Escher Conservatoire / Rekorde, Perspektiven und ein Ausweichquartier: Direktor Jean Halsdorf blickt voraus
1.279 Musikschüler zählt das Escher „Conservatoire“ in diesem Schuljahr. Das ist neuer Rekord und stellt die Verantwortlichen um Direktor Jean Halsdorf vor große Herausforderungen.
Eine Steigerung von 79 Schülern gegenüber dem Rekordjahr 2023/24 hat das Escher Musik-Konservatorium zu vermelden. Sie werden von insgesamt 71 Lehrkräften unterrichtet. Das, obwohl das altehrwürdige Haus, das frühere Arbed-Casino, schon lange aus allen Nähten platzt.
Immerhin aber ist ein Hoffnungsschimmer in Sicht, denn die Firma Luxcontrol ist aus dem benachbarten Gebäude ausgezogen und hat ihre neuen Büros in Belval bezogen. Die Stadt Esch hatte das frühere Direktionsgebäude der Minengesellschaften Anfang 2021 für 7,9 Millionen Euro gekauft. Die insgesamt 3.000 Quadratmeter Nutzfläche sollen zu einem großen Teil dem „Conservatoire“ zur Verfügung gestellt werden, zudem soll das Haus später noch das Stadtarchiv, die Fotothek und die „Geschichtsfrënn“ beherbergen. „Es wird eine längere Geschichte“, sagt Jean Halsdorf, seit Oktober 2022 Direktor der Musikschule.
Das Konservatorium soll die erste und zweite Etage belegen. Ursprünglich angedacht war, die Tanz-, Jazz- und Perkussionsabteilung sowie einen größeren Orchestersaal hier unterzubringen. Denn an großen Sälen fehlt es in der Musikschule. Ganz so einfach scheint das allerdings nicht zu werden, der zentrale Gang im 1912 errichteten Gebäude könnte einen Strich durch die Pläne machen.
Das Programm
9.11.: Iguazu – Tango Nuevo
20.11.: Les Enseignants du Conservatoire: Piano à 4 mains (Bridderhaus)
23.11.: Diplôme de Concert
1.12.: Chrëschtspektakel „Dem Tibor an dem Lenka säi Geheimnis op Hellegowend“
7.12.: Matinée de Noël (Cafétéria)
8.12.: Weihnachtskonzert der Brass Band (Artikuss)
11.1.: Récital de piano Joseph Moog
25.1.: Schlappeconcert „De Kinnek, deen net frou war mat der Musek“
8.2.: Les Enseignants du Conservatoire: Sextuor à cordes
1.3: Vision String Quartet
7.3.: Jazz Jam Session
12.3.: Prix de la musique Rotary Club
19.3.: Gala des Lauréats (Theater)
22.3.: Les Enseignants du Conservatoire: Quintette avec piano, percussion et chant
29.3.: Schlappeconcert: „Eng jazzeg Zäitrees duerch d’Tin-Pan-Alley“
9.5.: Concert avec la Luxembourg Saxophone Association
26.4.: Les Enseignants du Conservatoire: Quatuor à clavier
28.4.-4.5.: Brass Week
18.6.: Les Orchestres du Conservatoire (Artikuss)
27., 28.6.: Spectacle des classes de danse (Artikuss)
Tickets: https://conservatoire.esch.lu, www.ticket-regional.lu oder an der Rezeption (Tel.: 275 497 25)
Das aber ist noch Zukunftsmusik, zunächst einmal gilt es, die Saison 2024/2025 in die Gänge zu kriegen. „Es war eine atypische ‚Rentrée’ für uns“, erzählt Jean Halsdorf, „durch den Abschluss der Architektur-Biennale begann die Saison außer Haus“. So führte das Konservatorium das Esch2022-Projekt SLEsch am Abschlusswochenende der Biennale im Rahmen der Kulturnacht noch einmal auf und auch die Brass Band hatte einen Auftritt. Letztere war in den vergangenen Jahren mit ihrem traditionellen Weihnachtskonzert in der Sankt-Joseph-Kirche stets für einen absoluten Höhepunkt des Programms verantwortlich.
In diesem Jahr wird aus dem Weihnachtskonzert erstmals ein Adventskonzert. Anstatt in der Kirche wie in den letzten 30 Jahren findet es im Artikuss in Zolver statt. Grund: Es wurde zuletzt immer schwieriger, namhafte Solisten für einen Auftritt am zweiten Weihnachtstag zu verpflichten. Und auch die vielen Mitglieder der Brass Band sowie die freiwilligen Helfer wünschten sich mehr Flexibilität rund um die Weihnachtstage, weshalb das Konzert nun am Sonntag, dem 8. Dezember, stattfindet. Auch die finanziellen Forderungen der Kirche spielten beim Umzug eine Rolle (das Tageblatt berichtete).
Die Programm-Höhepunkte
Das nächste Konzert im 175 Zuschauer fassenden Saal des Konservatoriums findet am 9. November statt. Iguarzu, ein Quartett aus Belgien, wird das in der vergangenen Saison ausgefallene Tango-Nuevo-Konzert nachholen. Weiter geht es am 20. November mit dem zweiten von insgesamt fünf Konzerten der Lehrkräfte. Für das jüngere Publikum und die Familien gibt es in dieser Saison mehrere Highlights. So stehen gleich zwei „Schlappeconcert – e Familjeconcert“ unter der Leitung von Sharon André auf dem Programm (25. Januar und 29. März). Der 1. Dezember steht ganz im Zeichen von Weihnachten, wenn das „Chrëschtspektakel“ erst in luxemburgischer Sprache und dann auf Französisch aufgeführt wird. Kleinere Weihnachtskonzerte in lockerer Atmosphäre werden derweil am Morgen des 7. Dezember in der Cafeteria geboten.
Die Höhepunkte im nächsten Jahr sind der Auftritt des Pianisten Joseph Moog (11. Januar), das Konzert des Vision String Quartet (1. März), die Jazz Jam Session (7. März), die 15. Ausgabe des Musikpreises des Rotary Club (12. März), die „Gala des Lauréats“ im Theater (19. März), das Saxofon-Konzert (9. April) sowie das Tanzspektakel im Artikuss (27./28. Juni). Nach den guten Erfahrungen des Vorjahres werden am 18. Juni die Orchester des Konservatoriums zusammen auf der Bühne stehen, Jung und Alt demnach gemeinsam musizieren. Da bis zu 80 Musiker gemeinsam auftreten, wird das Konzert im Artikuss stattfinden. „Das Artikuss bietet den Saal, den wir in Esch nicht haben“, sagt Direktor Halsdorf zur verstärkten Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungsort in Zolver. Die Woche im Zeichen eines Instrumentes ist in diesem Jahr den Bläsern gewidmet. Die „Brass Week“ steigt vom 28. April bis zum 4. Mai.
Neues Logo
Die Escher Musikschule hat sich eine neue visuelle Identität zugelegt. Das C für „Conservatoire“ symbolisiert einen gespiegelten Fa-Notenschlüssel, das E für Esch setzt sich aus den drei unterschiedlichen Elementen zusammen, die für die Diversität des Konservatoriums stehen. Sie sollen die Fachrichtungen Musik, Tanz und „Art et Parole“ ebenso repräsentieren wie die unterschiedlichen Instrumente, Stile und Altersklassen. Der Zusatz „de musique“ wurde aus dem Namen gestrichen, sodass die Musikschule ab jetzt kurz „Conservatoire de la Ville d’Esch“ heißt.
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