„Kleinigkeiten entscheiden“ / Sandor Rac und die Red Boys sind bereit für den Titelkampf
Die Red Boys und der HB Esch liegen mit 15 Punkten gleichauf an der Spitze der AXA League. Lediglich der direkte Vergleich spricht zurzeit für den Titelverteidiger. „Es ist komplett egal, ob man nach der ersten Saisonhälfte Erster oder Zweiter ist“, sagt Sandor Rac. Der Differdinger Coach will sein Team nämlich am Ende der Saison an der Spitze sehen. Mit einer stabilen Defensive und dem besten Angriff der Liga wollen die Red Boys dieses Ziel erreichen.
Das Topspiel am vergangenen Wochenende stand fast schon sinnbildlich für den Verlauf der Saison 2021/22. Die Favoriten sind gleichauf – und dies nicht nur in der Tabelle. Nach einem Spiel, das einem Krimi glich, trennten sich die beiden Titelanwärter Red Boys und Esch am Sonntag mit einem 23:23-Unentschieden. „Im Vorfeld wäre ich mit einem Punkt nicht zufrieden gewesen“, sagte Red-Boys-Coach Sandor Rac am Montag mit einem Tag Abstand: „Im Nachhinein können wir aber mit dem Resultat glücklich sein.“ Der Gegner lag nämlich zwischenzeitlich mit drei Toren vorn, gab den Sieg allerdings in der Schlussphase noch aus der Hand. Differdingen kam wieder heran und kämpfte sich zu dem Unentschieden.
Bester Angriff der Liga
Das Spiel offenbarte bei den Red Boys aber eine ungewohnte Schwäche im Angriff. „Wir haben sehr viele Bälle von der Sechs-Meter-Linie verworfen. Ich bin nicht zufrieden“, so Rac, der seit Beginn der laufenden Saison in Differdingen in der Verantwortung steht. „Mit unserer Defensive bin ich aber umso glücklicher. Sie hat eins ihrer bisher besten Spiele gezeigt.“
Grund, sich Sorgen zu machen, gibt es bei dem Coach aber auch im Angriff keineswegs – obwohl seine Offensive ihre bisher schwächste Leistung der Saison zeigte. 23 Tore – so wenige hatten die Red Boys bis dahin noch in keinem Spiel erzielt. „Das kann vorkommen“, sagte Rac. Eigentlich ist der Angriff aber die große Stärke der Red Boys. 328-mal haben Zekan, Batinovic, Scheid und Co. in dieser Saison (gegen ein anderes Top-sechs-Team) schon getroffen – so oft wie keine andere Mannschaft.
„In der Offensive spielen wir eine richtig gute Saison“, sagte Rac: „Wir haben die beste Attacke der Liga.“ Warum es gegen Esch nicht so lief wie sonst, liegt für den Trainer auf der Hand: „Am Anfang der Saison stand der Angriff im Training im Fokus. Diesen haben wir seit Januar etwas vernachlässigt, denn ich habe seitdem im Training mehr Wert auf die Stärkung unserer Defensive gelegt.“ Pünktlich zum Beginn der Titelgruppe soll beides nun optimal zusammenspielen, sodass sein Team für die zehn übrigen Spieltage perfekt gewappnet ist.
Mit einer starken Deckung und einem effizienten Angriff will Rac nämlich vor allem eins: Seine Mannschaft soll in den kommenden Wochen Konstanz zeigen. Denn es seien nicht nur die Spiele gegen den Meister Esch, die für eine Entscheidung sorgen. Im Kampf um den Titel müsse man auch an den anderen Teams erst mal vorbei.
Jedes Spiel wird entscheidend sein. Egal ob gegen Esch, Düdelingen, Berchem oder Käerjeng.über fünf Teams auf dem gleichen Niveau
Aktuell liegen die Red Boys auf dem zweiten Tabellenplatz – sind allerdings punktgleich mit dem Leader. Lediglich der direkte Vergleich spricht für Esch. „Es ist komplett egal, ob man nach der ersten Saisonhälfte Erster oder Zweiter ist. Es bleiben zehn Spiele“, so Rac. „Jedes Spiel wird entscheidend sein. Egal ob gegen Esch, Düdelingen, Berchem oder Käerjeng. Um Meister zu werden, müssen wir in allen zehn verbleibenden Spielen unsere beste Leistung abrufen. Man darf sich in dieser Situation keine Ausrutscher erlauben.“
Die Spannung in der Meisterschaft ist so groß wie schon lange nicht mehr. „Fünf Teams spielen auf dem gleichen Niveau. Es sind Kleinigkeiten, die Spiele entscheiden. Jeder kann gegen jeden gewinnen“, sagt Rac. Sein Team sei bereit, diese Herausforderung anzunehmen.
Gedanken, dass die vergangene Saison – in der die Red Boys ebenfalls als Zweiter in die Titelgruppe einzogen, anschließend aber aus dem Rhythmus kamen – noch in den Köpfen seiner Spieler spukt, macht sich der 65-Jährige nicht: „Die Mannschaft fühlt sich sehr gut und ist fokussiert.“
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