/ „Schummer ist nicht der Königsmacher“: Das Vertrauen in den Bürgermeister von Bissen ist futsch
Nach den Unstimmigkeiten im Gemeinderat Bissen, die unter anderem zu den Parteiaustritten des Bürgermeisters Schummer und Rätin Barros (beide CSV) geführt hatten, war die bis dahin bestehende CSV-Mehrheit gekippt. Folgerichtig schlug der Bürgermeister auf Anraten der neuen Mehrheit seinen Schöffen Anfang September vor, gemeinsam von den Ämtern an der Gemeindespitze zu demissionieren. Die Schöffen kamen dem Aufruf nun nach, doch Schummer will plötzlich nichts mehr von einem Rücktritt wissen. Was sagt die Mehrheit im Gemeinderat dazu?
Seitdem Bürgermeister Jos Schummer und Rätin Cindy Barros der CSV den Rücken zugekehrt haben, sieht die Zusammensetzung des Gemeinderates wie folgt aus: Die Gruppierung “Är Leit” hat fünf Sitze, vier gehen an die CSV und zwei an politisch Neutrale (Schummer und Barros). Allerdings hat sich Barros in der Zwischenzeit für eine Zusammenarbeit mit der Gruppierung “Är Leit” ausgesprochen, ohne aber dieser beitreten zu wollen.
“Wegen des neuen Mehrheitsverhältnisses hatten wir dem gesamten Schöffenrat nahegelegt, zurückzutreten”, so David Viaggi, Sprecher von “Är Leit”, am Mittwochmorgen dem Tageblatt gegenüber. “Seit Juni haben wir viele Gespräche mit Bürgermeister Schummer geführt und wir waren überzeugt, dass er den Ernst der Lage erkannt hätte. Es dauerte zwar mehrere Wochen, bevor er seinen beiden Schöffen die Demission ‚en bloc‘ vorschlug. Das war am 4. September. Er war sich zu dem Zeitpunkt aus unseren Vorgesprächen heraus durchaus bewusst, dass er in der neuen Zusammensetzung nicht mehr Bürgermeister sein kann.”
Deutliche Worte
Die fünf “Är Leit”-Räte seien nun maßlos enttäuscht über den plötzlichen Meinungswechsel des Bürgermeisters. “Das Vertrauen in Herrn Schummer ist nun definitiv futsch”, so David Viaggi. “Es sei daran erinnert, dass nicht wir die Gemeinde in diese Lage versetzt haben, sondern die CSV, zu der auch Bürgermeister Schummer gehörte. Die CSV hat aber bis dato zu keinem Moment den Fehler bei sich selbst gesucht, dafür aber die Opposition als Schuldigen an den Pranger gestellt. Wir waren zu keinem Moment auf Posten scharf, doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in dem wir uns nicht mehr verstecken wollen und können.”
Nach Bekanntgabe der Demissionen der beiden CSV-Schöffen Mulbach und Clement hatte Schummer am Dienstag dem Tageblatt gegenüber gesagt, er werde sich nun um die Besetzung der beiden Schöffenposten bemühen. “Nach seinem absolut unfairen Verhalten nicht allein uns gegenüber, sondern gegenüber dem gesamten Gemeinderat, kann es nicht sein, dass Schummer nun in die Rolle des Königsmachers schlüpft. Er hat keine Mehrheit mehr! Basta! Wir werden jedenfalls nicht einfach so in einen Schöffenrat einsteigen, der von einem Bürgermeister namens Schummer geleitet wird. Schummer ist in unseren Augen nur noch mit einer großen Portion Vorsicht zu genießen. Gleichzeitig werden wir uns rechtlich absichern und uns informieren, welche Lösungsmöglichkeiten uns bleiben.”
Von Ruhe kann demnach in Bissen noch immer nicht die Rede sein. Wie geht es nun weiter? “Am 30. September steht eine Gemeinderatssitzung an. Wir werden die meisten Punkte wohl nicht mitstimmen, da, wie bereits erwähnt, das Vertrauen in den Bürgermeister für uns Geschichte ist. Eine solche unfaire Haltung, wie er sie nun an den Tag gelegt hat, zeugt davon, dass er als Bürgermeister nicht mehr tragbar ist”, so Viaggi abschließend.
„Hin und Her“ in Bissen: Schöffen wollen zurücktreten – der Bürgermeister aber nicht mehr
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Dieses Verhalten zeigt eindeutig : MAN KANN POLITIKERN NICHT TRAUEN, weder im kleinen noch im großem.
Wie immer. Die Schwarzen kleben an ihren Sesseln.
Was sonst ist nicht neu?
Dann wird Schummer wohl eine neue Majorität im Gemeinderat gefunden haben. So ein Schöffenposten mit der trikoloren Scherpe kann äusserst verlockend sein. Wozu manche nicht bereit sind, ihre Seele zu verkaufen! Das hat aber nicht unbedingt etwas mit der CSV zu tun, dieses Bäumchenwechsledich Spiel. Besonders kleine Geister scheinen für derartige Kabalen geeignet und anfällig zu sein, gleich welcher politischen Couleur. Da sind welche, die würden ihre Schwiegermutter verkaufen, um in der kommunalpolitischen Hiererarchie eine Stufe höher zu steigen. Sie machen aber die Rechnung ohne den Wirt, denn die nächsten Wahlen kommen bestimmt und dann wird die Zeche beglichen.
Das hat absolut nichts mit Schwarz, Rot, Blau oder Grün zu tun. Auf kommunaler Ebene hat der Posten des Bürgermeisters oder eines Schöffen für manche einen grossen Stellenwert. Sie sind was, sie haben das Sagen, die trikolore Scherpe erhebt sie über die anderen. Der Bürgermeister tritt nicht zurück, weil er womöglich schon 2 neue Schöffen an seiner Seite weiss. Es wird gemauschelt und weitergewurstelt bis zu den nächsten Wahlen. Kann aber durchaus sein, dass die Rechnung nicht aufgeht und die Sesselkleber die Quittung präsentiert bekommen. Es sei denn die Bissener Wähler ticken anders als sonstwo. Dann wäre ihnen nicht zu helfen.