Basketball / Résidence-Spieler Davy Rocha konzentriert sich derzeit ganz auf Basketball
Auch wenn die Résidence Walferdingen am Donnerstag im Pokalwettbewerb überraschend ausgeschieden ist, zählt das Team in der Meisterschaft zum engeren Favoritenkreis. Ein Spieler, der in den letzten Wochen einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, ist beim Klub aus dem Alzette-Tal Davy Rocha. Der 21-Jährige konzentriert sich derzeit voll und ganz auf Basketball.
Für die Résidence Walferdingen lief es bis zum überraschenden Pokal-Aus gegen Mamer eigentlich wie am Schnürchen. Mit fünf Siegen aus sechs Partien mischt der Klub aus dem Alzette-Tal in der Meisterschaft vorne mit. Zwar verloren Dean Gindt und Co. am zweiten Spieltag gegen den derzeitigen Tabellenführer Düdelingen (92:101), doch am letzten Wochenende setzte man mit dem Erfolg gegen Esch (82:71) ein kleines Ausrufezeichen. In drei Partien knackten die Spieler von Coach Alexis Kreps sogar die Hundert-Punkte-Marke, gegen Zolver standen am Ende gar 117 Zähler auf dem Konto. Einer, der in den letzten Partien zeigte, dass er einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, ist Davy Rocha. Der 21-jährige und mit 2,02 Metern groß gewachsene Spieler zeigte vor allem in der Defensive, dass er für seinen Klub derzeit ein wertvolles Nachwuchstalent ist.
Davy Rocha ist eines der vielen jungen Talente, die bei der Sparta Bartringen groß geworden sind: „In Contern hatte ich angefangen, das war aber eher nur, um Sport zu machen. Seriös mit dem Basketball wurde es dann in Bartringen“, erklärt der 21-Jährige. Während Jahren durchlief er hier die Jugendkategorien, eine sehr erfolgreiche Zeit, doch dann entschied sich Rocha im Alter von 17 Jahren zu einem neuen Schritt und wechselte zur Etzella Ettelbrück. Eine Entscheidung, die sich für den groß gewachsenen Spieler im Nachhinein als die falsche herausstellte: „Ich fühlte mich einfach nicht wohl.“ Und nach nur einer Saison ging der Weg dann weiter nach Walferdingen, wo er inzwischen bereits seine vierte Spielzeit bestreitet.
Familie Kreps
Wesentlichen Anteil daran hatte die Familie Kreps, wie Rocha erklärt. Mit Malcolm, der wie Davy Rocha im Jahr 2001 geboren wurde, spielte er bei der Sparta seit den Scolaires zusammen in einem Team. Daraus entstand eine Freundschaft. Malcolm Kreps wechselte in der Saison, als es Rocha nach Ettelbrück zog, zum damaligen Meister Steinsel, entschied sich ein Jahr später aber dazu, mit seinem Vater nach Walferdingen zu gehen, wo das Vater-Sohn-Duo heute bekanntlich ebenfalls noch als Spieler und Trainer aktiv ist. „Er hat mitbekommen, dass es mir damals nicht so gut ging und kam dann mit der Idee, dass ich auch nach Walferdingen kommen könnte.“ Für Rocha waren die beiden auch der Hauptgrund, einen weiteren Wechsel zu wagen: „Sie sind wie Familie für mich, ich kenne sie schon so lange und ich bereue es nicht. Innerhalb des Teams verstehen wir uns alle super.“
Seither versucht der 21-Jährige, seinen Weg bei der Résidence zu finden, konnte in diesem Jahr seine Spielzeiten dann erstmals deutlich nach oben schrauben. Zwischen 15 und 22 Minuten steht er nun regelmäßig auf dem Feld. Ein Grund für diese Steigerung ist auch die Tatsache, dass sich das noch immer junge Talent in dieser Saison zu einem speziellen Schritt entschieden hat. Denn Davy Rocha konzentriert sich derzeit voll und ganz auf Basketball. „Ich möchte sehen, wie weit ich es im Basketball schaffen kann.“ Und so ist er derzeit mehrmals täglich in der Walferdinger Sporthalle zu finden. „Da haben wir auch großes Glück, dass sie uns so oft zur Verfügung steht, das gibt es nicht in jeder Gemeinde.“ Wie es nach der Saison weitergehen wird, das werden die kommenden Monate zeigen. „Entweder ich schaue mich nach beruflichen Perspektiven um oder ich mache ganz mit Basketball weiter.“ Ob College oder Sportsoldat, keine Möglichkeit will er dabei ausschließen.
Luft nach oben
Obwohl Davy Rocha in dieser Saison bereits gezeigt hat, dass er sich weiterentwickelt hat, ist er sich bewusst, dass noch viel Luft nach oben besteht. „Ich merke besonders, dass es in Sachen Konstanz noch viel Verbesserungspotenzial gibt. In Momenten treffe ich gut, in anderen nicht wirklich.“ Besser gefällt ihm da seine Leistung in der Defensive. „Das ist meiner Meinung nach auch wichtiger, besonders in Walferdingen, wir haben einfach so viele Spieler, die gut scoren und eine Partie entscheiden können.“ Die vielen Extra-Trainingseinheiten bringen dem 21-Jährigen auch in Sachen Fitness viel, wie er ergänzt: „Ich merke das wirklich an der Ausdauer. Im letzten Jahr fiel es mir sehr schwer, gegen andere Spieler mitzuhalten, sie waren einfach viel schneller und ich wirklich oft am Ende.“
Ich merke besonders, dass es in Sachen Konstanz noch viel Verbesserungspotenzial gibt
Davy Rocha hat seinen Platz in der LBBL jedenfalls gefunden, in einem Team, das sich aus vielen großen JICL-Spielern zusammensetzt. „Das ist schon ein Vorteil, denn in der Verteidigung gibt es dadurch oft Missmatches, was uns unberechenbarer macht, sodass oft jemand innen scoren kann.“ Dass die Résidence mit Oliver Vujakovic, der bekanntlich in Innsbruck studierte und dort auch in der zweiten österreichischen Liga auflief, einen ehemaligen Spieler zurückbekommen hat, freut das Nachwuchstalent ebenfalls sehr. „Er war so schnell wieder in unserem Spiel integriert, das hat kaum Zeit gebraucht. Sein Spielstil passt perfekt und er ist einfach eine so tolle Person, mit der man sich richtig gut versteht.“
Und auch wenn das Aus im Pokal kam, so will die Résidence in diesem Jahr endlich zeigen, dass sie nicht nur in der regulären Spielzeit vorne dabei ist, sondern auch im Play-off mitmischen kann. Bis dahin hofft auch Davy Rocha, in seiner Entwicklung noch einen oder mehrere Schritte genommen zu haben.
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