Mondorf / Schul- und Velodrom-Projekt am Standort „Gréimelter“ sind etwas ins Stocken geraten
In Mondorf, zwischen der Saarautobahn und dem Fußballstadion, liegt das Areal „Gréimelter“. Hier sollen die „Ecole internationale Mondorf-les-Bains“ sowie das nationale Velodrom gebaut werden. Die Projekte sind etwas ins Stocken geraten, was allerdings nur bedingt an der Corona-Pandemie festzumachen ist.
Die 1,4 Kilometer der A13 um Hellingen gehören wohl zu den bekanntesten Autobahnabschnitten in Luxemburg. Jahrelang musste der Verkehr über den sogenannten Bypass Hellingen umgeleitet werden, weil dem Staat die nötigen Grundstücke für die Fertigstellung der Autobahn fehlten. Die Enteignungsprozedur und die gerichtlichen Auseinandersetzungen dauerten ewig und erst gut 13 Jahre nach der Einweihung der Saarautobahn konnte sie vervollständigt werden.
Wer nun auf der Saarautobahn von Hellingen aus rund 12,5 Kilometer Richtung Osten fährt, kommt in Mondorf an einem Areal vorbei, wo sich Grundstücksbesitzer erneut schwer damit tun, ihre Parzellen an den Staat zu verkaufen, wie das Luxemburger Wort im November berichtete. Die Verhandlungen laufen noch und von einer ähnlichen Affäre wie damals in Hellingen ist man weit entfernt, doch auch in Mondorf gerät wieder ein großes Projekt unter anderem durch die fehlenden Grundstücke ins Stocken.
Verhandlungen laufen
Der Standort „Gréimelter“ liegt zwischen der Saarautobahn und dem Mondorfer Fußballstadion. 2012 hatte der damalige Infrastrukturminister Claude Wiseler (CSV) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mitgeteilt, dass auf dem Standort „Gréimelter“ eine Sekundarschule für den Südosten des Landes gebaut werden sollte. Die „Ecole internationale Mondorf-les Bains“ (EIMBL), die 2018 ihre Türen in einem Provisorium öffnete und sowohl über Grund- wie auch Sekundarschulklassen verfügt, soll auf „Gréimelter“ ein definitives Zuhause finden. Das Bildungsministerium hat auf Anfrage des Tageblatt mitgeteilt, dass man weiter an dem Projekt festhalte. Wann gebaut werden kann, beziehungsweise wann die EIMBL umziehen kann, steht momentan noch in den Sternen. „Gebaut wird, wenn der Staat die notwendigen Grundstücke hierfür hat“, so die Antwort aus dem Bildungsministerium.
Für den Erwerb der Grundstücke ist wiederum das Finanzministerium zuständig. Hier zeigt man sich, was das Projekt „Gréimelter“ angeht, optimistisch. „Der Staat konnte schon eine ganze Reihe an Grundstücken erwerben. Mit einer großen Mehrheit an Besitzern konnte man sich einigen. Was momentan noch fehlendes Bauland betrifft, laufen die Verhandlungen noch“, teilte ein Sprecher aus dem Finanzministerium mit. Ob der Staat, sollte keine Einigung gefunden werden können, auf den Weg einer Enteignung geht, um das Projekt dennoch umzusetzen, kann zu diesem Zeitpunkt nicht beantwortet werden.
Es soll aber nicht bloß eine Schule auf „Gréimelter“ entstehen. Hier soll auch die unendliche Geschichte um ein nationales Velodrom ein Ende nehmen. Das hatte Sportminister Romain Schneider Ende 2017 auf einer Feier zum 100. Jubiläum des nationalen Radsportverbandes bekanntgegeben. Wenig später wurde das Projekt vorgestellt. Neben dem Velodrom sollten noch ein Schwimmbad und eine Sporthalle errichtet werden, die von benachbarten Gemeinden, beziehungsweise von der EIMBL, genutzt werden sollen. „Der Staat steht auch immer noch hinter dem Projekt des Schwimmbades und der Sporthalle, die von der Gemeinde gebaut werden sollen“, bekräftigt das Bildungsministerium.
