Schifflingen / Das Eurofestival als Mittelpunkt von Esch2022
„D’So vum Marxeweier“ und „Europe goes Scuffelingen“ heißen die Hauptprojekte Schifflingens bei Esch2022. Obwohl schon einige Veranstaltungen stattgefunden haben, steht die Gemeinde vom 22. Juli bis zum 21. August im Fokus der europäischen Kulturhauptstadt.
Mitte Mai hatte Schifflingen sein Kulturprogramm der kommenden Monate vorgestellt. Denn obwohl die Gemeinde im offiziellen Esch2022-Programm vom 22. Juli bis zum 21. August im Mittelpunkt steht, fanden bereits einige Veranstaltungen in Schifflingen (Minett on Tour, „Die Maschine steht still“, 7Sóis Luso med Esch Orkestra) statt. So musste dann auf der Esch2022-Programmpräsentation am Donnerstag auch ein wenig zurückgeblickt werden.
Wie auch immer, der absolute Höhepunkt steht noch an. Und zwar vom 23. bis zum 29. Juli, wenn das frühere „European People’s Festival“ unter dem neuen Namen „Europe goes Scuffelingen“ zum dritten Mal nach 2003 und 2013 in Schifflingen gastiert. Scuffelingen hieß Schifflingen, als es zwischen den Jahren 795 und 798 n. Chr. erstmals schriftlich erwähnt wurde. Der Schwerpunkt des Festivals liegt auf dem internationalen Austausch, der Integration und der Nachhaltigkeit. Während einer Woche messen sich 15 Nationen in den unterschiedlichsten Wettbewerben, wobei Kultur, Sport und Gastronomie aufeinandertreffen. Los geht es am 23. Juli mit der Ankunft der Delegationen und einer „Welcome Night“. Die offizielle Eröffnung mit der Parade durch die Gemeinde steht am Folgetag auf dem Programm.
Das zweite E22-Hauptprojekt, „D’So vum Marxeweier“, wurde bereits Mitte Juni offiziell eröffnet. Die Sage des Marxeweiher („Wa knaschtege mätschege Schnéi – nach Strooss a Feld bedeckt – wann d’Sonn mat viller Méi – de Rescht ewech geleckt – Dat wuar an engem Duerf – Sou kleng an och sou reng – Et wuar mäin Hämechtduerf – Et wuar mäi Schëffeleng“) war bereits (so gut wie) in Vergessenheit geraten, doch nun wird sie wieder aufleben gelassen. Und zwar mit einem Wanderweg, pädagogischen Erklärungen, einem Lied und einem Buch. Für Bürgermeister Paul Weimerskirch ist der „Marxeweier“ mit seiner Wasserkaskade und den Skulpturen ein Paradebeispiel für ein nachhaltiges Projekt. Ob es den Weiher jemals gegeben hat, bleibt allerdings ein Geheimnis. Jedenfalls liegt „Am Schmëttbësch“ eine Quelle, die renaturiert wurde. Das Wasser läuft einen Hang hinab, fließt alle paar Meter in ein kleines Steinbecken, dann weiter in ein großes Becken, unter einem Spazierweg hindurch und schließlich in einen Teich. Gesäumt wird der Wasserrundgang von insgesamt sieben aus Sandstein gefertigten lebensgroßen Skulpturen von Tom Flick, den „Waasserjofferen“. An dieser schattigen Stelle fand dann auch die Esch2022-Programmpräsentation statt.
Weitere Projekte
Die aus Schifflingen stammende Fotografin Jessica Theis ist mit zwei Projekten an Esch2022 beteiligt. In „1001 Tonnen“ geht es um das Phänomen des Littering. Sichtbar in Schifflingen ist momentan „Spieglein, Spieglein“. Dort sowie in Audun-le-Tiche, Rédange und Russange stehen die Kabinen, in denen jeder mit seinem Selfie zu einem Gesamtkunstwerk beitragen kann. Für das Eurofestival hat sich Theis zudem etwas Besonderes einfallen lassen. Ab kommenden Montag gibt es demnach zeitweise andere Motive in ihren Fotokabinen zu entdecken.
Das FerroForum in der früheren Metzeschmelz ist seit Mai an jedem ersten Wochenende des Monats für das Publikum geöffnet, wobei stets ein anderes Schwerpunktthema im Vordergrund steht. Misch Feinen und seine Mitstreiter haben ein außergewöhnliches Atelier eingerichtet, in dem die Industriekultur und insbesondere das Handwerk im Zusammenhang mit Eisen und Stahl im Vordergrund stehen. Das FerroForum steht Ende August ganz im Zeichen der Streikgedenkfeier (31. August). Tags darauf wird eine Ausstellung zum Generalstreik von 1942 eröffnet. Ebenfalls programmiert ist eine Konferenz von Jérôme Courtoy, Historiker aus Schifflingen und Gemeinderatsmitglied der LSAP.
Die „Hidden Sessions“ hätten in Schifflingen am 22. Juli stattfinden sollen, wurden aber nun in den Herbst verschoben. Sie versprechen eine magische Atmosphäre, ein Mix aus Musik und Artistik, wobei der Name Programm ist: Erst einen Tag vor der Veranstaltung wird der Ort des Geschehens bekannt gegeben. Tickets müssen im Vorverkauf besorgt werden. Über den Sommer zu entdecken gibt es derweil „Les Ensembles 2.2“. Mit einer App kann der Schifflinger Planetenpfad auf eine ganz neue Weise erlebt werden. Vergangenheit und Zukunft vermischen sich, genau wie Natur und Science-Fiction. Am 28. September feiert dann „L’arrivée de la jeunesse“ Premiere in Schifflingen. Dabei handelt es sich um einen Film über die italienische Einwanderung in Luxemburg.
Den kulturellen Tag ausklingen lassen kann man vom 21. Juli bis zum 18. August in der „Summerbar“ im „Schëfflenger Haff“ (Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags 16.00 bis 22.00 Uhr, sonntags 14.00 bis 20.00 Uhr)
- Neue Spielplätze sind nicht öffentlich zugänglich – Fragen zu Auslandsreisen und frEsch - 10. Januar 2025.
- Einstweilen nicht weit her mit der neuen Transparenz in Esch - 10. Januar 2025.
- Parkplatzsperrung erregt Gemüter im Bruch-Viertel, Gemeinde beschwichtigt - 9. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos