/ Serbien hat in der EM-Qualifikation gegen Luxemburg etwas nachzuholen
Nach vier Punkten aus vier Spielen trifft Luxemburg am Dienstagabend im EM-Qualifikationsspiel auf Serbien (20.45 Uhr im Stade Josy Barthel). Der Gegner vom Balkan hinkt den Erwartungen hinterher und will gegen die FLF-Auswahl dreifach punkten, um an den beiden Favoriten auf die EM-Teilnahme Ukraine und Portugal dranzubleiben.
Die Generalprobe gegen Nordirland hatte Licht und Schatten zu bieten. Die FLF-Auswahl präsentierte sich am vergangenen Donnerstag in Belfast spielerisch auf der Höhe, aber ohne Durchschlagskraft auf den entscheidenden Metern. Wunden mussten nach dem Spiel auch geheilt werden. Verteidiger Kevin Malget schoss ein unglückliches Eigentor und musste danach den Platz verletzt verlassen.
„Ein solcher Fehler kann jedem passieren. Die Gedanken an dieses Eigentor sind aber schnell wieder verschwunden“, sagt sein Teamkollege Lars Gerson. Gerson Rodrigues musste nach einer brutalen Grätsche in der 89. Minute den Platz auf der Trage verlassen.
Rodrigues und Malget stehen Nationaltrainer Luc Holtz am Dienstag gegen Serbien aber wieder zur Verfügung. Genau wie Verteidiger Maxime Chanot, der am Samstag noch mit New York City FC auf dem Platz stand und am Sonntag mit Jetlag und Müdigkeit bereits seine erste Trainingseinheit auf luxemburgischem Boden absolvierte. „New York ist Leader und er einer der besten Verteidiger der MLS. Er befindet sich in einer positiven Spirale und dieser Zustand kann Flügel verleihen“, glaubt Holtz.
Es läuft gut für die Mannschaft
In der Innenverteidigung wird neben Chanot am Dienstag Lars Gerson auflaufen. Der Profi von IFK Norrköping muss sich jedes Mal, wenn er zur Nationalmannschaft kommt, umstellen. Im Verein ist er momentan auf der rechten Seite im Mittelfeld zu Hause. Gerson nimmt es mit Humor: „Ich habe meinen Vereinstrainer vor einigen Tagen gefragt, ob ich wieder in der Innenverteidigung auflaufen kann, weil ich mich dort eigentlich wohler fühle. In Norrköping komme ich nicht mehr von meiner neuen Position weg. Es läuft gut für die Mannschaft und für mich. Wir haben seit sieben Spielen kein Gegentor mehr kassiert und deshalb gibt es auch keinen Grund, Veränderungen vorzunehmen“, sagt Gerson.
Auch Holtz wird am Dienstag wohl keine großen Experimente wagen und auf fast die gleiche Elf setzen, die gegen Nordirland als Verlierer vom Platz ging. „Im 4-4-2-System fühlt sich die Mannschaft wohl. Da muss ich mir keine Sorgen machen“, sagt der Nationaltrainer. Obwohl Stürmer Maurice Deville gegen Nordirland nach rund einer Stunde Spielzeit ausgewechselt wurde, könnte er am Dienstag eine weitere Chance behalten. „Wir haben viele gute Offensivspieler und irgendwann wird der Moment kommen, und unsere Mittelstürmer werden treffen“, sagt Holtz.
Verzichten muss der Nationaltrainer jedoch auf den verletzten Christopher Martins, der sich in den letzten Spielen zum unverzichtbaren Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld entwickelte. Olivier Thill und Leandro Barreiro werden im zentralen Mittelfeld diesmal die Fäden ziehen.
Qualität vor Namen
Beim Gegner Serbien läuft es derzeit nicht wie geplant. Die Mannschaft vom Südbalkan steht mit dem Rücken zur Wand. Ex-Trainer Mladen Krstajic wurde nach den ersten zwei Qualifikationsspielen entlassen und durch den ehemaligen montenegrinischen Auswahlcoach Ljubisa Tumbakovic ersetzt. Trotzdem gab es am vergangenen Samstag eine deutliche 2:4-Niederlage gegen Portugal. An Qualität fehlt es den „weißen Adlern“ nicht.
In der Abwehr stehen mit Nikola Malenkovic (AC Florenz/I), Matija Nastasic (Schalke 04/D), Nikola Maksimovic (SSC Neapel/I) und Aleksandar Kolarov Verteidiger von internationalem Format. Im zentralen Mittelfeld hat Tumbakovic die Qual der Wahl. Nemanja Matic (Manchester United/ENG), Luka Milivojevic (Crystal Palace/ENG) und Sergej Milinkovic-Savic (Lazio Rom/I) streiten sich um die zwei verfügbaren Plätze. Das Trio hat zusammen einen Marktwert von 120 Millionen Euro. Im Angriff hat Serbien Filip Kostic (Eintracht Frankfurt/D) und Aleksandar Mitrovic (FC Fulham/ENG) zu bieten. Fehlen werden am Dienstag Shootingstar Luka Jovic (Real Madrid/ESP) und Spielmacher Dusan Tadic (Ajax Amsterdam/NL).
„Namen sind nicht entscheidend, sondern die Qualität. Die Serben haben genügend Auswahl. Individuell gesehen sind sie Weltklasse und es wird sehr schwer werden, gegen sie zu bestehen“, sagt Holtz. Hoffnung macht dem FLF-Coach die Kohäsion innerhalb der Mannschaft. „Serbien hat weniger Spielfluss und kollektive Qualität als beispielsweise die Ukraine. Und gegen diesen Gegner haben wir gezeigt, zu was wir in der Lage sind“, fährt Holtz weiter. Hoffnungen auf den Punktgewinn macht die „Schueberfouer“. Zu keinem Zeitpunkt des Jahres punkten die Luxemburger so regelmäßig wie im September.
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