Handymast / Sanem: Umstrittene Mobilfunkantenne kann in Betrieb genommen werden
Seit etwas mehr als einem Jahr ist die Ortschaft Sanem um eine Attraktion reicher. Ein schlanker, 44 Meter hoher Turm wurde dort errichtet – sehr zum Unmut einiger Anwohner. Ein Handymast, der knapp unter dem Gipfel einer Anhöhe unweit der Wohnhäuser errichtet worden ist.
Die Anwohner zeigten sich von dem Turmbau überrascht. Im Vorfeld waren sie nicht darüber informiert worden. Der Turm sei eines Tages einfach da gewesen, sagte damals ein Anrainer gegenüber dem Tageblatt. Für Georges Engel (LSAP), der zu dem Zeitpunkt Bürgermeister gewesen war, hatte kein Anlass bestanden, die Einwohner im Vorfeld zu informieren. Unter anderem da das nächste Haus 180 Meter entfernt liegt.
Ein Anrainer sah dies anders und sammelte Unterschriften. Die Petition, die „60 bis 80“ Unterstützer fand, sei dem Bürgermeister offiziell übergeben wurden, teilt der Einwohner dem Tageblatt mit. Er unterstreicht außerdem, dass es unweit der Antenne einen Kinderhort gibt.
Unter anderem machten sich damals Menschen Sorgen um ihre Gesundheit. Zwar ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass Handystrahlung krankmacht – insbesondere nicht, wenn die Richtwerte eingehalten werden. Es kursieren allerdings eine Menge konträrer Informationen im Netz.
Bei dem Bauwerk handele es sich 2019 erst einmal um einen Mast, der auf einem privaten Grundstück errichtet worden ist, wie der Bürgermeister damals gegenüber dem Tageblatt erklärt hat. Dabei seien alle Regeln eingehalten worden. Eine Genehmigung des Umweltministeriums liege vor. Der Bürgermeister fügt hinzu, dass ein Handymast von öffentlichem Nutzen ist. Immerhin möchte jeder einen guten Handyempfang haben.
Ordnungsgemäßes Verfahren
Für die Inbetriebnahme der darauf befestigten Antenne des Mobilfunkbetreibers Proximus (Tango) bedarf es allerdings eines Commodo-Incommodo-Verfahrens. Ein solches Verfahren beinhaltet, dass Aushänge gemacht werden und Betroffene die Gelegenheit bekommen, Unterlagen zu prüfen und Einwände einzubringen. Sollte das Commodo-Incommodo-Verfahren negativ verlaufen, wurde der Mast umsonst aufgestellt.
Auf Tageblatt-Nachfrage hin bestätigte Proximus am Dienstag, dem 13. Oktober 2020, dass die Antenne bereits angebracht sei, jedoch ihren Betrieb noch nicht aufgenommen hat, da man die ausstehende Genehmigung durch das Commodo-Incommodo-Verfahren abgewartet habe. Diese wurde Anfang September erteilt, sodass man nun zügig die Arbeit fortsetzen könne.
Im Rahmen des Verfahrens hatte niemand Einspruch eingelegt, bestätigt auch die aktuelle Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz (LSAP). Auch vonseiten des Umweltamtes seien keine Einwände gegen die Errichtung der Antenne vorgebracht worden. Vorausgesetzt, es werde den Bestimmungen entsprechend vorgegangen, sieht die Bürgermeisterin keine Probleme mit der Antenne. Die Gemeinde versuche die Bürger so weit wie möglich über Bauvorhaben zu informieren, insbesondere wenn sie selbst Bauherr sei (was sie in diesem Fall nicht ist). Eventuell hätte man die Bürger über den Bau des Mastes informieren können, „allerdings weiß ich nicht, ob sich dadurch etwas geändert hätte“, sagt Asselborn-Bintz.
Keine 5G-Antenne
Bei der Antenne handele es sich, so eine Proximus-Sprecherin, nicht (sic!) um eine Antenne der neuesten Mobilfunkgeneration 5G, sondern um 2G- und 4G-Technologie, wie sie bereits überall in Luxemburg im Einsatz ist. Die Antenne diene dazu, die Netzabdeckung in Sanem, Ehleringen und der angrenzenden Autobahn A13 zu verbessern. Bei Proximus selbst seien keine Beschwerden von Anwohnern eingegangen, so die Sprecherin des Unternehmens weiter.
Das Thema Gesundheitsverträglichkeit von Mobilfunk hat durch die weltweite Installation der neuesten Mobilfunkgeneration 5G in den vergangenen Monaten wieder an Aktualität gewonnen. Weltweit gibt es Menschen, die behaupten, die von den Antennen erzeugte Strahlung mache krank. Die Wissenschaft konnte bislang keine Beweise dafür finden. Die vermuteten Symptome reichen von Kopfschmerzen bis hin zu einer Beschleunigung der Corona-Pandemie. Auch in Luxemburg gibt es eine aktive Anti-5G-Bewegung, die es vor kurzem sogar geschafft hat, die nötige Menge an Unterschriften zu sammeln, um eine Diskussion im Parlament zu erzwingen, bei der die Initiatoren die Errichtung von 5G-Infrastruktur als „digitale Diktatur“ bezeichneten.
Danach gefragt antwortete die Proximus-Sprecherin: „Bei der Implementierung unserer Technologien halten wir uns immer an eine sehr genaue Spezifikation und Verfahren. Mit der Regierung werden Kontrollpunkte eingerichtet, um die strikteste Einhaltung der geltenden Umwelt- und Gesundheitsvorschriften zu gewährleisten.“
„Weltweit gibt es Menschen, die behaupten, die von den Antennen erzeugte Strahlung mache krank. Die Wissenschaft konnte bislang keine Beweise dafür finden. Die vermuteten Symptome reichen von Kopfschmerzen bis hin zu einer Beschleunigung der Corona-Pandemie.“ Da sind dann sicher keine Virenleugner dabei.Bei solchen Zeilen denke ich immer an die Anekdote aus einer Stadt in Deutschland.Auch dort gab es Beschwerden von Kopfschmerz bis Übelkeit oder Schlaflosigkeit die von einer Funkantenne verursacht waren. Peinlich als sich herausstellte,dass die Antenne noch gar nicht in Betrieb war. Aber im Zweifelsfall:wie wär’s mit einer Bachblütentherapie?
Fantastesch. Elo nach dee neien iPhone 12 mat 5G an du kanns deng 3Gig Limite a 4 Sekonnen erreechen an de Rescht vum Mount de Fanger an de Mond stiechen.