Finanzierung wird geprüft
Das Velodrom stand bereits im achten Fünfjahresplan der Sportinfrastrukturen, mittlerweile läuft der elfte Fünfjahresplan. Das Bauland für die Radbahn befindet sich im Besitz der Gemeinde, beziehungsweise des Staates. Weshalb auch geplant war, dass das Velodrom vor der Schule gebaut werden soll. „Das ist immer noch korrekt“, sagt Mondorfs Bürgermeister Steve Reckel (DP). Die Gemeinde, die als Bauherr auftritt, ist bereit, mit dem Bau zu beginnen, allerdings müsse man noch auf einige administrative Prozeduren warten. Die Corona-Pandemie hat den ganzen Prozess sicherlich nicht beschleunigt. „Vor sechs Monaten war ich noch optimistisch, dass im Februar die Bagger rollen würden. Momentan ist es aber schwierig abzuschätzen, wann es losgehen wird“, so Reckel.
Ursprünglich sollte der Staat 70 Prozent des Velodroms finanzieren, die Gemeinde Mondorf, die auch als Bauherr fungiert, die restlichen 30 Prozent, so wie es im Prinzip für nationale Sportstätten vorgesehen ist. Nun sieht es so aus, als ob der Staat 100 Prozent des Projektes finanzieren würde. Da sich die Kosten dann auf über 40 Millionen Euro belaufen würden, wäre ein neues Gesetz für die Finanzierung notwendig. Auf Anfrage des Tageblatt hieß es aus dem Sportministerium, dass man dabei sei, dies zu prüfen.
Bürgermeister Reckel ist jedenfalls weiterhin von dem Projekt auf „Gréimelter“ überzeugt und hat auch keinen Zweifel daran, dass das nationale Velodrom dort sein Zuhause finden wird. „Es ist ein tolles Projekt und würde unserer Gemeinde sehr gut zu Gesicht stehen. Ich sehe keinen Grund, wieso es nicht umgesetzt werden soll.“ Wenn die Arbeiten erst einmal begonnen haben, müsse man allerdings mit dreieinhalb bis vier Jahren Bauzeit rechnen, sagt Reckel.
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„Da sich die Kosten dann auf über 40 Millionen Euro belaufen würden.“ Bitte mal kurz nachrechnen. Haben wir nichts dazugelernt, siehe Stadion. Was kosten die Enteignungsverfahren? Weihnachten ist vorbei!
Wenn wir etwas dringend brauchen so ist das doch wohl ein Velodrom. War nicht schon einmal eine Formel I-Anlage in Differdingen geplant? Ist schon lange her aber wäre noch immer Unsinn.
Diese Velodromstory sollte man vergessen,
hat der jetzige Mondorfer Bürgermeister noch nie
was von Grössenwahnsinn gehört,es gibt andere
Probleme die viel dringender und notwendiger sind
als diese alberne Geldverschwendung.
Gambia-Virus herrscht auch in dieser östlichen Ecke.
Anscheinend hat man dreimal nix dazu gelernt.
Langsam gehts die Gander hinab, weiter so.
Beem mat ale Schong dekoréieren, Monumenter aus al Veloen errichten, da fehlt nach just de Velodrom!
Ech verstinn déi negativ kommentaren hei net.Sin net hei zu Letzeburg an den leschten honnert Joar eng aberzuel vun Europaweit bekanten Velosfuhrer,déi Tour de France,Giro d’Italia,Veluscoursen durch ganz Europa gewonnen hun,an dodurch
Letzeburg op der ganzer Welt bekannt gemach hun.An haut hu mer eng Elite vun Jonken Velosfuhrer déi Internatinal coursen gewannen.Mir haten virun villeJoaren e Velodrom zu Märel.All Velosnation huet mindestens eng esou eng Anlag.Si mer eisen Jonken Radsportler net verpflicht esou eng Anlag zebauen?