/ Schöner shoppen in Düdelingen: Pop-up-Stores und Nischengeschäfte sollen dem lokalen Handel helfen
Die Gemeinde Düdelingen hat am Montag einen Plan zur Unterstützung des lokalen Handels vorgestellt.
Von Misch Pautsch
„Wir wollen heute einen weiteren konkreten Schritt nach vorne machen.“ Mit diesen optimistischen Worten gibt Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) den Ton für die Pressekonferenz an. Gemeinsam mit der CLC („Confédération luxembourgeoise du commerce“) und der FCAD („Fédération des commerçants et artisans de la ville de Dudelange“) plant die Gemeinde, dem Einzelhandel in der viertgrößten Stadt des Landes die Unterstützung zu geben, die in der Zeit von eBay und Amazon benötigt wird.
„Düdelingen ist eine Stadt mit viel Potenzial“, sagt Biancalana. Die Bevölkerung wachse ständig, hinzu kämen vor allem „junge Einwohner, die über eine hohe Kaufkraft verfügen“. Viele junge Menschen also mit vielen innovativen Ideen, die vor allem von den hohen Mietpreisen gebremst werden. Die Gemeinde hat aus diesem Grund eine Verkaufsfläche in der avenue Grande-Duchesse Charlotte gemietet und plant, diese zu vernünftigen Preisen kurzzeitig an Pop-up-Stores oder Nischengeschäfte unterzuvermieten.
Diese Initiative gebe Innovatoren die Möglichkeit, dem Markt ihr Produkt vorzustellen, und zwar ohne das Risiko des finanziellen Ruins, erklärt Biancalana. Mit dem Projekt könne sich die Stadt aktiv an der Gestaltung der Einkaufslandschaft beteiligen.
Ein logistisch wichtiger Schritt sei die Gründung einer Beobachtungsstelle für Handel. Diese setzt sich aus der Gemeinde, der CLC und der FCAD zusammen und soll sich regelmäßig treffen. Der Leiter, ein „City Manager“, soll nicht nur konkrete Pläne für die „Wiederbelebung“ der Stadt beitragen, sondern auch eine Kontaktperson für die Geschäftsleute sein.
Alain Clement, der Präsident der FCAD, freut sich über diese enge Zusammenarbeit: „Wir als Geschäftsverband sind äußerst dankbar. Wir wurden eng in dieses Projekt eingebunden und dies wird auch in Zukunft der Fall sein. Die Zusammenarbeit zwischen allen, die an diesem Projekt beteiligt sind, ist immer enger geworden.“ Man sei auf die Ideen und Einwürfe des Verbandes eingegangen.
Verkaufsangebot, Nachfrage und andere Daten
Die Daten, anhand derer diese zukünftigen Entscheidungen getroffen werden sollen, soll ein „Cadastre du commerce“ liefern. Das von der CLC zusammengestellte Register hilft laut deren Direktor Nicolas Henckes dabei, „weg von der Pi-mal-Daumen-Rechnung hin zu konkreten, seriösen Zahlen zu kommen“.
So sollen sich in Zukunft auch Trends erkennen lassen: „Wenn in einer Gegend Dutzende Schuh- und Kleiderläden schließen, wäre es wohl nicht ratsam, ein solches Geschäft noch einmal zu eröffnen, erklärt Henckes. Das Register soll Verkaufsangebot und Nachfrage erfassen und somit der Analyse komplexer Zusammenhänge dienen.
CLC-Präsident Fernard Ernster zeigt sich ebenso optimistisch: „Man kann sich den Kommerz gut ohne Stadt vorstellen, aber es ist schwer, sich eine Stadt ohne Kommerz vorzustellen.“ Dieses Pilotprojekt könne zu einem Vorzeigebeispiel für eine Wiederbelebung der Geschäftswelt in Städten werden.
„Es gibt uns die Gelegenheit, ‚best practices‘ auszutauschen und voneinander zu lernen“, sagt Ernster. „Die Problematik betrifft nicht nur Düdelingen.“ Er hoffe, die Initiative gebe den nötigen Anstoß, um diesem Beispiel zu folgen.
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