Corona-Pandemie / Santé meldet 485 Neuinfektionen – Wie werden sich die neuen Maßnahmen auswirken?
Die „Santé“ hat am Dienstag 485 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Toten bleibt bei 147. Allerdings steigt die Zahl der Intensivpatienten leicht. Alexander Skupin von Research Luxemburg erklärt, wie sich die neuen Maßnahmen der Regierung auf das Infektionsgeschehen auswirken könnten.
Bei 485 weiteren Menschen in Luxemburg ist ein Corona-Test positiv ausgefallen. Das meldet die „Santé“ am Dienstagnachmittag. Insgesamt haben die Luxemburger Labore dafür am Vortag 8.863 Tests ausgewertet. Die Positivrate, also der Anteil an positiv ausgefallenen Tests, liegt demnach bei 5,47 Prozent.
Kein weiterer Mensch ist gestern an dem Virus gestorben, die Summe der Toten seit Beginn der Pandemie bleibt somit bei 147.
Die Krankenhäuser bekommen das Pandemie-Geschehen allerdings etwas deutlicher zu spüren: Zwar hat sich die Zahl der Covid-19-Patienten in Behandlung nicht verändert – sie liegt noch immer bei insgesamt 114. Dafür ist aber der Anteil derjenigen Patienten gestiegen, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, nämlich von 12 auf 16. Insgesamt gibt es in Luxemburg derzeit 9.579 aktive Infektionen.
Die Covid-19-Taskforce des Forschungsnetzwerks Research Luxembourg hat am Montag gemeldet, dass sich die „exponentielle Dynamik, über die in der vergangenen Woche berichtet wurde“, weiter beschleunigt. Die Wissenschaftler gehen in ihrer mittelfristigen Projektion jetzt von einem Maximum von 1.400 Neuinfektionen täglich bis Mitte November aus.
„Die nächsten zwei Wochen sind sehr kritisch“
Wie sich die neuen Maßnahmen, die die Regierung auf den Gesetzesweg gebracht hat, auf diese Vorhersage auswirken, ist noch unklar. Alexander Skupin, Statistikexperte bei der Covid-19-Taskforce, sagte am Dienstag gegenüber dem Tageblatt: „Das Mindeste, was wir uns erhoffen, ist, dass wir die beschleunigt exponentielle Dynamik unterdrücken können.“ Das werde aber durch die neuen Maßnahmen alleine nicht passieren, sondern hänge auch sehr davon ab, wie sehr sich die Bevölkerung beteiligt, meint Skupin. Es seien die ungeschützten sozialen Interaktionen, die die Pandemie treiben würden.
Die neuen Restriktionen können aber auch dort eine Wirkung entfalten: „Ein positiver Effekt kann sein, dass durch die Maßnahmen das allgemeine Bewusstsein für die Pandemie wieder wächst“, sagt Skupin. „Der Zeigefinger ist jetzt da. Nun hängt es von der Gesellschaft ab, ob wir es schaffen, das durch den gesunden Menschenverstand zu klären – oder ob wir an weitere Einschränkungen denken müssen.“ Die Simulationen würden teilweise zeigen, dass man das „Ruder herumreißen“ könne, wenn jeder seine sozialen Interaktionen einschränken würde. „Die nächsten zwei Wochen sind wirklich sehr kritisch“, sagt der Forscher.
- Tornado oder nicht? Jetzt reagiert Meteolux - 2. November 2024.
- Deutschland weist 32 Menschen zurück – aber nur zwei kommen in Luxemburg an - 31. Oktober 2024.
- So bereitet die Polizei Luxemburger Schulen auf den Amok-Notfall vor - 26. Oktober 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos