Im Jahr 1900 wurden in Differdingen die ersten zwei Polizisten eingestellt. Sie sollten für Recht und Ordnung in den Hüttenwerken sorgen. Seit dieser Zeit ist die „Cité du Fer“ stetig gewachsen und wird in den kommenden Monaten wahrscheinlich die 30.000-Einwohner-Marke knacken. Da ist es nur logisch, dass auch die Polizeikräfte aufgestockt werden mussten. Mittlerweile arbeiten 58 Polizisten in Differdingen. Vergangene Woche sind sie nun in das neue Polizeikommissariat in der Avenue Emile Krieps umgezogen. Vergangenen Freitag wurde das neue Kommissariat in Anwesenheit zahlreicher Gemeindevertreter, der Polizei sowie von Henri Kox, dem Polizeiminister, feierlich eingeweiht.

Das Gebäude mit einer Fläche von 3.660 m² hat insgesamt vier Etagen. Der Preis belief sich auf 23 Millionen Euro, die von der Gemeinde Differdingen vorfinanziert und anschließend vom Staat zurückerstattet wurden. Im Erdgeschoss werden die Besucher in völliger Diskretion mit der Polizei in Kontakt treten können. Zudem gibt es drei Verhörräume, die mit einer kleinen Zelle ausgestattet sind. Auf dem Dach wurden Fotovoltaik-Panels angebracht, die das neue Kommissariat mit Strom versorgen. Auch eine Garage steht den Beamten zur Verfügung.

Platz für bis zu 120 Beamte

„Die große Garage bietet Platz für zwölf Dienstwagen und umfasst vier elektrische Ladestationen sowie sechs Stellplätze für Fahrräder. Das Gebäude bietet Platz für bis zu 100 Polizeibeamte – bei Bedarf könnte das Gebäude sogar 120 Menschen Platz bieten“, erklärte Tom Ulveling, der Erste Schöffe der Stadt.

„Das neue Kommissariat ist rund um die Uhr besetzt. Es bietet den Bürgern, aber auch den Polizisten, die hier gute Arbeit leisten, einen höchstmöglichen Komfort. Außerdem liegt es sehr zentral und in unmittelbarer Nähe zum Park“, so Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch.

Die Situation rund um den Park Gerlache ruft schon seit geraumer Zeit Missmut unter den Differdingern hervor. Nicht selten werden dort Lärmbelästigungen, Drogendeals und Überfälle gemeldet. Die Gemeinde hat deshalb vergangenes Jahr einen „Plan local de sécurité“ ausgearbeitet. Er wurde von den Gemeindeverantwortlichen, der Polizei, dem Jugendtreff und mehreren Vereinigungen ausgearbeitet und ist darauf ausgerichtet, eine Sicherheitsdiagnose für die Stadt zu erstellen. Anschließend sollen gemeinsame Aktionen zwischen den lokalen Behörden, der Polizei und den jeweiligen Partnern geplant werden, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

Auch Prävention gehört dazu. Neben der Beleuchtung rund um den Park, die schrittweise verbessert wurde, sollen zusätzliche Überwachungskameras in der Nähe des Parks zum Einsatz kommen. Wann diese allerdings angebracht werden können, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, da die nötigen Genehmigungen noch fehlen. Zudem sollen die Polizeikräfte in Differdingen in den kommenden Jahren weiter aufgestockt werden.

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Armand Hoffmann

Armand Hoffmann, geboren 1983 in Luxemburg, hat in Innsbruck und Luxemburg studiert. Seit 2010 ist er Teil der Lokalredaktion des Tageblatt. Am Anfang noch ohne Navigationsgerät unterwegs, hat sich das mittlerweile geändert. Seine Artikel handelten bislang von den bevorstehenden Brückentagen und unterschiedlichen Gemeinderäten. Doch auch Mordprozesse sowie die Begegnung mit einem Nobelpreisgewinner wurden von dem Lokaljournalisten abgedeckt.

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