Budget 2023 / Rümelingen steht vor bisher größtem Investitionsprogramm
Im Rümelinger Gemeinderat hat die Mehrheit den Haushaltsvorschlag für das nächste Jahr angenommen. 2023 wird weiter in die Zukunft der Stadt investiert. Die Priorität liegt dabei in den Bereichen Schulwesen, Kinderbetreuung, Wohnungsbau und Kultur.
Die Stadt Rümelingen wird mit der Haushaltsvorlage für 2023 ein „ambitioniertes Investitionsprogramm“ umsetzen, das für Stabilität sorgen soll. Rümelingen soll gestärkt aus der Krise geführt werden, sagte Bürgermeister Henri Haine (LSAP) vor kurzem bei der Vorstellung des Budgets.
Die ordentlichen Ausgaben 2023 steigen im Vergleich zum Jahr 2022 um 56,53 Prozent. Da mehrere Indextranchen zu erwarten sind, müssen die Personalkosten nach oben angepasst werden. Der neue Kollektivvertrag der Südgemeinde hat ebenfalls einen gewissen Anteil an dieser Steigerung. Bei der „Maison relais“ hat die Gemeinde seit September 2022 die Verwaltung selbst übernommen. Hier werden ab Ende 2023 zusätzliche Kosten anfallen. Die finanziellen Mittel für das „Centre d’initiative et de gestion local“ (CIGL) werden erhöht, wie auch diejenigen für das Bergbaumuseum und für das „Spektrum“, das neue Zentrum für kreativen Tourismus.
Insgesamt investiert Rümelingen in den Jahren 2021, 2022 und 2023 fast 41 Millionen Euro. Dies sei das bisher größte Investitionsprogramm, das in der Stadt realisiert wurde, so der Bürgermeister weiter. Die Prioritäten der Stadt liegen in den Bereichen Schulwesen, Kinderbetreuung, Wohnungsbau und Kultur. Aufgrund der aktuellen Situation wurden einige Projekte erst einmal verschoben. Dazu gehört die Renovierung und Ausbau des Rathauses, Straßenbauarbeiten im Partengrund und in der rue Haute sowie das Regenrücklaufbecken in der rue Henri Lück.
Schulwesen und Kinderbetreuung
In den letzten Jahren hat die Stadt viel in das Schulwesen und die Kinderbetreuung investiert. Für das nächste Jahr sind hier noch einmal insgesamt 4 Millionen Euro vorgesehen. Durch den Bau der neuen „Maison relais“ werden keine Kinder mehr auf der Warteliste stehen. Das voraussichtliche Bauende ist für Ende 2023 geplant.
Wohnungen
Die Stadt hat in den letzten Jahren einige Wohnhäuser gekauft, renoviert und ist selbst als Bauträger tätig geworden. So wurden vor ein paar Monaten 18 Wohnungen für junge Leute eingeweiht. Fünf Sozialwohnungen werden bis Ende 2024 in der Brunnenstraße entstehen. Die Gesamtinvestition hierfür beläuft sich auf drei Millionen Euro. Weiterhin sollen bestehende Wohnungen renoviert werden.
Tourismus und kulturelles Erbe
Die „Maison Gonner“ ist das „Kabaischen“ („Gîte Minett Trail“) der Stadt Rümelingen. Investiert wurden hier insgesamt 1,1 Millionen. Das Projekt „Spektrum“ schlägt im nächsten Jahr mit 750.000 Euro zu Buche. Hierbei steht das ehemalige Wohnhaus des Künstlers Albert Hames im Mittelpunkt, das samt Atelier zu einem Zentrum für kreativen Tourismus umgestaltet wurde. Der Ausbau und die Renovierung der Empfangs- und Ausstellungshalle des nationalen Bergbaumuseums sind inzwischen abgeschlossen.
Sport
Im Sportbereich stehen umfangreiche Renovierungsarbeiten der Umkleide- und Duschräume der US Rümelingen vor dem Abschluss (Budget 2023: 50.000 Euro). Im letzten Jahr begannen die Arbeiten zur Installierung eines neuen Transformators und zur Neugestaltung der Parkflächen beim Fußballplatz (Budget 2023: 500.000 Euro). Für den Schießstand der „Société de tirs Rumelange“ sind 250.000 Euro vorgesehen.
Straßenbauarbeiten, Umwelt und Mobilität
Des Weiteren stehen Straßenbauarbeiten in der rue de la Bruyère und rue des Artisans auf dem Programm. Rümelingen ist zertifiziert im Rahmen des Klimapaktes und hat auch den Naturpakt unterschrieben. Statt Autoverkehr wird auf aktive Mobilität gesetzt. Dazu fanden Unterredungen mit dem Minister für Mobilität und der CFL statt. Das Stadtzentrum soll in Zukunft verkehrsberuhigter werden.
Verwaltungstechnische Koordination
Das Projekt zum Ausbau des Rathauses wird zurückgestellt. Es sind jedoch neue Büros vorgesehen. Rümelingen setzt im nächsten Jahr auf Bürgerbeteiligung: So sollen Workshops mit der Bevölkerung zur Neugestaltung der Grand-rue und des Rathausplatzes stattfinden.
In Rümelingen liegt die Pro-Kopf-Verschuldung zurzeit bei 721 Euro. Im Haushalt ist ein mögliches Darlehen von 4,5 Millionen Euro vorgesehen. Für 2022 war bereits ein Kredit von 4,5 Millionen Euro angedacht, der jedoch nicht aufgenommen werden musste.
Die Haushaltsvorlage wurde mit den Stimmen der Mehrheit angenommen. Die Vertreter der CSV und DP stimmten dagegen.
Beim Lesen des Budgets 2023 mache sich der Bürger Gedanken, wie es nach den Wahlen weitergehe, sagte Gemeinderat André Theisen (CSV) am vergangenen Freitag anlässlich der Haushaltsdebatte. Ihm fehlte es an neuen Akzenten. Rat Patrick Wagner (DP) fand, dass nicht alles schlecht sei, was in der Haushaltsvorlage stehe. Es werde in die Kultur investiert und auch soziale Projekte kämen nicht zu kurz. Die Klimapolitik fehle jedoch komplett. Auch in Sachen Tourismus sei nichts Spezielles vorgesehen. So fehle es etwa beim „Spektrum“ an einem Konzept.
Der Bürgermeister zeigte sich darüber enttäuscht. Man habe das Spektrum geschaffen, um innovativ zu sein. Die Stadt habe bereits seit langem eine Strategie für den Kulturtourismus. So sei auch viel Werbung für das Bergbaumuseum und das Spektrum gemacht worden.
Haushaltsvorlage 2023
– Ordentliche Einnahmen: 24.284.167 Euro
– Ordentliche Ausgaben: 23.122.524 Euro
– Außerordentliche Einnahmen: 6.080.000 Euro
– Außerordentliche Ausgaben: 14.789.700 Euro
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos