnt er fast jedes Wochenende etwas, im letzten Jahr waren es 55 Siege, was die zweitmeisten waren“, schwärmt Thiry vom luxemburgischen Vorzeigereiter. Eine Woche nach seinem Auftritt in Luxemburg wird für den vielbeschäftigten Bettendorf einer der ganz großen Höhepunkte des Jahres anstehen: das weltbekannte CHIO in Aachen. Umso mehr schätzt man damit, dass sich der Luxemburger den Auftritt vor heimischem Publikum nicht entgehen lassen wird, auch wenn sein Spitzenpferd hier geschont werden dürfte.
Das Nationalfeiertags-Wochenende, mit seinem Drei-Sterne-Turnier, wird dabei der absolute Höhepunkt der Jubiläumsedition sein. Angekündigt haben sich neben allen luxemburgischen Topreitern – darunter auch die Geschwister von Victor Bettendorf, Charlotte und Basile – weitere Spitzenreiter aus Europa, wie die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste, Steve Guerdat. „Die Nachfrage ist groß, maximal können wir an diesem zweiten Wochenende aus organisatorischen Gründen 350 Pferde zulassen, leider müssen wir auch einigen absagen“, erklärt Thiry. Insgesamt 27 Nationen werden dann auch am Start sein. Dass die „Réiser Päerdsdeeg“ sich in all diesen Jahren weit über die Grenzen Luxemburgs hinaus einen Namen gemacht haben, wird damit einmal mehr deutlich.
Eine Erfolgsstory
Die Erfolgsstory begann im Jahr 1992, damals als nationales Turnier, das sich direkt zum Publikumserfolg mauserte. Immer schon waren die Organisatoren, zu denen Thiry seit der ersten Auflage gehört, darum bemüht, alle Vereine aus Roeser dafür in ein Boot zu bekommen. Eine Zusammenarbeit, die bis heute einwandfrei funktioniert und von der alle profitieren. Eine absolute „Win-Win-Situation“, von der auch am Donnerstag noch immer gesprochen wurde. Das Turnier auf dem Herchesfeld entwickelte sich in den folgenden Jahren stets weiter, bis man 1998 aufgrund des schlechten Wetters „abgesoffen“ ist und kurzfristig nach Niederanven ausweichen musste. Doch in Roeser stieß man beim damaligen Bürgermeister Arthur Sinner immer auf offene Ohren und so wurde das Herchesfeld daraufhin neu gestaltet, eine Drainage wurde verlegt, damit auch bei schlechten Wetterverhältnissen gesprungen werden kann. Um des im letzten Jahr verstorbenen Ehrenbürgermeisters zu gedenken, wird am 24. Juni dann auch ein Grand Prix Arthur Sinner organisiert. Zur großen Jubiläumsfeier an diesem Abend hat sich zudem der Präsident des Weltverbandes, Ingmar de Vos, angekündigt.
Eine Woche davor geht bereits das erste Wochenende dieser 30. Jubiläumsauflage über die Bühne, dies mit einem Veteranen- sowie einem CSI 1*-Turnier. Eine Gelegenheit vor allem auch für die einheimischen Nachwuchsreiter, sich auf einem solchen Level mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Gespannt ist damit auch Nationaltrainer Marcus Wenz auf Talente wie Yola Schartz oder Colin von Roesgen. Für das erste Wochenende sind 220 Pferde angemeldet. Los geht es am 16. Juni, an beiden Wochenenden ist der Eintritt übrigens gratis.
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