Chamberwahlen / Sam Tanson und François Bausch führen Grünen-Liste im Zentrum an
„déi gréng“ haben ihre Kandidatenliste am Freitagmorgen im „Rousegaart op de Rondellen“ in Luxemburg-Stadt vorgestellt. Das Ziel sei es, die guten Resultate der vorigen Wahlen noch einmal zu erreichen.
„Wir sind im Zentrum traditionell stark und können auch auf starke Kandidaten zurückgreifen, die in ihren Gemeinden gut abgeschnitten haben“, sagte Tanson. Die Ministerin ist allerdings nicht nur Spitzenkandidatin im Zentrum, sondern auch auf nationaler Ebene. Damit gehen die Grünen erstmals mit einer nationalen Spitzenkandidatin in die Parlamentswahlen. Tanson und Bausch traten auch schon bei den vergangenen Wahlen als Spitzenkandidaten an. Auch Co-Parteipräsidentin Djuna Bernard steht auf der Liste.
Die Grünen erhoffen sich, ihr Resultat im Zentrum im Vergleich mit den vorigen Nationalwahlen zu verteidigen. Damals konnten vier Kandidaten genug Stimmen sammeln, um den Weg in die Chamber zu schaffen. Unter den 21 Grünen-Kandidaten befinden sich mit Djuna Bernard, François Benoy, Charel Margue und Jessie Thill vier Abgeordnete auf der Liste. 13 der Kandidaten sind auch in den Schöffen- oder Gemeinderäten ihrer Kommune aktiv. Das Durchschnittsalter der elf Frauen und zehn Männer liegt bei 47 Jahren. Die jüngste Kandidatin hat 27, der älteste Kandidat 68 Jahre.
Kein Ministerposten für Spitzenkandidat Bausch
Bausch trat bei den vergangenen Nationalwahlen auch als Spitzenkandidat an und konnte knapp 20.000 Stimmen für seine Partei sammeln. Der Vizepremierminister landete damit auf Platz vier unter allen Parteien im Zentrum. Bausch hatte im Vorfeld schon angekündigt, dass er keinen Ministerposten mehr übernehmen wird, trotzdem tritt der 66-Jährige ein weiteres Mal als Spitzenkandidat an. „Es wird eine Chamber gewählt und nicht eine Regierung – die Minister werden aus der Chamber genommen“, sagte Bausch am Freitagmittag gegenüber dem Tageblatt. Er habe ausreichend Erfahrung als Minister, aber auch als Abgeordneter, um eine Bereicherung für die Abgeordnetenkammer darzustellen.
Für den Posten des Mobilitätsministers könne er sich unter anderem François Benoy gut vorstellen, so Bausch Ende März. „Aber er will gerne Bürgermeister der Stadt Luxemburg werden und da wäre er auch gut, weil wir dort Hilfe benötigen, um etwas schneller voranzukommen“, sagte Bausch damals gegenüber dem Tageblatt. Da ihm dies bei den Gemeindewahlen nicht gelungen ist, bleibt abzuwarten, welche Rolle Benoy bei der nationalen Wahlstrategie spielt.
Schlechtes Resultat beim Politmonitor
Laut neuestem Politmonitor wünschen sich 32 Prozent eine dritte Amtszeit Xavier Bettels (DP) als Premier, während CSV-Spitzenkandidat Luc Frieden mit 23 Prozent LSAP-Gesundheitsministerin Paulette Lenert (22 Prozent) vom zweiten Platz verdrängt. Weit abgeschlagen auf Platz vier kommt Sam Tanson mit vier Prozent. „Ich bin nicht als Spitzenkandidatin für einen bestimmten Posten angetreten, sondern um die Werte der Partei zu repräsentieren“, kommentierte Tanson das Resultat am Freitagmittag gegenüber dem Tageblatt. Natürlich belege sie trotzdem lieber einen besseren Platz. Das erklärte Ziel sei es allerdings, als Mannschaft stark zu sein und das verteidigen, wofür „déi gréng“ sich in den vergangenen Jahren eingesetzt hätten.
