Volksfest / Schnäppchenpreise oder Schnappatmung? Was ein Besuch auf der Schueberfouer kostet
Wie viel Geld muss man für einen „Fouer“-Besuch einplanen? Dieser Frage ist das Tageblatt am Eröffnungswochenende der 684. Auflage des grenzüberschreitend populären Volksfestes auf dem hauptstädtischen „Glacis“ nachgegangen. Bis zum Schlusstag am 11. September werden erneut rund zwei Millionen Besucher das imposante Eingangsportal passieren.
Die Fangemeinde derer, die die „Fouer“ schon seit geraumer Zeit herbeigesehnt haben, ist unverändert groß. Unzählige Gäste aus dem In- und Ausland sind hier mehrfach zu Gast, suchen den Nervenkitzel und den Adrenalinschub auf den Hochgeschwindigkeits-Fahrgeschäften und bei denen es sprichwörtlich immer noch Luft nach oben gibt. Hoch hinaus geht’s in schwindelerregende Höhen mit den waghalsigsten Rotationen und Überschlägen.
„Einmal Magen umdrehen für 9 Euro!“
Was legt man für solch eine wilde Fahrt an der Kasse auf den Tisch? Markus, Benedikt und Damian, die jungen Männer sind Anfang 20, sind eigens aus Saarburg angereist. „Wir haben das in der Zeitung gelesen, dass es mit dem ,Jetlag The Ride‘ eine neue Attraktion gibt“, erzählt Damian. „Wir sind allesamt Freizeitpark-Freaks und wollten uns das nicht entgehen lassen, aber 9 Euro für einmal Magen umdrehen ist schon nicht ohne!“ Das Budget der Jungs ist nicht unerschöpflich, wie sie uns kundtun, daher wird die ein oder andere Fahrt heute wohl ausfallen. Was gibt’s zu essen, möchten wir noch gerne wissen. „Da sind wir aus Deutschland natürlich schon eine andere Preisgestaltung gewohnt“, weiß Benedikt. „Dessen waren wir uns aber schon im Vorfeld bewusst. Vielleicht ein Stück Pizza oder einmal Pommes, das reicht uns dann aber auch.“
Eine Schale oder kleine Tüte der frittierten Kartoffelstäbchen kostet inzwischen 4 bis 5 Euro. Da rechnet die Familienmutter gerne einmal nach, wie viele sie für die Summe zu Hause machen kann. Das Gleiche gilt für die beliebten „Gromperekichelcher“: drei Stück für bis zu 7 Euro und für den Klecks Apfelmus noch einmal einen Euro extra – wir finden es ganz schön happig!
Stattliches Vergnügungs-Budget
Wir besuchen das ebenfalls neue Fahrgeschäft „Laser Pix“. Hier flippt die jüngere Generation geradezu. Lange Schlange vor der Kasse – was ist hier los? Das von Oliver Jehn betriebene Fahrgeschäft ist die erste transportable, interaktive Erlebnisbahn Europas, bei der man während der Fahrt in einem Zweier-Waggon mit einem Laser Punkte sammeln kann. 6 Euro die Fahrt: Die Kids sind begeistert. Hier treffen wir auf Patrick Da Silva aus Oberdonven. Er ist mit Ehefrau und drei Kindern auf der „Fouer“. Zwei der Jugendlichen sind schon im „Laser Pix“ verschwunden. Wie oft kommt er her, möchten wir gerne in Erfahrung bringen. „Mit der Familie einmal, das lassen wir uns dann auch etwas kosten“, lässt er uns wissen. „50 Euro pro Kid räumen da schon einmal das Portemonnaie“, so Patrick weiter. „Und das gilt nur für das Vergnügen, also ohne Essen!“ Patrick meint zudem, dass sich die Preisgestaltung der Attraktionen, verglichen mit dem Vorjahr, nur unwesentlich verändert hätten, die 9 Euro für den „Jetlag“, den seine Tochter schon besucht hatte, findet er aber schon krass.
Wie sieht es sonst mit den kulinarischen Genüssen aus? Der Luxemburger „Fouer“-Gänger schwört ja nach wie vor auf den allseits bekannten „Fouer-Fësch“ oder „Ham, Fritten an Zalot“, dazu „e Pättche Wäin“. Das Obengenannte für zwei Personen und je ein Pichet 0,25 l Rosé: einen Hunderter bitte!
Niemand auf der „Fouer“ ist bekannter und beliebter als „Jean la Gaufre“, der Waffelbäcker, seit mehr als 60 Jahren hier zu Gast. Die „besten Waffeln der Welt“ kosten gezuckert 3 Euro, immer noch ein willkommener süßer Snack für zwischendurch. Mit „Double crème et chocolat“ muss man aber schon 6,50 Euro hinblättern, mit Erdbeeren 7 Euro. Diese Preise halten aber jedoch kaum jemanden vom Genuss der süßen Köstlichkeiten ab.
Auf unserer Rückfahrt mit der Tram zur Luxexpo treffen wir noch Jean-Paul mit seiner siebenjährigen Enkelin Céline. Die Kleine hält einige Spielzeuge und Kuscheltiere in den Händen, sodass wir auf einen Besuch „op der Fouer“ schließen. Wir fragen freundlich nach. „Céline hatte gestern Geburtstag“, erklärt Jean-Paul. „Ich habe ihr einen Fouer-Besuch geschenkt und wir hatten viel Spaß!“ Rund 50 Euro hat er in zwei Stunden ausgelegt für Pferdekarussell, Enten-Angeln, Losbude, einmal Pommes und ein Softeis. Céline drückt ihrem Großvater einen dicken Kuss auf die Wange. „Merci, Bopa, dat war e schéinen Nomëtteg!“
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