Rentrée der Grundschule / SEW/OGBL fordert ein „Ende des Chaos“: „Maßnahmen sind absurd“
Der OGBL fordert eine bessere Organisation der „Rentrée“ in der Grundschule am 25. Mai. „Die Maßnahmen sind absurd und stehen in keinem Verhältnis zu den paar Tagen Schule, die dabei für die Kinder herausspringen“, so Patrick Arendt vom OGBL.
„Es hat sich herausgestellt, dass der angekündigte Plan des Ministeriums weder von den Infrastrukturen noch vom Personal zu realisieren ist“, schreibt der OGBL in einer Pressemitteilung. Die Gewerkschaft habe zu einem Fragebogen, der an das Personal in den Grundschulen gerichtet war, innerhalb von 48 Stunden fast 500 Rückmeldungen bekommen. Daraus wurde eine lange Liste mit Kritikpunkten destilliert, die nun veröffentlicht worden ist. Patrick Arendt vom Syndikat Erziehung und Wissenschaft des OGBL bilanziert gegenüber dem Tageblatt: „Die momentan vorgesehenen Maßnahmen sind einfach nur absurd.“
Dabei nehme Bildungsminister Claude Meisch die Kritik nicht wirklich zur Kenntnis: „Er vermittelt zwar den Eindruck, dass er mit den Gewerkschaften spricht. Das sieht in der Realität aber so aus, dass er uns per Videokonferenz mit einer fixen Idee konfrontiert und dann anschließend nicht mit sich diskutieren lässt.“ Eine halbe Stunde später würde eben diese Idee dann schon der Presse präsentiert werden.
Einer der Hauptkritikpunkte des OGBL ist, dass die Kinder nun doch nicht nach pädagogischen Kriterien aufgeteilt werden sollen, sondern abhängig davon, ob sie in einer „Maison relais“ betreut werden oder nicht. Die Aufteilung sei demnach teilweise sehr ungleichmäßig, schreibt der OGBL. Auch seien keine genauen Kriterien vorgesehen, welche Kinder aufgrund von Platzmangel weiterhin zu Hause betreut werden müssen – wodurch die Eltern Anrecht auf Urlaub haben. Das berge großes Konfliktpotenzial innerhalb der Schulgemeinschaft. Auch könne es vorkommen, dass im „Cycle 3 und 4“ (3. bis 6. Schuljahr) aufgrund der Größe der Klassenräume die Klasse eigentlich gar nicht aufgeteilt werden müsse und die Schüler trotzdem nur jede zweite Woche zur Schule gehen dürften.
Gruppenisolierung kann nicht eingehalten werden
„Die Kinder vor und nach der Schule isoliert zu betreuen, wird kaum möglich sein“, lautet eine weitere Sorge des OGBL. Je nach Gruppengröße könne es vorkommen, dass Kinder der Zyklen 3 und 4 aus verschiedenen Klassen in der „Maison relais“ dann zusammengelegt werden müssen. Weitere Problemfelder: Im Schultransport seien alle Schüler einer Schule im selben Bus versammelt und private Betreuungseinrichtungen könnten ebenfalls nicht die Trennung von Gruppen so gewährleisten, wie das die Schulen tun.
Größtes Sorgenkind ist laut OGBL jedoch der nicht vorhandene Empfang vor Schulstart und die Betreuung in den „Maison relais“, die nur bis 18 Uhr gewährleistet wird. „Viele Eltern können sich aufgrund ihrer Arbeit nicht hinreichend organisieren, Großeltern oder andere Elternteile müssten aushelfen“, so die Befürchtung der Gewerkschaft. Die vorgesehene Isolierung könne dann ebenfalls nicht respektiert werden.
Um die Betreuung und Aufteilung der Kinder zu organisieren, habe das Bildungsministerium vergangene Woche einen Fragebogen an alle Eltern verschickt. „Der löst allerdings große Verwirrung aus“, kritisiert Patrick Arendt. In dem Fragebogen gehe es nämlich nicht um die A- und B-Gruppen, von denen Minister Meisch ständig rede, sondern um die Betreuung in der „Maison relais“ nach der Schule. Ein weiterer Kritikpunkt auf der Liste: Die Eltern der Kinder, die nicht in der Tagesstätte angemeldet sind, seien ganz auf sich alleine gestellt. „Die Kinder kriegen ihre Aufgaben mit nach Hause, haben aber keine feste Betreuung und kein Home-schooling“, befürchtet Patrick Arendt.
Keine Aufteilung der Schulklassen
Unter den Lehrern herrsche Einigkeit, erklärt Patrick Arendt: „Die große Mehrheit der Lehrer will, dass die Kinder schnellstmöglich wieder in die Schule gehen. Eine Aufteilung bringt sowieso nicht viel, wenn die Kinder nach der Schule zusammen auf der Wiese spielen können“, sagt Patrick Arendt vom OGBL. Der große organisatorische Aufwand sei demnach nicht gerechtfertigt, so die Gewerkschaft. Nur die Lehrer des „Cycle 1“ (Spielschule) haben Bedenken und fordern ein Sicherheitskonzept vom Ministerium.
Der OGBL fordert daher: keine generelle Aufteilung der Schulklassen. Bei zu großen Klassen oder zu kleinen Klassenräumen solle versucht werden, zwei Schulklassen parallel laufen zu lassen. Das würde die Schulzeit bis zu den Sommerferien verdoppeln und es den Lehrern ermöglichen, den erlernten Schulstoff zu vertiefen oder Verpasstes nachzuholen. „In dem Fall können die ‚Maisons relais’ einen Empfang vor der Schule garantieren und die Kinder auch bis 19 Uhr betreuen“, erklärt Patrick Arendt.
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Ach wie war das doch so schön in meiner Kinderzeit, als die Mutter noch zuhause bleiben konnte, um die Kinder zu betreuen und das Gehalt des Vaters für die ganze Familie reichte.
Im Rahmen der Gleichberechtigung sollte es heute möglich sein, dass der Vater zuhause bleibt und die Mutter als Ernährerin arbeiten geht. Oder dass der Elternteil, der die Betreuung der Kinder übernimmt, dafür ordentlich bezahlt wird und sich eine Rente aufbauen kann, statt das Geld in Kitas zu stecken
Ech ginn dem CASHA ganz recht! Mir hätten dee ganzen Tralala nët, wann sech einfach an all Famill een Elterendeel kinnt ëmmt d’Kanner këmmeren… meng Kanner fannen den Homeschooling iwregens ganz flott a fannen daat kinnt ee méi laang maachen.