Gemeinde Luxemburg / Schöffenrat fordert Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung des Bahnhofsplatzes
Scharfe Kritik des Schöffenrats an der CFL: Das aktuelle Aussehen des Bahnhofsplatzes sei „méi wéi desolat“, sagte Bürgermeisterin Lydie Polfer. Der Schöffenrat fordert den Besitzer – die CFL – auf, eine Bürgerbeteiligung bezüglich einer Neugestaltung zu organisieren. Die Gemeinde sei notfalls auch bereit, sich selbst um den Platz zu kümmern. Die CFL müsse ihr den Platz nur schenken.
In den vorherigen Monaten wurde der hauptstädtische Schöffenrat öfters wegen eines Mangels an Grünflächen auf öffentlichen Plätzen kritisiert. Am Mittwochmorgen gingen Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) und der Erste Schöffe Serge Wilmes (CSV) anlässlich des traditionellen monatlichen Pressebriefings „City Breakfast“ in die Gegenoffensive. Man verstehe die Belange der Bürger nach mehr Grün in der Hauptstadt. Auch wenn das Stadtgebiet schon zu rund 68 Prozent aus Grünflächen bestehe, sei man bemüht, diesen Anteil noch zu verbessern. „Wir wollen die Stadt gestalten und nicht nur verwalten“, sagte Wilmes. Die Grünen hatten am Montag zum Auftakt ihrer Wahlkampagne kritisiert, die DP-CSV-Mehrheit würde die Stadt lediglich verwalten, aber nicht gestalten.
Doch alle Akteure müssten ihre Verantwortung übernehmen, auch die privaten Besitzer. In erster Linie war damit die staatliche Eisenbahngesellschaft gemeint, als Besitzer eines der größten Plätze der Hauptstadt, dem Bahnhofsvorplatz. Bürgermeisterin Lydie Polfer sparte diesbezüglich nicht mit Kritik: „Es ist ein Hohn, wie dieser Platz zurzeit aussieht“, kritisierte sie die Eisenbahngesellschaft einerseits für das Aussehen des Platzes und andererseits auch für die Pläne, welche die CFL dort hat. Bislang ist lediglich bekannt, dass die Gesellschaft dort ein unterirdisches Fahrradparking anlegen will. Die Pläne, die sie bis dato gesehen habe, seien „horribel“, sagte Polfer.
Der Platz müsse hingegen so gestaltet werden, dass die Leute, die in Luxemburg ankommen, einen schönen Eindruck der Hauptstadt erhalten. Doch momentan sei das Aussehen des Platzes „méi wéi desolat“.
Der Schöffenrat wünscht, dass eine Neugestaltung zusammen mit den Bürgern geplant werde. Schon im Frühjahr habe man der Eisenbahngesellschaft einen Brief geschrieben und sie gebeten, eine Bürgerbeteiligung für den Platz zu organisieren. Eine konkrete Antwort habe man bis dato nicht erhalten. „Die Antwort der CFL auf unseren Vorschlag ist sehr ausweichend“, sagte Polfer.
Er verstehe auch die Logik des grünen Mobilitätsministers in dieser Sache nicht, meinte seinerseits Serge Wilmes. Einerseits seien die Grünen dagegen, dass zu viel gegraben werde in der Stadt, andererseits habe François Bausch kein Problem damit, auf dem Bahnhofsplatz ein unterirdisches Parking anzulegen. Das würde dann nämlich bedeuten, dass dort auch kein Baum gepflanzt werden könne. Dabei gebe es auch an anderer Stelle genügend Platz für ein Fahrradparking, wie z.B. bei dem Parkhaus nahe dem Pont Buchler.
Lydie Polfer ihrerseits ließ durchblicken, dass die Gemeinde auch gewillt sei, sich alleine um den Platz zu kümmern, falls die CFL ihr den Platz schenken wolle.
In der Kritik stand die Gemeinde in der Vergangenheit ebenfalls bezüglich des Knuedler. Auch dort kritisiert die Opposition im Gemeinderat den Mangel an Bäumen. Am Mittwochmorgen sagte die Bürgermeisterin, dass die Bäume, die auf der Seite gegenüber dem Rathaus wegen der Arbeiten entfernt wurden, wieder dorthin zurückkämen. Sie hätten ihre Zwischenlagerung gut überstanden. Des Weiteren würden zusätzliche Bäume zur Seite des Rathauses und der kleinen Passage gepflanzt.
Verschiedenes
• Ab dem 19.9. wird der Spielplatz im Bambësch zwecks Renovierung geschlossen. Passiert nichts Unvorhergesehenes, soll der Platz im Mai 2023 wieder „spielbereit“ sein. U.a. wegen der Preissteigerung auf dem Holzmarkt hat sich das Projekt von 2,4 Millionen auf nunmehr 3,7 Millionen verteuert. Informationen zu den Spielplätzen der Gemeinde auf spillplazen.vdl.lu
• Gratis Obst: Im Rahmen der Anti-Verschwendungskampagne „Gielt Band“ kann sich jeder Interessierte an den beiden kommenden Wochenenden in den Obstgärten der Gemeinde (in der rue Plaetis im Grund und der Avenue Gaston Diderich auf Belair neben dem Vereinshaus St. Jean) gratis Obst pflücken. Die Bäume, an denen man sich bedienen kann, sind durch ein gelbes Band gekennzeichnet. Infos unter antigaspi.lu
• Über Pannen im Trinkwassernetz will die Gemeinde zukünftig besser kommunizieren. Informationen über etwaige Probleme gibt es fortan unter der Internetadresse incidents.vdl.lu; im Falle einer Panne wird auch ein entsprechender Link auf der Homepage der Gemeine (vdl.lu) zu sehen sein. Auch die Cityapp der Gemeinde bietet eine entsprechende Funktion an.
• Wiederaufnahme der Sprechstunden für Bürger: Ab dem 20. September stehen die Mitglieder des Schöffenrats den Bürgern jeden Dienstag von 8.00 bis 9.00 Uhr zu Gesprächen zur Verfügung. Voranmeldungen sind nicht möglich, Interessierte müssen sich nur an der Rezeption beim Haupteingang auf dem Knuedler anmelden.
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Wenn man vorhat, ihn so „einladend“ wie den Pariser Platz zu gestalten, dann kann man ihn genauso gut so lassen wie er jetzt ist. Es ist nur den begrünten Terrassen der Cafétiers zu verdanken dass sich der Pariser Platz etwas lebendiger darstellt.
Ich schlage ein Volksbefragung vor, wie der Vorgarten der Bürgermeisterin gestaltet werden soll.
Der Eigentümer kommt da klar, wenn der Vorschläge will, dann zahlt er dafür.