AstraZeneca und Biontech / „Santé“ lässt Fragen zu Impfstoff-Restdosen offen und verweist auf EMA-Vorgaben
Bei den Impfstoffen der Hersteller Biontech/Pfizer und AstraZeneca gibt es derzeit auch in Luxemburg Diskussionen darüber, ob aus den Ampullen mehr Dosen entnommen werden könnten als momentan von der Europäischen Arzneimittel-Agentur empfohlen. Die Regierung weicht Nachfragen aus und verweist auf die Vorgaben der Agentur.
Eine Biontech/Pfizer-Ampulle enthält genügend Impfstoff, um sechs Menschen zu impfen, bei der AstraZeneca-Ampulle sind es sogar zehn – so empfiehlt es auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) derzeit. Einige Medienberichte legen jedoch nahe, dass beim Biontech/Pfizer-Impfstoff zum Beispiel sieben statt nur sechs Dosen pro Ampulle möglich wären, bei AstraZeneca sollen es sogar elf bis zwölf statt nur zehn sein (das Tageblatt berichtete).
Laut einem WDR-Beitrag darf in Nordrhein-Westfalen in Deutschland bereits eine siebte Biontech-Dosis verimpft werden – wenn genügend Impfstoff in dem Behältnis vorhanden ist, um sieben vollständige Dosen daraus zu gewinnen. Laut einem HNO-Facharzt aus Köln klappe das nach seiner Erfahrung bei rund 70 Prozent der Fälle.
Das Luxemburger Gesundheitsministerium hatte gegenüber dem Tageblatt erklärt, dass zwar immer ein kleiner variabler Rest in den Ampullen übrig bleibe, dieser stelle allerdings keine brauchbaren Dosen mehr dar. Zur Möglichkeit, in Luxemburg ähnlich zu handeln wie in Nordrhein-Westfalen, äußerte sich die „Santé“ nicht. „Das Gesundheitsministerium basiert sich weiterhin auf die Empfehlungen der EMA und der Indikationen des Herstellers“, heißt es als Antwort auf eine Tageblatt-Anfrage. „Zurzeit ist es demnach nicht vorgesehen, eine 7. Dosis aus einem Behälter zu ziehen.“ Eine Begründung dafür, warum sich Luxemburg so streng an die Richtlinien hält, statt wenn möglich weitere vollständige Dosen zu entnehmen, blieb ebenfalls aus.
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