Besinnliche Zeit / Ruhige Tage: Wie die Düdelinger dieses Jahr Weihachten feiern
Weihnachten ist eigentlich das Fest der Familie. Doch genau das darf es in diesem Jahr nicht sein. Drei Düdelinger versuchen trotzdem, das Beste aus diesen besonders ruhigen Tagen zu machen.
Bei Sheila Pigeon und ihrer Familie wären die Feierlichkeiten durch das Coronavirus auch ohne neue Einschränkungen kleiner ausgefallen: Im November waren die 40-Jährige, ihr Mann und Sohn am Virus erkrankt – und kämpfen bis heute mit Müdigkeit als Spätfolge. An Heiligabend sitzen sonst bei ihnen im Viertel „Lenkeschléi“ 16 Menschen am Tisch, dieses Mal werden es vier sein: Lediglich die Schwester wird zu Besuch kommen. An Weihnachten selbst bleiben die drei im engsten Familienkreis.
Sheila arbeitet in der regionalen Musikschule, der Vater ist ebenfalls Musiker und der Sohn hat das musikalische Talent seiner Eltern geerbt. „Um ein bisschen in feierliche Stimmung zu kommen, haben wir zusammen Weihnachtslieder gespielt“, erzählt Sheila. Der traditionelle Besuch auf dem hauptstädtischen und Düdelinger Weihnachtsmarkt musste bekanntlich ausfallen. Sheila findet das trotzdem nicht so schlimm: Hauptsache, alle sind gesund und können die Feiertage zusammen verbringen.
Der Silvesterabend wird noch ruhiger ausfallen. „Aufgrund der Müdigkeit werden wir es sowieso nicht schaffen, bis Mitternacht aufzubleiben.“ Trotz aller negativer Veränderungen bewertet Sheila das Jahr 2020 auch als positiv. Da sie gerne und viel wandert, hat sie die Möglichkeit genutzt und ist viel draußen gewesen: So hat sie in den letzten Monaten 4.000 Kilometer zurückgelegt. Für 2021 wünscht sie sich, wieder zur Musikprobe gehen zu können und Konzerte zu spielen – und einfach wieder normal leben zu können.
Der Düdelinger Luc Witry wollte eigentlich mit seiner Frau und den beiden Kindern über Weihnachten in den Urlaub fahren. Doch die Reise fiel aus. Deswegen feiern die Witrys in diesem Jahr im kleinen Kreis mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen. An zwei Abenden werden die Großeltern zu Besuch kommen. Um das Risiko einer Infektion möglichst klein zu halten, haben er und seine Frau in den letzten Tagen versucht, die sozialen Kontakte so gut wie möglich zu reduzieren. Eingekauft wurde – wenn überhaupt – alleine und vieles online bestellt. Die allgemeine Stimmung findet er bedrückter als sonst, gerade für die Kinder, die sich nach diesem Jahr besonders auf eine Reise gefreut haben.
Für 2021 wünscht er sich – wie „wahrscheinlich 99 Prozent der Menschen“ – eine Rückkehr in die Normalität, auch wenn dies wohl frühestens im nächsten Sommer eintreten werde, schätzt er.
Das erste Weihnachten der Tochter
Samantha Schmidt lebt im Viertel „Butschebuerg“ und hat ihren Weihnachtsbaum erst am Montagabend geschmückt. Um die Sicherheit ihrer einjährigen Tochter zu gewährleisten, war sie lange auf der Suche nach Weihnachtskugeln, de nicht kaputtgehen. Durch die neuen Maßnahmen können sie in diesem Jahr – bis auf eine Ausnahme – nur alleine feiern, wenn auch mit gutem Essen.
Samantha hätte ihrer Tochter gerne mehr von den weihnachtlichen Traditionen gezeigt und was es für sie bedeutet, mit der Familie zusammen zu sein. „Die Kleine weiß nur, wie es ist, in Pandemiezeiten zu leben. Für sie ist es ganz normal, Menschen mit Maske zu sehen.“ Doch Samantha weiß auch, dass sich die Einjährige später nicht unbedingt an alles erinnern kann.
An Silvester wird den Verwandten per Videokonferenz zugeprostet. 2020 war für die 30-Jährige in beruflicher Hinsicht ein gutes Jahr: Sie hat eine Arbeitsstelle im pädagogischen Bereich gefunden. Das war ein Schritt, den sie schon seit längerem machen wollte.
Für 2021 wünscht sie sich, genau wie Sheila und Luc, wieder normaler leben zu können. „Viele wünschen sich für das neue Jahr, gesund zu bleiben. 2020 haben wir gesehen, wie schnell sich das ändern kann.“ Die Gesellschaft müsse die eigene Gesundheit wieder mehr zu schätzen wissen.
Ich hoffe doch wie es einer sozialistischen Gemeinde würdig ist.
Ohne Weihnachtmann, Messen oder anderem religiösen Unsinn.
Ende des Jahres dürfen wir wieder mit 80 durch die Shared-Zone brettern, wie der Attentäter in Trier.