Differdingen / Risse an der Flüchtlingsunterkunft
Die Wohnbedingungen in der Flüchtlingsunterkunft im Schwesternhaus auf dem Gelände des ehemaligen Klosters sind laut „déi gréng“ unzumutbar. Sie fordern, die Flüchtlinge nun in ein angrenzendes Gebäude zu verlegen. Die politische Mehrheit in der Stadt hat jedoch andere Pläne.
Verteilt auf mehrere Strukturen leben in der Gemeinde Differdingen momentan rund 300 Flüchtlinge. 200 von ihnen, die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine, sind im ehemaligen Kloster, genauer im Schwesternhaus, untergebracht. Das Haus ist jedoch schon arg in die Jahre gekommen. Bereits von außen sind an der Fassade breite Risse zu erkennen. Auch einige Fensterscheiben haben Risse. Die Heizung soll auch schon mal defekt sein. Warmes Wasser soll es zudem nur in unregelmäßigen Abständen geben. „Unzumutbare Zustände“, wie die lokale Fraktion von „déi gréng“ findet. „Das Schwesternhaus sollte eigentlich nur als Notlösung und auf begrenzte Zeit genutzt werden. Mittlerweile sieht es jedoch nicht mehr danach aus. Wir machen uns deswegen für eine andere Lösung stark. Wir würden die Flüchtlinge gerne einige Meter weiter im Hauptgebäude des alten Klosters unterbringen“, erklärte Maxime Pantaleoni am Donnerstag auf der Pressekonferenz der Differdinger Grünen.
Bis vor kurzem war in dem Hauptgebäude des ehemaligen Klosters ein Altenheim untergebracht. Dieses ist mittlerweile an seinen neuen Standort „Am Woiwer“ umgezogen. Kurz vor dem Umzug im Jahr 2021 wurden die Räumlichkeiten allerdings noch einmal von den ehemaligen Betreibern frisch renoviert. „Das Hauptgebäude ist einzugsbereit und die Flüchtlinge könnten dort sofort untergebracht werden. Einziger Haken: Die Gemeinde möchte dort einen Schulkomplex bauen. Bis zum Beginn der Bauarbeiten müssen allerdings noch mehrere Studien durchgeführt werden. Bis dahin bleibt das Gebäude erst einmal leer. Sobald die Flüchtlinge in das ehemalige Altenheim eingezogen sind, könnte man zudem damit beginnen, das Schwesternhaus ganz abzureißen oder es wenigstens komplett zu renovieren“, sagte Pantaleoni.
Kein Leerstand gewollt
„Wir sind nicht kategorisch gegen die Pläne der aktuellen Mehrheit, die Räumlichkeiten später in eine Schule umzuwandeln. Allerdings darf das Gebäude nicht bis zum Baubeginn leerstehen“, betonte Ratsmitglied Laura Pregno hierzu. Sollte das alte Schwesternhaus renoviert werden, dann schwebt der Mehrheit aus LSAP/CSV allerdings ein Alternativstandort ganz in der Nähe von Niederkorn vor.
Doch in einem Punkt sind sich alle Parteien einig: Das Hauptgebäude des ehemaligen Klosters darf nicht über einen längeren Zeitraum leerstehen. Wie es aus dem Rathaus heißt, sollen die Räumlichkeiten während des Umbaus des Rathauses genutzt werden. Diese Arbeiten sollen dieses Jahr noch beginnen. Hinter das aktuelle Rathaus soll zudem ein zusätzliches Gebäude in L-Form kommen. Die Fläche des Rathauses kann so auf 1.450 Quadratmeter vergrößert werden und dann alle kommunalen Dienstleistungen zentral unter einem Dach beherbergen.
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