/ Rückzieher in Italien: ArcelorMittal will Ilva nun doch nicht mehr kaufen
Spektakuläre Wende in der kontrovers diskutierten Expansion von ArcelorMittal: Wie der Stahlriese am Montag (4.11.) mitteilt, tritt er von seinem Plan zurück, das Ilva-Stahlwerk im italienischen Tarent zu kaufen.
Um den Ilva-Erwerb vorantreiben zu dürfen, musste ArcelorMittal mehrere seiner Stahlwerke zuvor verkaufen – darunter auch das in Düdelingen mit rund 300 Beschäftigten.
Nun könnte dieser umstrittene Vorgang unnötig geworden sein – sollte ArcelorMittal mit seinem Ansinnen, den Ilva-Kauf rückgängig zu machen, Erfolg haben.
In einer Pressemitteilung erklärt ArcelorMittal seine Motivation: Der Vertrag zur Übernahme sehe ein Rücktrittsrecht vor für den Fall, dass neue Umweltgesetze den Betrieb des Werkes erheblich beeinträchtigen. Das ist für ArcelorMittal jetzt geschehen: „Mit Wirkung vom 3. November 2019 hat das italienische Parlament den rechtlichen Schutz aufgehoben, der für das Unternehmen erforderlich ist, um seinen Umweltplan ohne das Risiko einer strafrechtlichen Haftung umzusetzen, und damit die Rücktrittserklärung begründet“, schreibt das Stahlunternehmen.
Außerdem seien durch Entscheidungen des Strafgerichtshofs von Tarent in Apulien bestimmte schnell (nämlich bis zum 13. Dezember 2019) zu erfüllende Auflagen eingetreten, die nicht in dieser Zeit umzusetzen seien. Mindestens einer, wahrscheinlich aber alle drei in Tarent befindlichen Hochöfen müssten darum wohl stillgelegt werden. Eine Schließung würde es ArcelorMittal aber „unmöglich machen, seinen Industrieplan umzusetzen, das Werk Tarent zu betreiben und den Vertrag im Allgemeinen umzusetzen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Mögliche Gesundheitsgefahren
Dem Stahlwerk in Italien droht damit die Schließung, 10.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte kam am Abend laut der Nachrichtenagentur ANSA mit mehreren Ministern zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.
Um das Stahlwerk gibt es schon seit längerem Streit wegen möglicher Gesundheitsgefahren. Im Januar hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg geurteilt, der italienische Staat sei bislang unzureichend gegen die Risiken vorgegangen und habe damit die Menschenrechte der Anwohner in der Nähe des Werks verletzt. Im strukturschwachen „Mezzogiorno“, dem italienischen Süden, hat das Werk angesichts hoher Arbeitslosigkeit trotz aller gesundheitlicher Gefahren aber hohe wirtschaftliche und soziale Bedeutung.
Dieser Artikel enthält Material der dpa.
Foto oben: mafe de baggis from Milano, Italy, ILVA – Unità produttiva di Taranto – Italy – 25 Dec. 2007, CC BY-SA 2.0
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Genau so habe ich mir das vor gut einem Jahr vorgestellt. Mittal der umweltbewusste Sanierer und Salvini noch als Handlanger. Kauft er jetzt Diddeleng zurück?
Seit den ILVA Deal um Desch ass, hun ech gesoot, daat gett ee Schlaag an d’Wasser !
Et kann een wuehl aal Industri’en an Anlaagen kaafen an rem obpaeppelen, mee bei Schrott an so’u villen Emweltproblemer ass Obpeppelen net mei‘ mei’glech.
Daat waert de Mittal elo angesinn hun, an huet d’Geleegenheet gepaackt seng Fanger aus der Schrottpress raus ze zei’en !
Et muss een och bedenken, dass de Reckgang an der Autoproduktio’un, och ee Reckgang an der Blechproduktio’un bedeiten.
Wann an Zukunft, eis Auto’en autonoom fuhren kennen, gett et och maner Akzidenter, an d’Auto’en kennen aus (Plastik an Karton) gebaut ginn !
D’Flachstoolsektor huet den Hick wéinst der Autosproduktioun, Delphi an Mahle entloossen LEit. Bosch an Deitschland mescht en Wierk zou.
An dobei ass et esou schéin am Greta-Wahn sech ze tummelen.
John, mir huet et Angscht gemaat, wéi eczh gesinn hun, wéi d0Leit dem Greta no gelaaf sin!!