Kopf des Tages / Roby Fleischhauer am Sonntag verstorben
Roby Fleischhauer 78-jährig verstorben
Roby Fleischhauer war, wie viele Lehrer seiner Generation, jahrzehntelang ein fleißiger und zuverlässiger Lokalkorrespondent unserer Zeitung. Er prägte ebenfalls entscheidend das Differdinger Schulwesen, erst als Lehrer, später als Sekretär der Schulkommission, die er mit aufbaute. Am Sonntag verstarb er im Alter von 78 Jahren zu Hause in Niederkorn, wo seine Asche im engsten Familienkreis gestreut wurde.
Als Tageblatt-Mitarbeiter war er bei der Redaktion äußerst beliebt; selten lehnte er einen Auftrag ab, seine Texte lieferte er pünktlich und fehlerfrei ab, er mied Polemik und verstand es, klar und deutlich auszudrücken, was die Leser von unzähligen Generalversammlungen, Gemeinderatssitzungen, Ereignissen aller Art, denen er in der Differdinger Gemeinde beiwohnte, wissen wollten. Roby war kein Mensch, der aneckte. Seine ruhige Art, sein großes Wissen machten aus ihm ebenfalls einen guten Conférencier. Lokalhistorische Themen entwickelte er gerne vor Publikum und setzte so, auch nach seiner Pensionierung, seine pädagogische Arbeit – anders nur – fort.
Als junger Lehrer war er nach Oberkorn gekommen und schloss sich dort einer Gruppe von kritischen Pädagogen an, zu denen u.a. Cornel Meder und Fränz Schwachtgen gehörten. Vor den kommunalen Schulkommissionen wurde so in Differdingen eine „Délégation des enseignants“ gegründet, die ihre Anliegen verteidigte. Damals, so erinnert sich Fränz Schwachtgen, ein Mitstreiter und „gudde Kolleeg“, hatte Roby Fleischhauer es nicht immer einfach in der Gruppe der systemkritischen Lehrer. Er war zeitlebens LSAP-Mitglied und manche warfen ihm vor, die Parteiinteressen zu stark zu vertreten.
Als er zum Sekretär der Schulkommission ernannt wurde, konnte er allerdings schnell durch Kompetenz und richtige Entscheidungen bei seinen Kollegen punkten. Er war ein beliebter und respektierter Vorgesetzter, so bewertet es die Gemeindeführung auch heute noch.
Als feiner Kerl beschreiben ihn seine Freunde und Bekannten, ein Mann ohne Allüren mit bescheidenem Auftreten. Dabei war Roby Fleischhauer stark engagiert, etwa in der landesweit aktiven „Action pour une école nouvelle“, die sich für mehr Mitbestimmung und Einbeziehung der Eltern in das Schulwesen einsetzte, aber auch in der Vereinigung „Liesen zu Déifferdeng“, die er zeitweise präsidierte.
Einen Namen machte er sich auch als Lokalhistoriker und konnte auf ein beeindruckendes privates Archiv zurückgreifen. Gemeinsam mit Armand Logelin war er eine zentrale Kraft in den Differdinger „Geschichtsfrënn“, schrieb Beiträge für Cornel Meders „Galerie“, für den Korspronk, für das Magazin der Gemeinde, Diffmag. Ruhe zur Recherche suchte und fand er in seinem Haus in Südfrankreich, das er nun nicht mehr besuchen kann …
Seiner Ehefrau Charlotte, den Söhnen Georges und Thierry, den Enkeln Max, Joé, Noémie und Ben, seiner Schwester Georgette, seinem Bruder Ed und seinen Freunden entbietet das Tageblatt sein aufrichtiges Beileid.
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