Tierseite / Säugetier mit Schutzstatus: In Luxemburg flattern 21 Fledermausarten
Fledermäuse sind faszinierende Tiere und die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Dies tun sie mit ihren Händen; die Flughaut spannt sich zwischen den verlängerten Fingerknochen. In der Regel sind es nachtaktive Tiere, die sich tagsüber in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder in von Menschen gemachten Unterschlüpfen wie Dachböden, Schuppen oder Mauernischen zurückziehen, um zu schlafen. Diese Ruhephase verbringen sie typischerweise mit dem Kopf nach unten hängend. Nachts gehen sie auf Beutejagd. Alle europäischen Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten und haben somit eine große ökologische Bedeutung als Schädlingsvertilger. Blutsaugende Vampirfledermäuse kommen ausschließlich in Südamerika vor.
Im Winter halten Fledermäuse Winterschlaf und fahren ihren Stoffwechsel stark zurück. Sie senken ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Im Herbst, Anfang November, ziehen sie dafür oftmals in großen Kolonien in Winterquartieren zusammen. Vor dem Winterschlaf oder direkt nach Beendigung des Winterschlafs erfolgt die Paarung, die Befruchtung der Eizelle erfolgt allerdings immer erst nach Beendigung des Winterschlafs im Frühjahr. Die Weibchen finden sich von April bis August für die Geburt und Aufzucht ihrer Jungen in den Wochenstubenquartieren zusammen. Die Jungen kommen im Juni zur Welt und sind mit vier Wochen selbstständig. Ab August lösen sich demnach die Wochenstuben langsam auf.
Fledermäuse „sehen“ sozusagen mit den Ohren, mittels Echolotung. Sie stoßen Töne im Hochfrequenzbereich aus, die für den Menschen nicht hörbar sind. Diese Schallwellen treffen auf ein Objekt, sei es ein Hindernis oder eine Beute und verändern beim Aufprall ihre Frequenz. Anhand dieses zurückgeworfenen Echos erkennt die Fledermaus die exakte Position und Größe des Objektes und kann auch im Stockdunklen zielgenau ausweichen oder zuschnappen.
Die meistverbreitete europäische Fledermausart ist die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus). Sie erreicht eine Körpergröße von ca. 5 cm und eine Flügelspannweite bis zu 25 cm bei einem Gewicht von 3,5 bis 7 g und ist ein ausgeprägter Kulturfolger. In Luxemburg sind 21 Fledermausarten nachgewiesen. Fast alle einheimischen Fledermäuse sind sehr selten geworden, die Gefährdungsursachen sind vielfältig und meist vom Menschen verursacht, auch wenn klimatische Veränderungen ebenfalls einen Impakt haben. Fledermäuse benötigen ein ungestörtes Sommer- sowie Winterquartier und ein Jagdrevier mit ausreichendem Nahrungsangebot.
Quartierverluste bedingt durch die Zerstörung ihrer Lebensräume oder auch häufiges Stören im Winterschlaf, Nahrungsmangel bedingt unter anderem durch die Biotopzerstörung, den Einsatz von Insektiziden und Lichtverschmutzung, sowie Verluste und Veränderungen ihrer Flugrouten sind unter anderem für den Rückgang vieler Fledermäuse verantwortlich.
Alle Fledermäuse in Luxemburg genießen einen strengen Schutzstatus.
natur&ëmwelt
„natur&ëmwelt Centre de soins pour la faune sauvage a.s.b.l“ kümmert sich um verletzte, kranke und verwaiste Wildtiere, mit dem Ziel, diese nach erfolgreicher Rehabilitation wieder in ihrem natürlichen Lebensraum freizulassen. Unsere Aktivitäten basieren auf den Grundsätzen des Naturschutzes und des Tierschutzes. Weitere Informationen zu unserer Arbeit und was Sie beim Fund eines Wildtieres in Not tun können, finden Sie unter www.centredesoins.lu.
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