Unternehmen / RTL steigert Umsatz – Schub durch TV-Werbung und Streaming-Geschäft
Der europäische Fernsehkonzern RTL hat zum Jahresauftakt seinen Umsatz gesteigert und dabei von TV-Werbeerlösen und dem Streaming-Geschäft profitiert.
Die Umsätze kletterten – auch dank Rückenwind durch Zukäufe – im ersten Quartal um 11,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, wie die Bertelsmann-Tochter am Freitag mitteilte. Organisch legte der Umsatz 4,4 Prozent zu. „Die RTL Group ist trotz der Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine dynamisch in das neue Jahr gestartet“, sagte Konzern-Chef Thomas Rabe.
Der Streaming-Umsatz zog um gut 23 Prozent an. Hier stieg die Summe der zahlenden Abonnenten bei RTL+ in Deutschland und Videoland in den Niederlanden binnen Jahresfrist um 58,2 Prozent auf 4,3 Millionen.
Für das laufende Jahr erwartet die RTL Group weiter rund 7,4 Milliarden Euro Umsatz und damit ein organisches Wachstum von etwa fünf bis sechs Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) werde bei 1,15 Milliarden Euro stagnieren, da Anlaufverluste im Streaming-Geschäft auf rund 250 (2021: 166) Millionen Euro steigen dürften.
Es sei noch zu früh, Folgen des Kriegs auf Konsumklima, Inflation und Wirtschaftswachstum und damit auf das RTL-Geschäft abzuschätzen. Der deutsche Werbemarkt sei im März und April allerdings schwächer gewesen als erwartet, räumte der Fernsehkonzern ein. RTL verfolgt europaweit die Schaffung cross-medialer, nationaler Champions auf Länderebene – durch Verkäufe oder Fusionen.
Die Steigerung des Umsatzes zum Jahresauftakt konnte die RTL-Anleger jedoch nicht überzeugen. Die Aktien des in Luxemburg beheimateten Fernsehkonzerns sind in der Spitze um fünf Prozent auf 41,72 Euro, den niedrigsten Stand seit Januar 2021, gefallen. Sie gehörten damit am Freitag zu den schwächsten MDax-Werten. Laut einem Händler lagen die Umsatzzahlen damit leicht unter den Markterwartungen.
Der Mutterkonzern Bertelsmann steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal um mehr als sechs Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Mit zweistelligen Wachstumsraten ging es etwa bei der Musikfirma BMG sowie beim Dienstleister und Call-Center-Betreiber Majorel bergauf. Die positive Entwicklung werde breit von vielen Geschäften getragen, sagte Rabe, der auch Bertelsmann-Chef ist. „Trotz des herausfordernden Marktumfelds sind wir zuversichtlich, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.“ Das Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen peilt vier bis fünf Prozent mehr Umsatz an. Der operative Gewinn dürfte sinken – und zwar etwa in Höhe der geplanten Investitionen von rund 250 Millionen Euro in das Streaming-Geschäft von RTL.
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