„Poterbänken“ / Setz dich, lass uns reden: Differdingen setzt ein buntes Zeichen für soziales Miteinander
Die Gemeinde Differdingen hat ein Projekt gegen soziale Isolierung ins Leben gerufen. An fünf Standorten hat sie vor kurzem bunt bemalte Sitzbänke aufgestellt. Ziel ist es, auf diese Weise die Kommunikation unter Fremden zu erleichtern.
Die auffälligen Bänke sollen nicht nur die Blicke auf sich ziehen, sondern dienen auch einem sozialen Zweck. Sie werden „Poterbänken“ genannt – und genau dazu sollen sie dienen: signalisieren, dass man bereit ist, mit Personen zu reden, und das Knüpfen von Kontakten erleichtern. „Wer auf einer dieser besonderen Bänke Platz nimmt, zeigt seinen Mitmenschen, dass er offen für Gespräche mit Fremden ist“, so die Gemeinde.
Eine „Poterbänk“ befindet sich im Differdinger Stadtzentrum in der Nähe des Gerlache-Parks. Da sich Anrainer in der Vergangenheit immer wieder über Lärmbelästigungen beschwert haben und sogar Überfälle gemeldet wurden, hat die Gemeinde mehrere Maßnahmen angekündigt, um die Situation zu entschärfen und das Sicherheitsgefühl zu verbessern. Dazu gehört die Förderung sozialer Kontakte. Weitere Punkte des „Plan local de sécurité“, der seit dem 1. Oktober gültig ist, sollen vor Ort umgesetzt werden. Die Beleuchtung des Parks wurde bereits ausgebaut: Die vorher dunklen Ecken werden jetzt besser ausgeleuchtet. Zudem versuchen die Streetworker des Pilotprojektes „CollecDiff“, zwischen den Anwohnern und den „Dauergästen“ des Parks zu vermitteln.
Weitere dieser Bänke befinden sich neben der alten Post in Oberkorn, in Niederkorn an der Bushaltestelle direkt vor der „Maison Muller-Tesch“, vor der Kirche im Fousbann und auf dem Spielplatz in Lasauvage.
Lob in den sozialen Medien
In den sozialen Medien wurden die bunten Bänke bereits vielfach gelobt. „Super, solche Bänke müsste es überall geben“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook. Andere schwelgen in Erinnerungen. „Mein Vater saß schon mit seinem Vater auf einer dieser Bänke und sie haben schon damals über das Leben philosophiert“, schreibt eine andere Person. Bei einer Stippvisite am Dienstagnachmittag im Differdinger Stadtzentrum und anschließend in Lasauvage waren die „Poterbänken“ allerdings noch nicht besetzt, was aber wohl auch an den immer wieder auftretenden Regenschauern lag.
Bemalt wurden die Bänke von Jugendlichen aus dem Jugendhaus und der „Maison relais“. Auch „Outreach Youth Work“ ist an dem Projekt „Poterbänken“ beteiligt. Ziel von „Outreach Youth Work“ ist es, junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren zu erreichen, die vom Schulsystem oder der Arbeitswelt abgekoppelt sind und daher Gefahr laufen, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Durch einen direkten Draht und durch die aufgebaute Vertrauensbasis zu den jungen Menschen können Sozialarbeiter besser auf deren Bedürfnisse eingehen und ihnen so den Wiedereinstieg in die Schul- oder Berufswelt ermöglichen.
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Da liegen immer Obdachlose drauf.
Wenigstens kann man drauf liegen, andere Gemeinden sind zu Einzelsitzen übergegangen um das zu verhindern.