Aus dem Politmonitor geht auch hervor, dass die Grünen laut 22 Prozent (im April 2023: 29 Prozent) der Befragten eine Rolle in einer künftigen Regierung spielen sollen. „Man ist natürlich immer glücklicher über gute, als über schlechte Resultate“, sagte Bausch. Von den Resultaten dürfe man sich nicht beeindrucken lassen. „Da muss man weiterkämpfen, um sein Ziel zu erreichen – ich bin auch ganz optimistisch, dass man dann auch gewinnen kann“, so Bausch. Im Juni 2018 – knapp vor den vorigen Nationalwahlen – habe der Politmonitor vorausgesagt, dass die Grünen sieben Sitze erhalten würden. „Schlussendlich waren es neun.
Wir haben innerhalb von drei Monaten ein Rennen absolviert, das phänomenal war – wir waren die großen Gewinner und das hatte niemand vorausgesagt“, so Bausch. Trotzdem müsse man diese Politmonitor-Resultate als Partei ernst nehmen, „aber wir haben eine gute Bilanz vorzuzeigen und nun geht es darum, den Menschen zu zeigen, was wir geleistet haben“.
Kandidatenliste von „déi gréng“ im Zentrum
Spitzenkandidaten: Sam Tanson (Ministerin für Justiz und Kultur, 46 Jahre, Luxemburg-Stadt);
François Bausch (Vizepremierminister, Minister für Verteidigung, Mobilität und öffentliche Arbeiten, 66 Jahre, Luxemburg-Stadt)
Andere Kandidaten: Cecilia Beirão (Sozialarbeiterin, 46 Jahre, Mersch), François Benoy (Abgeordneter, Gemeinderat, Politologe, 38 Jahre, Luxemburg-Stadt), Djuna Bernard (Abgeordnete, Vizepräsidentin der Abgeordnetenkammer, Gemeinderätin, Ko-Vorsitzende der Partei, 31 Jahre, Mamer), Christa Brömmel (Gemeinderätin, Koordinatorin des „Centre de référence santé affective et sexuelle“, 57 Jahre, Luxemburg-Stadt), Jean-Marc Cloos (Psychiater, Direktor des CHdN, 55 Jahre, Luxemburg-Stadt), Fabricio Costa (Co-Sprecher „déi jonk gréng“, parlamentarischer Attaché für Steuer- und Wirtschaftspolitik, 28 Jahre, Luxemburg-Stadt), Gaby Damjanovic (Gemeinderätin, Psychologin, 63 Jahre, Bartringen), Stephen De Ron (Gemeinderat, Rechtsanwalt, 32 Jahre, Hesperingen), Josselijn genannt Jojo de Vries (Schöffin, Anti-Geldwäsche-Expertin, 52 Jahre, Niederanven), Nora Forgiarini (Gemeinderätin, Beamtin, 54 Jahre, Schüttringen), Nicolas Hentgen (Investmentmanager, 31 Jahre, Luxemburg-Stadt), Armand Kremer (Gemeinderatsmitglied, Techniker, 68 Jahre, Lorentzweiler), Anne-Marie Linden (Gemeinderatsmitglied, Lehrerin, 40 Jahre, Strassen), Gilles Losch (Gemeinderat, Bauingenieur, 43 Jahre, Helperknapp), Charel Margue (Abgeordneter, Gemeinderat, Soziologe und Demograf, 67 Jahre, Lintgen), Claudie Reyland (Gemeinderätin, Tierärztin, 59 Jahre, Luxemburg-Stadt), Jessie Thill (Abgeordnete, Schöffin, Umweltphysikerin, 27 Jahre, Walferdingen), Anna Tieben (Gemeinderätin, Angestellte, 31 Jahre, Sandweiler), Paul Zens (Humanwissenschaftler, 58 Jahre, Luxemburg-Stadt)
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Die Frau aus Mamer wird bestimmt ein großartiges Resultat einfahren mit den brasilianischen Stimmen.
Leider hat das Ilres vergessen dort anzurufen, sonst sähe Ihr Politmonitor Ranking besser aus.